FREEDOM CALL   DRAGONY   ECLIPTICA    SIREN´S CRY  
02.11.2012 @ Aera

Die Power Metal Veteranen von FREEDOM CALL einmal in einer Headliner-Show zu sehen und das auch noch in Österreich ist schon eine einmalige Sache. Wird die Band doch schwer unterschätzt und dass in unseren Regionen wo dieses Genre nur wenig Unterstützung findet, ist ja leider auch nichts Neues. Aber DRAGONY riefen zum munteren Happy Metal Abend auf. Dabei hatten die Wiener Metaller auch so einiges zu feiern, existiert die Truppe, die vormals als THE DRAGONSLAY PROJECT bekannt war, nun schon seit fünf Jahre.

Dafür haben sich Frontmann Sigi und Co. einiges einfallen lassen um ihr über 1-stündiges Set unterhaltsam und abwechslungsreich zu gestalten. Richtig überrascht war ich, obwohl ich es eigentlich schon befürchtete, was die Aera für einen kleinen Konzertsaal besitzt, welches einer Band wie FREDDOM CALL eigentlich überhaupt nicht gerecht wird. Dementsprechend war auch der Sound bei DRAGONY teilweise wirklich unter aller Sau. Das Sechsergespann ließ sich davon aber nicht stören und zog eine tolle Show ab. Angefangen wurde mit drei Songs der aktuellen Platte „Legends“ vor allem „The Longest Night“ gefällt immer wieder ausgesprochen gut. Da die Jungs etwas umbesetzt waren – neuer Gitarrist und der Keyboarder von SIREN´S CRY musste aushelfen – und SIREN´S CRY Fronterin Katie für diesen Song zur Unterstützung die Bühne bereits betrat, verkündete Sigfried, dass man den Rest der Band auch gleich auf die Bühne holen könne und so durften die Wiener Symphonic Metaller drei ihrer eigenen Songs präsentieren.





Ich muss aber erneut gestehen, dass ich nicht so bald ein großer Fan dieser Band werde, da mir das Ganze einfach schon zu ausgelutscht klingt und Katie immer wieder mal die falschen Töne trifft. Energie und Spielfreude brachten sie aber auf jeden Fall mit und die etwas mehr als 150 Zuschauer hatten ihren Spaß, auch wenn man merkte, dass die Stimmung etwas abgeflaut ist. Sigi kehrte auf die Bühne zurück und man intonierte gemeinsam noch das KAMELOT Cover „Forever“, welches natürlich nur schwerlich ans Original herankam. Einen Roy Khan zu ersetzen ist da natürlich aber auch ein wirklich schweres Unterfangen.





Es ging weiter mit „The Ride“ und „Wings Of The Night“, die natürlich auch vom aktuellen DRAGONY Opus stammen. Wie man später verkündete, muss sich der Fronter in Kürze einer OP unterziehen, weil er Stimmprobleme hat und darum etwas kürzer treten muss. Aber alles kein Problem, denn Tom Tieber von ECLIPTICA half gerne aus. Mit seinem Outfit fiel er zwar etwas aus dem Rahmen, aber stimmlich war er in bester Form. Und wie sollte es anders sein? Im Anschluss durften auch die restlichen Eclipticans auf die Bühne um ihre Hits zu präsentieren. „Fire! Burn!“, der Partykracher schlechthin und die Hymne “Land Of Silence” verloren nicht ihre Wirkung an diesem Abend. Der Sound war in diesem Moment der Beste bisher, was aber auch an der Professionalität der Band liegen mag, haben sie ja auch kurzfristig einen Soundcheck eingelegt.





Bevor man dann ins Finale ging, lieferte man noch ROXETTEs „Sleeping In My Car“, welches die Stimmung im Publikum nochmal enorm steigerte. Der letzte reguläre DRAGONY Song war dann „Alcador“, nach dem man die kleine Bühne bis zum Anschlag mit allen Sängern füllte und JUDAS PRIESTs „Living After Midnight“ mit den Zuschauern abfeierte.

