MASTERPLAN   MYSTIC PROPHECY   SIREN´S CRY  
17.10.2013 @ Aera

Nachdem wir vor wenigen Tagen so viel Spaß im Wiener Aera mit FREEDOM CALL hatten, ließen wir uns von Gastgeber Sig Ma Square nicht zwei Mal bitten, um dem nächsten Power Metal Highlight MASTERPLAN beizuwohnen. Auslassen wollten wir das so oder so nicht, da MASTERPLAN ja in den letzten Jahren gezwungenermaßen etwas leiser treten mussten und zu „Time To Be King“ auch keine richtige Tour starteten. Nach dem zweiten Abgang von Jorn Lande, der auch gleich Drummer Mike Terrana und Bassist Jan S. Eckert mit von Bord riss, musste man erneut um die Ausnahme-Power Metaller rund um Ex-Kürbis Roland Grapow bangen. Gut, aber dazu mehr, denn vorher sollte es ein üppiges Vorprogramm geben.

Mit GRIM JUSTICE wurde der lokale Supporter gestellt, der aber bereits um 18:30 ran musste, was wir beim besten Willen nicht schafften. Auch die folgenden SEBASTIEN aus der tschechischen Republik starteten für einen Wochentag einfach zu früh. Diverse Schwierigkeiten führten bei uns auch noch zu weiteren Verspätungen, weshalb bei unserer Ankunft kurz nach 20:00 Uhr auch schon SIREN´S CRY auf der Bühne standen. Die in Wien beheimateten female-fronted Stimmungskanonen haben sowohl in der lokalen Szene, als auch international so manch Fan für sich gewinnen können. Auch dieses Mal gaben die Jungs und Mädel, wenn auch nur zu viert, da ihnen ein Bandmitglied ausfiel, so viel Gas wie möglich und sorgten für eine tolle Stimmung im bisher noch nicht sonderlich gefüllten Aera. Warm wurde es trotzdem zu Genüge und ebenso laut, denn die Anwesenden hatten sichtlich Freude an dem Gebotenen, was Katie und ihre Jungs sichtlich freute.

Mühelos toppen konnten das aber MYSTIC PROPHECY dennoch. Die griechisch-deutsche Combo weiß einfach wie man die Zuschauermenge, egal ob groß oder klein, sofort in den Bann zieht. Mit straighten Power Metal Krachern wie „Kill The Beast“ oder „Ravenlord“. Ohne Rücksicht auf Verluste knüppelten die Jungs sympathisch durchs Set, scherzten munter vor sich hin, suchten die Nähe zum Publikum und banden diese auch immer wieder mit ein. Vor allem Frontmann R.D. Liapakis gab sich charmant und sorgte für einige Lacher. So plauderte er über den ehemaligen Gitarristen Gus G., der ja nun bei Ozzy Osbourne zockt, was uns alle aber scheißegal ist, denn wer braucht Ozzy, wenn wir hier gerade im Aera abfeiern. Das Publikum stimmte ihm ausnahmslos zu und so gab es auch noch die Mitsinghymnen „Savage Souls“, „Evil Empires“ und „We Kill, You Die“, für das das Publikum zum Mitsingspielchen prompt geteilt wurde. Nach einer knappen Stunde machten sie aber für den Hauptact bereits wieder Platz, versuchten sich aber noch durch den BLACK SABBATH Knaller „Paranoid“ mit Ozzy wieder zu versöhnen. Ob das geklappt hat, vermag ich nicht zu sagen, aber die Zuschauer dankten es ihnen lautstark.





MYSTIC PROPHECY sind auf lange Sicht gesehen etwas zu abwechslungsarm, aber live ein absolute Wucht und an diesem Punkt muss ich auch dem Soundmann vom Aera Lob aussprechen, denn für eine so kleine Lokation, wo es eher selten Metal Konzerte gibt, war der Sound absolut gelungen. Jeder der bereits im Viper Room oder Escape war, weiß, dass matschiger Sound bei dieser Hallengröße an der Tagesordnung steht.





