MASTERS OF ROCK 2013 - TAG1: ACCEPT   DRAGONFORCE   LENINGRAD COWBOYS   GRAVE DIGGER   PRIMAL FEAR   ARKONA  
11.07.2013 @ Areál likérky Jelínek

Es gleicht inzwischen einer Art Pilgerfahrt, wenn wir uns auf den Weg nach Tschechien machen, um das elfte Master Of Rock zu zelebrieren. Für uns galt es diesmal „das verflixte 7. Jahr“ zu bestreiten. Doch auch wenn sich die Erwartungen dank des im Verhältnis zu den Vorjahren eher bescheidenen Line Up’s in Grenzen hielten, kann die gemütlich Atmosphäre doch jedes Mal aufs Neue überzeugen. Die lange Anreise von fast sechs Stunden wurde mit viel Humor und riesiger Vorfreude überstanden und dauerte etwas länger als sonst, da wir auf unser Wohnmobil nicht verzichten wollten. Etwas Luxus muss sein. Bei der Ankunft erstmals mit einem alkoholischen Getränk gestärkt, schnell die Zelte aufgebaut und die begehrten Konzertbänder abgeholt. Ein kurzer Blick über das Gelände geworfen, um festzustellen, dass alles wie gewohnt bestens organisiert wurde.

Selbst zu früher Stunde tummelte sich schon eine ansehnliche Menschentraube vor der Bühne, um den Protagonisten von ARKONA zu lauschen. Frontdame Maria "Scream" Archipowa war auch diesmal wieder in einen Pelz gehüllt, was bei der Hitze für Kopfschütteln sorgte, aber was tut man nicht alles für das Image,und brüllte was das Zeug hielt. Doch mit dem russischen Gesang und dem gewöhnungsbedürftigen Pagan Sound kann ich mich nur schwer anfreunden. Den Einheimischen dürfte der Gesang und die Musik der 2002 gegründeten Band recht gut gefallen haben, wenn man die Stimmung beobachtete. Nach der Hälfte reichte es mir und die erste Stärkung am Eisstand wurde eingenommen, ehe ich mich erneut mit dem Gelände vertraut machte.
[AndyVanHalen]

Nachdem ARKONA so überhaupt nicht mein Fall war, ging für mich das Masters Of Rock 2013 mit PRIMAL FEAR erst so richtig los. Kaum zu glauben, dass Ralf, Mat und ihre Mannen es bisher erst ein Mal auf das Festival geschafft haben, ist ihr heftiger Power Metal doch genau richtig für diese Bühne. Nun gut, so konnten PRIMAL FEAR aber sicher viele neue Fans klar machen. Denn wer kann zu Hits wie „Nuclear Fire“ oder „Chainbreaker“ noch ruhig stehen? Aber da Ralf Scheepers ja auch eine grandiose Stimme hat, sind natürlich auch die ruhigeren, atmosphärischen Nummern wie „Seven Seals“ (einmal mehr Gänsehaut!) und das überlange „Fighting The Darkness“ immer wieder eine Freude. Und diese hatten die Jungs auf der Bühne sichtlich. Ralf grinst sowieso immer, während die Mannen Sinner, Karlsson und Beyrodt über die Bühne fegten und die Meute im positiven Sinne aufwiegelten. Natürlich beendete man das Set mit dem Dauerbrenner „Metal Is Forever“, welcher mich persönlich mittlerweile etwas nervt, aber gut, es ist und bleibt eben die Bandhymne und mit „Unbreakable Pt. II“. So startete für mich das MoR 2013 absolut souverän.
[maxomer]





Setllist PRIMAL FEAR (ohne Gewähr):

Unbreakable Pt. 1
Nuclear Fire
Seven Seals
Bad Guys Wear Black
Chainbreaker
Fighting The Darkness
Angel In Black
Metal Nation
Metal Is Forever
Unbreakable Pt. 2


Die Jungs von GRAVE DIGGER als routiniert zu bezeichnen ist wohl die Untertreibung schlechthin. 33 Jahre haben die deutschen Urgesteine rund um Wuschelkopf Chris Boltendahl schon auf dem Buckel, doch von Pension oder Altersschwäche spürte man auch diesmal nichts. Wer Heavy-Power-Metal erwartet, bekommt genau das geliefert. Mein vierter Gig der Totengräber war der bisher erste auf dem MoR und daher war ich umso gespannter wie das Publikum auf das Quintett reagieren würde. Gut gelaunt und lautstark mitsingend, wie auch sonst. Die Eröffnungsnummer „Clash Of The Gods“ oder das mystische „Highland Farewell“ sind großartige Nummern, doch an die Bandhymne „Rebellion (The Clans Are Marching)“ kommen sie nicht heran. Auch mir zog es die Gänsehaut auf, als tausende Kehlen lautstark mitgrölten und den Clan erneut marschieren ließen.
[AndyVanHalen]

Setlist GRAVE DIGGER:

Clash Of The Gods
Death Angel & The Grave Digger
Hammer Of The Scots
Knights Of The Cross
Wedding Day
Ballad Of A Hangman
The House
Excalibur
The Last Supper
The Piper McLeod
Highland Farewell
Rebellion (The Clans Are Marching)
-
Killing Time
Heavy Metal Breakdown


