BARONESS   MORKOBOT  
31.07.2012 @ Arena

BARONESS, die zurecht schon viel gelobte und mit Begeisterungsstürmen der Musikkritiker bedachte Band aus Savannah Georgia rund um Mastermind und Sänger John Baizley macht in Wien halt. Ob ihres Bekanntheitgrads in Europa, welchen sie u.a. auch dem deutschen Musikmagazins VISIONS zu verdanken haben, war die Überraschung doch groß, dass die Band die kleine Halle der Arena beehren sollte, noch dazu um den fast unverschämt niedrigen Ticketpreis von 13€ im Vorverkauf. Nicht überraschend also, dass das Konzert schon vor geraumer Zeit restlos ausverkauft war. Die Glücklichen die ein Ticket erhaschen konnten, hatten somit die Möglichkeit die Band in einem äußerst intimen Rahmen zu erleben.

So herrschte auch am Merchstand von Beginn an reges Treiben, so fanden die liebevoll von John Baizley gestalteten Shirts, der ja auch schon für das Artwork von Bands wie DARKEST HOUR, CURSED, KYLESA oder auch KVELERTAK verantwortlich war, reißenden Absatz. Ob die Tourposter um 50€ auch weggingen wie warme Semmeln, mag ich trotz der künstlerischen Qualität allerdings bezweifeln.

Den musikalischen Teil des Abends durften die Italiener von MORKOBOT eröffnen, das Trio besteht aus einem Schlagzeuger und 2 Bassisten. Auf Gesang wird bewusst verzichtet die Effektboards der beiden Männer an den tiefen Saiten hatten die Größe einer Steuerungskonsole für ein Raumschiff. Den Sound der Band kann man wohl getrost als Bass-lastig bezeichen. Dennoch machte die brutal rohe wie komplexe Mischung durchaus Laune und hatte etwas von analog erzeugtem Drum 'n' Bass, so erinnerte auch ein Teil der Crowd, jener der sich der Musik der Band hingab, an die zuckendenen Massen eines Electronic-Clubbings. Die meisten begnügten sich mit anerkennendem Kopfnicken. Die Band spielte sich durch ein knackiges Set und haben an dem Abend sicher viele neue potentielle Fans gewinnen können.

Ob des aktuellen Albums von Baroness mit dem klingenden Namen „Yellow & Green“, war doch ein wenig Skepsis angebracht, auf dem Longplayer wurden viele Ecken und Kanten der Band geschliffen, BARONESS präsentierte sich eingängiger, der Wucht der vergangenen Tage war mehr Melodie gewichen, wie auch Baizley's Vocals, die vermehrt aus Gesang als aus Geschrei bestehen. Die Band präsentierte sich aber in einer äußerst sympathischen Spiellaune und Herr Baizley übte sich im Dauergrinsen. Das Quartett präsentierte sich tight, der Sound war allerdings weniger wuchtig als erwartet, die Setlist bot viel von den Alben „Blue“ und „Red“, allerdings wurden auch viele Songs vom neuen Album eingestreut und stießen (noch) auf deutlich weniger Gegenlieben als die älteren Tracks. Die Temperatur in der rappelvollen kleinen Halle stieg sprungartig an und ließ wohl die wenigsten T-Shirts trocken, auch das Öffnen der großen Tore zum Innenhof der Arena brachte nur mäßige Besserung.





So ließ auch bald Mr. Baizley sein T-Shirt fallen und präsentierte zur Verzückung so mancher weiblichen Besucherin seinen nackten Oberkörper. Von den neuen Songs überzeugte vor allem das eingängig wie grandiose „Take My Bones Away“. Nach gut 70 Minuten verließ die Band erstmals die Bühne, um wenig später die Crowd zum Geburtstagsständchen für die Tochter von John Baizley aufzufordern. Der sichtlich um seine Fassung rang, dass er nicht dem Geburtstag seiner Tochter beiwohnen kann. Danach gaben BARONESS noch einmal ordentlich Gas und griffen auf Material vom „Red Album“ zurück und zum ersten Mal an diesem Abend hatten BARONESS den Punch und Wumms, den mach sich von ihnen erhofft hatte. Der Zugabenblock schuff also bei aller Skepsis einen versöhnlichen Rahmen und hinterließ die Anwesenden mit der Gewissheit, dass man diese Band mit Sicherheit die nächsten Jahre in deutlich, sehr deutlich größerem Rahmen wiedersehen wird.





Setlist:

1.Ogeechee Hymnal 
2.A Horse Called Golgotha 
3.March to the Sea 
4.Steel That Sleeps the Eye 
5.Swollen and Halo 
6.The Gnashing 
7.Take My Bones Away 
8.Ogeechee Hymnal 
9.Eula 
10.Cocainium 
11.Sea Lungs 
12.The Sweetest Curse 
13.Isak 
14.Encore:
14.Jake Leg 
15.Grad 


FOTOS + E-CARDS
baronessmusic.com

tsunemoto
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Beitrag vom 20.08.2012
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