Setlist MYSTIC PROPHECY:

Kill The Beast
Savage Souls
Sacrifice Me
Killhammer
We Kill, You Die
Ravenlord
Evil Empires
Paranoid

Nun gut, die Spannung war fast nicht mehr auszuhalten. Klar, wer MASTERPLAN in der Festival-Saison gesehen hat, weiß, dass man immer noch fix mit ihnen rechnen kann. Die Lichter gingen aus, fünf Männer betraten die kleine Stage und schon bei den ersten Klängen zum Klassiker, Hit und Gänsehautsong „Enlighten Me“ lag Magie in der Luft. Da Roland und seine Männer dann noch mit „Spirit Never Dies“, ebenso vom selbstbetitelten Debüt, nachlegten, wusste man schon, dass hier nichts mehr schief gehen kann. Die neuen Männer Martin Marthus Škaroupka (CRADLE OF FILTH) an den Drums, Jari Kainulainen (Ex-STRATOVARIUS) und allem voran der Schwede Rick Altzi (AT VANCE, Ex-THUNDERSTONE) fügen sich perfekt in die Band ein und lassen MASTERPLAN gemeinsam mit Roland Grapow und Axel Mackenrott so stark wie schon lange nicht mehr erscheinen. Bereits jetzt erreichten sie eine Intensität, die sie seit dem ersten Abgang von Gründungsmitglied Jorn Lande einfach nicht mehr hinbrachten. Rick beherrscht die Songs von Jorn und „Lost And Gone“ aus der Ära Mike DiMeo (Ex-RIOT) war sowieso kein Problem für den sympathischen Vollprofi, der zwischendurch auch gerne mal den Kaspar raushängen ließ.





Nach einer Begrüßung und einigen Spielchen mit einer Mineralwasser-Flasche, die er Sporty-Stuff nannte und dank des Trinkverschlusses schnell auf der Bühne und im Publikum verteilte, ging es einmal quer durch die Diskografie mit „Time To Be King“, „Crimson Rider“ und natürlich auch den neuen Nummern „Betrayal“ oder „Keep Your Dream Alive“, die sich sehr schön in die Setlist einfügten. Trotzdem freute es mich ungemein, dass das sehr abwechslungsreiche Set insgesamt sieben der elf Songs vom Debüt beinhaltete, was zeigt, dass Roland ebenso wie die meisten Fans einfach weiß, dass dies ihr stärkstes Werk ist und bleibt. Wer bei „Crystal Night“ mit dessen genialen Text keine Gänsehaut bekommt, oder dem fröhlichen, noch an HELLOWEEN erinnernden „Heroes“, bei dem Roland immer noch die Parts von Gastsänger Michael Kiske übernimmt, nicht ein Grinsen ins Gesicht gezaubert bekommt, dem ist wirklich nicht zu helfen.





Auch Rick und seine Kollegen, die auch immer mal wieder das Wort ergriffen – Roland brauchte sogar einige Zeit um zu kapieren, dass er ja eigentlich deutsch reden könnte – nutzten die physische Nähe zum Publikum, um auch eine persönlichere Atmosphäre zu schaffen und banden diese fleißig mit ein. So machte auch er Singspiele und teilte diese mit dem „Moses-thing“ wie er es nannte und hielt hier und da sogar das Micro einem Fan ins Gesicht.

So verflogen gut 90 Minuten wie nichts und man verabschiedete sich mit „Kind Hearted Light“ hinter die Bühne um für eine längere Version von „Crawling From Hell“ nochmal richtig zu feiern. Da nutzte man nämlich die Chance um die Fans ein letztes Mal mitmachen zu lassen und die Bandmitglieder ausführlich vorzustellen.





Setlist MASTERPLAN:

Enlighten Me
Spirit Never Dies
Lost And Gone
Betrayal
Black Night Of Magic
Crimson Rider
Far From The End Of Te World
Back For My Life
Time To Be King
Keep Your Dream Alive
Crystal Night
Soulburn
Heroes
Kind Hearted Light
-
Crawling From Hell


MASTERPLAN sind 2013 so stark wie schon lange nicht mehr und zeigen sich trotz bewegter Vergangenheit als professionelle Einheit, die aber sympathisch und am Boden geblieben rüber kommt. Das Aera versprach uns somit erneut ein außergewöhnliches Konzerterlebnis, abseits von meterhohen Bühnen und großflächigen Absperrungen.



FOTOS + E-CARDS
www.masterplan-theband.com

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Beitrag vom 21.10.2013
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