Leider hatte ich den Auftritt der Kulttruppe LENINGRAD COWBOYS vor kurzem in Linz verpasst und so nutzte ich die Chance, der berüchtigten Show der 13-köpfigen Band beizuwohnen. Ich sollte nicht enttäuscht werden. Eigentlich als fiktive Band für einen Film gegründet, reisen die Finnen nun schon seit fast 3 Dekaden um die Welt, um den Leuten zu zeigen, was eine richtige Frisur ist. Über die musikalische Qualität lässt sich sicherlich streiten, doch die Showelemente sind ohne Frage spitze. Sänger Ville Tuomi dürfte manchen noch als ehemaliger Sänger von ARMORPHIS in Erinnerung sein. Warum der Bursche nun bei den Cowboys sein Geld verdient ist klar, er ist der geborene Entertainer und ein begnadeter Tänzer. Und die starke Stimme darf natürlich auch nicht vergessen werden. Unterstützt von zwei recht ansehnliche Damen setzt man mit „Back In The U.S.S.R.“ von den BEATLES gleich ein Zeichen. Es folgten noch weitere Covers, die auf ihren ganz eigenen Stil zugeschnitten wurden und für viele Lacher sorgten. So zum Beispiel KIM WILDS Hit „Kids In America“ oder „Ring Of Fire“ von JOHNNY CASH. Ein spaßiger und unterhaltsamer Gig also für zwischendurch.
[AndyVanHalen]





Die Vorfreude auf die Teutonen war nach den letztjährigen Glanzleistungen natürlich grenzenlos. Doch was könnte man über die Jungs aus Solingen noch großartiges erzählen was nicht eh schon jeder weiß. Dass der 50 jährige und stimmgewaltige Mark Tornillo das Beste ist, was dieser Band passieren konnte und dass sein Vorgänger, man möge mir verzeihen, mehr als ersetzt wurde, dass die beiden Gitarristen Wolf Hoffmann und Hermann Frank Meister ihres Faches sind oder, dass diese Jungs unzählige Hits ihr eigen nenne dürfen. Stimmt, alles schon gewusst. Bleibt eigentlich nur mehr zu sagen, dass die Neuformierung und die beiden genialen Werke „Blood Of The Nation“ und „Stalingrad“ wie ein Jungbrunnen wirken und man diese Jungs unbedingt einmal live erleben sollte. Auch nach Besuch Nummer drei stellten sich mir immer noch die Nackenhaare auf und ich konnte nicht ruhig stehen bei den neueren Nummern wie „Pandemic“ oder „Teutonic Terror“. Doch auch der Zerstörer „Balls To The Wall“ aus alten Zeiten funktionierte bei Mark perfekt und ließ meine Stimmbänder ermüden. ACCEPT kamen, rockten und siegten.
[AndyVanHalen]





Setlist ACCEPT:

Hung, Drawn And Quatered
Hellfire
Restless And Wild
Losers And Winners
Stalingrad
Breaker
Shadow Soldiers
Bucket Full Of Hate
Bulletproof
Pandemic
Princess Of The Dawn
Up To The Limit
Fast As A Shark
-
Metal Heart
Teutonic Terror
Balls To The Wall


Und so neigte sich der erste Festival-Tag schon wieder gen Ende. Um 0:50 möchte man meinen, dass schon einige im Zelt oder Hotel im Träumeland wären, aber weit gefehlt - in Tschechien hält man eisern bis zum Schluss durch und dafür wird man ja auch belohnt. DRAGONFORCE gaben sich zu später Stunde die Ehre und holten nochmal absolut alles aus den zahlreichen Fans heraus. Rasant wie eh und je starteten die Briten mit „Holding On“ ins Set und ballerten prompt den Überhit „Fury Of The Storm“ nach. Trotz überlangen Songs wurde es natürlich nie langweilig. Herman Li und Sam Totman sprangen und hüpften über die Bühne und schossen sich eine Solo-Salve nach der anderen an den Kopf, während Bandfranzose Frederic Leclerque und Weißrusse Vadim Pruhanov auch nicht untätig waren.



Die Jungs hampelten brav im Kreis, während Marc Hudson den geborenen Fronter mimte. Schon viel sicherer und selbstbewusster als noch auf der letzten Tour, zeigte der Mann sein Können, ließ aber doch noch den einen oder anderen schiefen Ton raus. Bei der Action die sich bot, merkten das wahrscheinlich eh nicht viele und feierten sowohl Klassiker wie „Operation Ground And Pound“ oder „Through The Fire And Flames“ genauso wie die neuen und teilweise ruhigeren Hits „Seasons“ oder „Cry Thunder“ ab. Wir hatten einmal mehr eine Menge Spaß mit der schnellsten Band der Welt.
[maxomer]





Setlist DRAGONFORCE:

Holding On
Fury Of The Storm
Heroes Of Our Time
Seasons
Soldiers Of The Wasteland
Die By The Sword
Operation Ground And Pound
Cry Thunder
Valley Of The Damned
Through The Fire And Flames


Aufgrund der langen und anstrengenden Reise ins Nachbarland und den tollen Bands des ersten Tages wurde nicht mehr lange nachgefeiert, obwohl es bei einigen Besuchern so aussah, als hätten sie über den Durst getrunken. Wir fielen erschöpft in die Zelte oder das Wohnmobil. Tag eins somit glorreich überstanden, Tag zwei konnte kommen.
[AndyVanHalen]


FOTOS + E-CARDS
www.mastersofrock.cz

AndyVanHalen
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Beitrag vom 23.07.2013
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