FREQUENCY 2013 - TAG1: TENACIOUS D   FRANZ FERDINAND   EMPIRE OF THE SUN   OF MONSTERS AND MEN   DIE KILLERPILZE  
15.08.2013 @ Green Park

Das Frequency Festival ist seit Jahren DIE Festival-Speerspitze in Österreich wenn es um Alternative Music geht. Von Raggae über DJs bis hin zu Punk Rock, alles ist vertreten. Auch heuer glänzt das Line Up wie erwartet mit Szene-Größen. Was jedoch kaum erwartet wurde, war die extra Portion Heaviness: SYSTEM OF A DOWN werden Headlinen. TENACIOUS D ebenso. Vor allem letztere stoßen auf extrem viel Anklang, ließen sie sich noch nie auf einem österreichischen Festival blicken. Long story short, die Earshot Crew konnte und wollte sich dies nicht entgehen lassen, packte Kamera, Käsebrötchen und Isomatte ein und los ging’s… 3 Tage Sommer, Sonne und Rock `n Roll, Frequency here we come!





Die erste Band in deren Genuss wir kommen durften waren DIE KILLERPILZE. Gut, das sind ja diese Jungs aus Deutschland… so ein Teenie Rock wie TOKIO HOTEL. Tja, we have never been so wrong! Natürlich ist die Pubertät auch an ihnen nicht spurlos vorbei gegangen und Holla! Da spielen ja gestandene Männer für uns. Die 3 Jungs aus Deutschland sind sehr erwachsen geworden und damit auch ihr Sound. Sehr tight und hochprofessionell wird hier gezockt. Die Songs zünden gut und die Burschen haben definitiv das Zeug zu einer weiteren großen Deutschrock Band zu werden. Die Freude in ihren Gesichtern geht auch auf uns über, wow, was für eine Überraschung!

Die Songs der KILLERPILZE:

Nimm mich mit
Drei
Studieren
Stadt
Atomic
Rendezvous
Lauf (Das Kann Doch Nicht Alles Sein PT. 2)
Springt Hoch

OF MONSTERS AND MEN kennen viele bereits aus dem Radio. Dementsprechend ausgelassen ist die Stimmung bei den bekannten Songs. Das Frontduo Nanna Bryndís Hilmarsdóttir und Ragnar Þórhallsson ergänzt sich wunderbar. Der Sound ist herrlich transparent und die Live Performance einwandfrei. Speziell bei dem Hit „Little Talks“ wird fleißig mitgesungen und geklatscht. Für eine alternativ Band eine durchaus intensive Stimmung!





EMPIRE OF THE SUN setzen da noch einiges oben drauf, denn sie fahren mit einer Show auf, die sich gewaschen hat und so manchen Headliner in den Schatten stellt: geniale Visuals, Tänzerinnen mit ausgefeilter Choreo, Kostümwechsel am laufenden Band – ein Augenschmaus jagt den anderen. Der Sound könnte kaum besser sein und zusammen mit den flotten Songs ergibt sich ein wahres Kunst-Gesamtbild. Natürlich werden viele Evergreens gespielt, die wir aus dem Radio kennen: „We Are The People“, „Walking On A Dream“ oder das finale, geniale „Alive“. Das Publikum geht gut mit und die Band spielt routiniert. Wie gesagt, von der Show her definitiv Headliner-würdig, nur die Fanbase muss noch größer werden. Aber da sind EMPIRE OF THE SUN eh am besten Weg.





Die Songs von EMPIRE OF THE SUN:

Lux
Old Flavours
DNA
Standing on the Shore
Breakdown
We Are the People
Concert Pitch
Celebrate
Ice on the Dune
Swordfish Hotkiss Night
Walking on a Dream
Tiger by My Side
-
Alive

Jene Fanbase haben FRANZ FERDINAND schon seit Jahren. Mit mittlerweile 5 Alben im Rücken, und 12 Jahren Erfahrung am Konto, rocken sie oldschool-mäßig mit der jugendlichen Power jüngerer Bands das Frequency auf Höchsttemperatur. Mit „No You Girls“ wird die Bühne geentert, frenetischer Jubel und sofort gehen alle mit. Natürlich ist’s von der Bühnenshow her bei weitem nicht so spektakulär, doch das machen die Jungs aus Großbritannien mit guten Songs und absoluter Live-Präsenz wieder wett. Die tanzbaren Beats in ihren Songs sorgen für viel Gehüpfe, die Refrains für viel Mitgesang, die gute Laune der Band für viel Party Stimmung. Mehr braucht man nicht. FRANZ FERDINAND-Schreie gibt’s nach „Walk Away“, man hat Spaß und genießt den Rock. „This Fire“ bildet einen großen Höhepunkt bevor es mit dem Doppel „Love Illumination“ und „Ulysses“ auch schon viel zu früh zu Ende geht.





