ZZ TOP   STATUS QUO   ROGER CHAPMA AND THE SHORTLIST   TOKYO  
14.07.2013 @ Burg Clam

Wie es die letzten Jahre schon zur Tradition wurde, lud auch heuer wieder die wunderbare Kulisse der Burg Clam zum alljährlichen Classic-Rock-Fest.
Auch diesmal wurden 4 Acts gebucht, die in den 60ern und 70ern ihre Glanzzeiten feiern durften. Neben Allzeitgrößen wie STATUS QUO, den Rauschebärten von ZZ-TOP, Reibeisenstimme ROGER CHAPMAN and THE SHORTLIST und die Krautrocker von TOKYO.

Die erste Überraschung erfolgte schon bei der Ankunft, die Einfahrt zum üblichen Parkplatzt wurde durch zwei uniformierte Herren abgesperrt. OK, Weiterfahrt zu Abstellplatzt Nr. 2. Gleich einmal ein Lob an die Ordner, die den Anreisenden souverän bei Fragen beistanden. Während des viertelstündigen Fußmarsches zum schönen Gelände wurde uns bewusst, dass das heutige Konzert ausverkauft sein dürfte. Üblicherweise standen am Weg zur Bühne immer wieder Leute, die Tickets an den Mann bringen wollten. Doch dieses Jahr, sah man nur verzweifelte Fans die versuchten noch eine Karte zu erhaschen. Nach kurzem Securitycheck ließ schon der erste Blick über das schon gut gefüllte Gelände erahnen, dass das schöne Wetter deutlich dazu beitrug die Burg zu füllen. Der Auftritt von TOKYO wurde leider verpasst, von Bekannten hörte man jedoch, dass die Deutschen eine ganz ordentliche Show ablieferten.

Nach kurzer Stärkung an einer der vielen Fressbuden, durfte auch schon der nächste Musiker auf die Bühne. ROGER CHAPMAN dürfte den meisten Musikliebhabern durch den 80er Jahre Hit „Shadow On The Wall“ in Erinnerung sein, der gemeinsam mit MIKE OLDFIELD aufgenommen wurde und es in Österreich auf Platz eins der Charts schaffte. Auch nach gründlichem Überlegen wollen mir beim besten Willen leider nicht mehr Hits einfallen. Die Zuschauer erwiesen dem 71 jährigen einen ordentlichen Eröffnungsapplaus. Doch so wirklich euphorische Stimmung wollte nicht aufkommen. Übermäßiger Alkohol- und Tabakkonsum dürften der Stimme des Briten über die Jahre ordentlich zugesetzt haben. Seine Begleitband THE SHORTLIST verrichtete ihre Arbeit jedoch ganz ordentlich und sorgte so für einige musikalische Schmankerl. Wie zu erwarten wurde es erst bei dem bereits erwähnten „Shadow On The Wall“ wirklich laut. Das Großteils in die Jahre gekommene Publikum sang lautstark mit und sorgte so noch für einen gelungenen Abschluss. Fazit: Nette Unterhaltung für zwischendurch.





In der Umbaupause wurden die diversen Stände begutachtet und die Preise für human befunden. Für einige Lacher sorgte der Herr, der auf der Bühne den gesamten Bereich mit einem Staubsauger bearbeitete. Traumberuf: Roadie! Dafür gab es nach getaner Arbeit Szenenapplaus der Anwesenden. Die größte Frage des Tages, lautete jedoch: Wer würde an diesem Abend die Besucher mehr begeistern? Die Spaßrocker von STATUS QUO oder die Bluesrocker von ZZ-TOP?.