Setlist DRAGONY:

Burning Skies
Vaults of Heaven
The Longest Night

Setlist SIREN´S CRY:

Draconian Spectrum
Oratory & Sins
Serpents Of War
Forever (KAMELOT Cover)

DRAGONY Set 2:
The Ride
Wings Of The Night

Setlist ECLIPTICA:
Fire! Burn!
Blackened Day
Land Of Silence
Sleeping In My Car (Roxette-Cover Ecliptica + Dragony)

DRAGONY Set 3:
Alcador
Living After Midnight (JUDAS PRIEST Cover)

Am Boden geblieben und sympathisch wie immer machten FREEDOM CALL die nötigsten Umbauarbeiten und ihren Soundcheck um ein Optimum aus der kleinen Anlage rauszuholen selbst. Kurze Zeit später hüpften Chris, Samy, Klaus und Lars grinsend auf die Bühne. Allen voran natürlich Frontmann Chris Bay, dem die Fröhlichkeit ins Gesicht geschrieben stand. Zwar staunten die Callers anfangs nicht schlecht als sie auf die verhältnismäßig kleine Zuschauerschar schauten, doch bereits nach wenigen Songs war ihnen klar – das wird ein großartiger Abend. Auch wenn nur selten Power Metal Konzerte in Wien stattfinden, eines ist gewiss: die Stimmung ist genial. Zu Beginn knallten FREEDOM CALL gleich ihre Bandhymne „Freedom Call“ mit seiner unvergleichlichen Melodieführung raus, gefolgt vom 2002er Hit „Eyes Of The World“. Danach wurde es mit „Hero On Video“ und „Rockstars“ fast etwas kitschig, aber das ist genau das, was wir an dieser Band so lieben. Happy Metal der einfach Spaß macht und einen den Alltag vergessen lässt.





Dadurch, dass FREEDOM CALL wieder einmal in so kleinem Rahmen spielten, wurde das ganze richtig familiär. Chris plauderte und witzelte zwischendurch mit den Bandkollegen, sucht teilweise sogar das Gespräch mit einzelnen Zuschauern, was sehr zur Erheiterung beitrug und bekam auf Anfrage auch Nachhilfe in Sachen Mundart. „Farewell“ schrammte wider an der Kitschgrenze, bis man dann mit „Age Of The Phoenix“ richtig schön Gas gab. Auch der neueste Zugang Klaus Sperling an den Drums durfte sein Können beim Drum Solo, welches er zum Glück nicht zu ausgedehnt präsentierte, zeigen und mit den Zuschauern scherzen. Abwechslungsreich und spannend gestaltete sich das Set dank des düsteren „Sun In The Dark“ und der genialen Powerschnulze „The Quest“ vom genialen „Chrystal Empire“ Album.

Die neue Partyhymne „Power & Glory“ diente dann als ausgiebiger Gesprächsstoff über Hansi Hinterseer und Österreichisches Bier. Mitgesungen wurde dann umso fleißiger. Wie Chris zwischendurch bemerkte, wurde es im Saal mittlerweile richtig heiß, was aber der Feierlaune keinen Schaden anrichten konnte. Die abschließenden Klassiker „Warriors Of Light“, welches mehrmals beendet wurde um einen dazu passenden Jubel zu provozieren und „Land Of Light“ steigerten die Stimmung auf ein Maximum. Leider konnte man FREEDOM CALL dann nurnoch zu einer Zugabe ermutigen. Doch bei „We Are One“, dem einzige Song vom Debüt „Stairway To Fairyland“ gaben Band und Zuschauer nochmal alles.





Setlist FREEDOM CALL:

Freedom Call
Eyes Of The World
Hero On Video
Rockstars
Tears Of Babylon
Farewell
Age Of The Phoenix
Drum Solo
Sun In The Dark
The Quest
Power & Glory
Rockin Radio
Perfect Day
Far Away
Warriors
Land Of Light
-
We Are One

Was für ein Abend. Die Happy Metal Party war perfekt und wird allen anwesenden lange in Erinnerung bleiben. Schade nur, dass dem Aufruf nicht mehr Leute gefolgt sind, denn FREEDOM CALL sind live einfach eine Macht. DRAGONY, ECLIPTICA und SIREN´S CRY trugen natürlich auch ihren Teil bei. Hoffentlich kommen Chris und seine Jungs in ein paar Jahren wieder zu uns. Dann sollten es aber wahrscheinlich mehr Leute gecheckt haben, dass man das nicht verpassen darf. Grandios!



FOTOS + E-CARDS
www.freedom-call.net

maxomer
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Beitrag vom 06.11.2012
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