Die Songs von FRANZ FERDINAND:

No You Girls
Right Action
The Dark of the Matinée
Evil Eye
Do You Want To
Walk Away
Stand on the Horizon
Can't Stop Feeling
Outsiders
Bullet
Michael
This Fire
Take Me Out
Love Illumination
Ulysses


Als ob FRANZ FERDINAND schon nicht genug Rock wären, gibt’s mit den absoluten Übervätern von TENACIOUS D noch die Sahne auf das geniale Eis. Im langsamen Monk-Gang entern sie in Kapuzenroben die Stage. Ohrenbetäubender Jubel, die Legenden ziehen endlich in Österreich ein! Episch und ruhig begrüßt Jack Black die tausenden Fans. Ähnlich wie am ROCK IM PARK 2012 (Earshot berichtete) spürt man selbst in den hintersten Reihen die mächtige Präsenz dieses Ausnahme-Künstlers. Gewohnt gechillt beginnt Kyle Gass, seines Zeichens selbst eine Legende, mit dem Riff zu „Rize Of The Fenix“ vom gleichnamigen, aktuellen Album. Zum sonoren Klang der Westerngitarre wird sofort im Takt geklatscht. Jack Black’s Stimme erhebt sich und los wird gerockt. Die Band im Rücken des Duos ist verdammt gut und ergänzt die beiden perfekt.

Erst mal geht‘s ohne viele Worte gleich mit „Low Hangin‘ Fruit“ und „Señorita“ weiter, beides ebenso Songs vom neuen Album. Die Songs zünden schon weitaus besser als noch vor einem Jahr und auch an der fehlenden Bühnenshow wurde sichtlich gearbeitet: Eine riesige Penis-Fledermaus erhebt sich hinter der Band, hm… Nach „The Road“ gibt’s dann eine lässige Begrüßung und JB begeistert mit seinem flotten Deutsch (Ami Akzent inklusive). Für „Roadie“ lässt JB zuvor seine schauspielerischen Skills spielen, indem er spielend übertrieben seinen Roadie hin und her schickt, amüsant… „Dio“ ist der erste kleine Hit aus älteren „Tenacious D“-Album Zeiten und irgendwann gibt’s nen überraschend deutschen Dialog zwischen JB und KG über „Kyle, hast du Geld bei dir?“ Das Gespräch artet in ein äußerst humorvolles Video auf der Leinwand aus: Jack Black ist offensichtlich auf der Suche nach dringend benötigtem Geld und gibt sich als Prostituierter irgendwo auf Deutschlands Straßen aus. Ich möchte jetzt nicht spoilen, aber das Video (komplett in Deutsch von den Herren selbst gesprochen!) endet mit den Worten: „Das ist aber sehr viel Wichse!“ Herrlicher self-amused Humor!





Nach herzhaftem Lachen und vielen WTF-Blicken im Publikum geht’s weiter. Kyle Gass fängt – gewohnt locker und mit „feel good“ Vibe – „Kielbasa“ an. Genialer Song, doch viele singen noch nicht mit. Das ändert sich erst bei „Kickapoo“ und erstmals wacht die etwas ermüdete Fan-Meute auf. Alle singen mit, Gänsehaut! „Deth Starr“ vom neuen Album und bei „The Metal“ gibt’s den personifizierten Metal, im riesigen Kostüm über die Bühne schreitend, zu bestaunen. Jetzt wird’s erst richtig heiß: „Beelzeboss“ entert unglaublich kräftiges Mitsingen im Publikum, kollektive Gänsehaut inklusive, „Wonderboy“ geht noch mal etwas runter vom Gaspedal, bevor‘s mit „Tribute“ in unpackbare Genialität ausufert. Leute rufen ihre Freunde an, damit sie mithören können, Fäuste sind gen Himmel gestreckt, danke TENACIOUS D!

Für die Old-Schooler gibt’s noch ein THE WHO Cover, bevor’s bei „Double Team“ die Bandvorstellung inklusive hammermäßigen Solos gibt. JB und KG haben sich wirklich eine unglaublich talentierte Band ausgesucht, jeder Musiker ein Held für sich, wow.

Nach „Baby“ gibt’s dann noch das von allen Seiten heiß ersehnte „Fuck Her Gently“ und kein Auge bleibt trocken. Eine unglaublich dankbare Crowd wird jubelnd und klatschend zurückgelassen. TENACIOUS D sind eine Wand und absolut genial live anzusehen. Eher bescheiden haben sie jenen Abend mit neueren Songs begonnen, nur um sich Track für Track zu steigern und in fulminantem Klimax zu gipfeln. Jederzeit, immer wieder, super gerne wieder!





Die Songs von TENACIOUS D:

Rize of the Fenix
Low Hangin' Fruit
Señorita
The Road
Roadie
Dio
Throw Down
Saxaboom
Film: "JB's BJ"
Kielbasa
Kickapoo
Deth Starr
The Metal
Beelzeboss (The Final Showdown)
Wonderboy
Tribute
Pinball Wizard / There's a Doctor / Go to the Mirror! (THE WHO Cover)
Double Team
_
Baby
Fuck Her Gently


Das war auch schon der erste Tag des FM4 FREQUENCY Festivals, es war heiß, es war laut, aber jetzt geht’s erst mal zurück zum Zelt um zu regenerieren… morgen wartet großes auf uns…


FOTOS + E-CARDS
www.frequency.at

Doano
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Beitrag vom 11.09.2013
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