Den Anfang machten die Briten rund um Frontmann und Sänger Francis Rossi. Sympathisch und gesprächig wie gewohnt gab es schon zu Beginn Hits wie „Caroline“ oder „Paper Plane“. Gitarrist und Gründungsmitglied Rick Parfitt und Bassist John 'Rhino' Edward liefen durchgehend über die große Bühne und so mancher fragte sich, wie man in diesem Alter ohne Hüftprothese noch so agil sein kann. Die Fans gingen ordentlich mit und so manch exotischer Tanzstil wurde entdeckt. Francis Ist auch nach ca. 50 Jahren auf der Bühne noch sehr gut bei Stimme, nur die Haare sind etwas weniger geworden. Natürlich durfte auch einer der größten und beliebtesten Hits nicht fehlen und so sorgte „In The Army Now“ für Gänsehaut. Zum Ende wurde es mit „Rockin' All Over The World“ und „Down Down“ nochmal fetziger und die Menge rockte was das Zeug hielt. Fazit: STATUS QUO in dieser Verfassung jeder Zeit gerne wieder!





Da man ja mit dem Auto anreiste, fiel übermäßiger Alkoholkonsum schon mal weg und da sich auch der Wettergott als gnädig erwies, erfolgte die nächste Stärkung in Form von Eiscreme. So wurde für jeden Geschmack etwas geboten.
Als letztes Highlight des Abends durften die drei US-Amerikaner von ZZ-TOP für beste Stimmung sorgen. Aufgeklebte Bärte, eine Vielzahl an Bandshirts und der lauteste Applaus bisher zeigte, wegen welcher Band der Großteil der Leute wohl auf die Burg pilgerte. In coolen Jacken und kultigen Hüten betrat das Trio die Bühnenbretter und startete mit „Got Me Under Pressure“ gleich fulminant los. Ewas überraschend feuerten Billy Gibbons, Dusty Hill und Frank Beard schon zu Beginn ihre größten Hits wie „Gimme All Your Lovin'“ oder „Waitin' For The Bus“ in die Menge. Gute Stimmung auch Dank der drei Bildschirme, die immer wieder die Originalvideos einspielten. Einfach nur kultig, wenn man die drei Herren doch um einiges jünger mit diversen heißen Mädels flirten sieht. Das legendäre Auto mit dem klingenden Namen "The Eliminator" ist ebenso fixer Bestandteil wie die langen Bärte und sorgte für neidvolle Blicke bei den Herren der Schöpfung.





Dass es ein Fehler sein kann wenn man zu Beginn sämtliche Munition verschießt, zeigte sich an diesem Abend, denn die vielen neueren und unbekannteren Nummern wollten nicht so wirklich zünden. Das merkte man auch vor der Bühne wo die hochgestreckten Hände und der Jubel immer weniger wurden. Die zwischenzeitigen Ansprachen von Billy, einige Outfitwechsel, die ausgeflippten Plüschgitarren oder der Roadie der Mr. Gibbons eine Zigarre während einem Soli ansteckte sorgten zwar für Gelächter, doch überschwängliche Stimmung sieht anders aus. Erst gegen Ende bei den Klassikern „Sharp Dressed Man“ und den göttlichen „Legs“ mit dem Original Video im Hintergrund, kam nochmal Stimmung auf. Kurz nach 23 Uhr und einer größeren Zugabe war das diesjährige Klamm Rock Vergangenheit. Fazit: Die Jungs sind zwar Meister ihres Faches, konnten aber an diesem Abend nicht ganz so überzeugen.





Setlist ZZ TOP:

Got Me Under Pressure
Waitin´ For The Bus
Jesus Just Left Chicago
Pincushion
I Gotsta Get Paid
Flyin´ High
Heartache In Blue
Certified Blues
Fox Lady
My Head´s In Mississippi
Chartreuse
Sharp Dressed Man
Legs
-
Tube Snake Boogie
La Grange / Sloppy Drunk Jam
Tush
-
Jailhouse Rock


Der Sieg an diesem Tag ging eindeutig an die Jungs von STATUS QUO, die die Burg rockten. Auch wenn mich nicht alle Bands so begeisterten, hoffe ich doch, dass dieses musikalische Fest noch viele Jahre überdauert. Denn die entspannte und gemütliche Atmosphäre machen das Classic-Rock-Festival zu einem Fixtermin in jedem Jahr.


FOTOS + E-CARDS
www.clam.at

AndyVanHalen
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Beitrag vom 19.07.2013
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