SABATON   ELUVEITIE   WISDOM  
11.03.2013 @ Rockhouse

Etwas mehr als fünf Monate ist es erst her, dass die Metal-Kriegsmaschine SABATON gemeinsam mit den Schweizer Folk-Deathern ELUVEITIE und den Power Metal-Überfliegern WISDOM gemeinsam in Wien für Furore sorgten, da beehren uns die Schweden bereits wieder. Das Schlachtfeld ist dieses Mal das Salzburger Rockhouse, das natürlich restlos ausverkauft war, was nicht verwunderlich ist, denn die Arena in Wien ist doch ein gutes Stück größer und war auch zum Bersten voll. Dementsprechend ließ die Bewegungsfreiheit im Rockhouse mehr als nur zu wünschen übrig. 150 Konzerte im Jahr und mehr sind für SABATON eigentlich eh Standard, was der Stimmung und Spielfreude der fünf Mannen überhaupt keinen Abbruch tut, somit war für uns ein erneuter Besuch dieses Packages Ehrensache.

WISDOM eröffneten pünktlich den Abend und boten erneut gelungene Power Metal-Kost. Fokus war das aktuelle Werk „Judas“, das mit dem Titeltrack, dem kraftvollen Opener „Fallin´ Away From Grace“ oder „Somewhere Alone“ einige aussagekräftige Songs zu bieten hat. Mit „War Of Angels“ haben die jungen Ungarn auch einen neuen Song ins Set aufgenommen. Dieser tönt etwas anders, gefiel aber auf Anhieb und erfüllte auch den Zweck, auf das im Herbst kommende, noch unbetitelte Album Lust zu machen. Ein weiteres Schmankerl war sicherlich die gelungene Eigeninterpretation des IRON MAIDEN Klassikers „Wasted Years“, bei dem die Stimmung rapide nach oben ging und stimmgewaltig mitgesungen wurde. Zwar merkt man bei WISDOM noch ein paar Ecken und Kanten, aber live sind die Ungarn definitiv sehenswert.





Setlist WISDOM:

Fallin´ Away From Grace
Somewhere Alone
War Of Angels
Live Forevermore
Wasted Years
Wisdom
Judas


Mit ELUVEITIE tue ich mir schon länger schwer, denn die Schweizer boten Anfangs wirklich guten Melodic Death Metal mit Folk-Einflüssen. Leider ist es mittlerweile etwas anders und die Truppe spielt nun eher Folk Metal mit Melodic Death Einflüssen, was Fans des Genres vielleicht freut, kann für manch anderen eher schwer verdaulich sein, denn das viele Gefiedel und das ganze Pi-Pa-Po, das hier dazugehört ließ mich nach gut 15 Minuten erneut in Richtung Bar fliehen. Die schiere Überpräsents in den letzten Jahren macht das Ganze leider auch nicht besser. Fans der Band hatten aber sichtlich Spaß und feierten mit den Schweizern eine ausgelassene Folk-Party.





Setlist ELUVEITIE:

Helvetios
Luxtos
Thousandfold
Neverland
Santonian Shores
Home
Inis Mona
The Uprising
Uxellodunon
Havoc


Zum Glück ließen SABATON nicht lange auf sich warten, zerrten aber mit gleich zwei Intros etwas an den Nerven. Wobei „The Final Coundown“ von EUROPE sicherlich noch eine ganz gute Wahl zum Aufwärmen der Zuschauer ist, hat der Song doch schon lange Kultstatus und einen enormen Unterhaltungswert. Nach „The March To War“ startete man aber dann wie mit einem Atombomben-Knall ins reguläre Set. Im einen Moment ist es noch halbwegs ruhig und die Bühne leer, im Nächsten stürmen die fünf Männer schon quer über die Bühne und servieren den Überknaller „Ghost Division“ – und schon ist die Stimmung großartig und der Saal am Kochen. Überall werden die Haare geschüttelt, es wird lautstark mitgesungen und in der Mitte gibt es trotz Platzmangel sogar einen kleinen aber wilden Moshpit. Viel geändert hat sich in der Setlist von SABATON zwar nicht, doch das kann man ihnen nicht verübeln, denn Hits wie „Cliffs Of Gallipoli“, das geniale „Attero Dominatus“ oder den Überhit „40:1“ kann man nicht oft genug hören. Trotzdem gestaltete sich das Set dahingehend interaktiv, das Joakim Brodén immer mal wieder die Zuschauer entscheiden ließ. „Attero Dominatus“ bekam gegen „Into The Fire“ den Vorzug, „Uprising“ wurde statt „Midway“ gewünscht und der einzige auf Schwedisch vorgetragene Song war die Version von „A Lifetime Of War“, der sich gegen „The Carolean´s Prayer“ durchsetzen konnte.





Auch das coole „The Hammer Has Fallen“ vom schwerlich unterbewerteten Debüt „Fist For Fight“ bzw. der Wiederveröffentlichung „Metallizer“ gab es wieder mit Joakim am Keyboard, der sich den Spaß nicht nehmen ließ und kurz „I Will Survive“ anspielte und somit einige Lacher auf seiner Seite hatte. Zwischendurch teilte er auch ein paar Biere aus, denn auf die „..noch ein Bier“-Rufe der Zuschauer musste er ja auch antworten, und stoppte die Zeit. Gewonnen hat an diesem Abend mit einer Zeit von 4,1 Sekunden Mr. Brodén selbst, was ihn natürlich überaus freute. Die restliche Band gab sich ebenso bewegungsfreudig und gut gelaunt wie ihr Fronter. Ein ungewohntes Bild ergab sich nur hinter der Schießbude, denn statt Robban Bäck saß ein nicht unbekannter Drummer im Hintergrund. Snowy Shaw (DREAM EVIL, KING DIAMOND, THERION, DIMMU BORGIR) machte auch an diesem Abend seinem Namen alle Ehre und bot ein perfekte Performance, wie man es von ihm gewohnt ist.





Viel zu früh verabschiedeten sich die Männer zum ersten Mal von der Bühne, ließen die immer noch kochende Menge aber nicht lange warten. „The Art Of War“ und „Primo Victoria“ sind sowieso nicht mehr aus dem Set wegzudenken und bildeten mit dem Party-Hammer „Metal Crüe“ den krönenden Abschluss.

Setlist SABATON:

The Final Countdown (Intro)
The March To War (Intro)
-
Ghost Division
Gott Mit Uns
Carolus Rex
Poltava
Cliffs Of Gallipoli
Attero Dominatus
The Hammer Has Fallen
40:1
Uprising
En Livistid I Krig (A Lifetime Of War)
The Lion From The North
Swedish Pagans
-
The Art Of War
Primo Victoria
Metal Crüe
Masters Of The World (Outro)

Wer keine Karte mehr für diesen Abend ergattern konnte, der hatte wahrlich ein Freudenfest des Metals verpasst. Wenn SABATON in den Krieg ziehen, dann aber richtig. In nur wenigen Jahren mauserte sich die Truppe vom Geheimtipp zum Bigplayer mit Entertainer-Fähigkeiten. Die Bühnenpräsenz dieser Truppe ist einzigartig und jedes Mal wieder einen Besuch wert. Nächste Chance in Österreich – Nova Rock 2013!



FOTOS + E-CARDS
www.sabaton.se

maxomer
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Beitrag vom 13.03.2013
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