ADRENALINE MOB   CHAOS BEYOND  
16.06.2012 @ Szene

Ein sommerlicher Tag bei 30°C im Schatten, die Bäder und Biergärten rufen und die EM läuft ja auch noch. Der Metalhead gibt darauf aber nichts und stellt sich lieber in die Szene in Wien um der neuen Supergroup rund um Drummer-Wunder Mike Portnoy (Ex-DREAM THEATER, FLYING COLORS) und Prog-Gesangslegende Russel Allen (SYMPHONY X, STAR ONE) zu lauschen. Für Abkühlung wird schon das Bier sorgen, dachten sich die meisten, doch der ADRENALINE MOB sollte uns eines Besseren belehren. Denn bei dieser Energie und Spielfreude standen schon nach nur wenigen Minuten die Schweißperlen auf der Stirn.

Den Anfang machten aber die lokalen Matadoren von CHAOS BEYOND. Etwas chaotisch ist der Sound der jungen Truppe aus Wien schon, doch hat man sich daran einmal gewöhnt, muss man ihnen schon Talent zugestehen. Selbst beschreiben die fünf Jungs ihren Sound als Melodic Metalcore, der aber aber mit verschiedenen Elementen wie Death, Thrash, aber auch Heavy und Power Metal angereichert ist. Dementsprechend war es auch nicht leicht in die Songs reinzukommen, wenn man diese nicht bereits von deren aktuellen Platte „Confessions Of A Twisted Mind“ kannte. Nichts desto trotz stiegen die Temperaturen in der Szene nach nur wenigen Songs bereits um einige Grade in die Höhe und so manch Metalhead war hin und her gerissen zwischen dem Platz vor der Bühne, dem (noch immer) sonnigen Gastgarten oder der TV an der Bar, der gerade die EM übertrug. Eine ganz gute Stimmung mochte bei der kleinen Schar an Besuchern die sich für den Saal entschied dann aber trotzdem aufkommen und so manch Anwesender kannte die Band anscheinend eh schon länger. Vielleicht mochten CHOAS BEYOND nicht so ganz als Support für den ADRENALINE MOB passen, doch leisteten die Wiener einen souveränen Auftritt der durchaus Spaß machte.





Nach einem kurzen Ausflug in den Gastgarten und leichter Verspätung enterte die Supergruppe auch schon die Bühne. Klar, dass Mike und Russel den meisten Applaus ernteten, aber auch John Moyer (DISTURBED) und Mastermind Mike Orlando, der weitestgehend noch unbekannt ist, sollten noch ihren Lob ernten und bewiesen mühelos, dass man nach dem Ausstieg von Rich Ward auf einen zweiten Gitarristen getrost verzichten kann. ADRENALIN MOB können zwar mit „Omertà“ erst ein Album vorweisen, doch genau dieses hat es ziemlich in sich. Bereits mit dem fetten Opener „Psychosane“ war der Saal, der sich immer mehr füllte, bis zum Schluss aber trotzdem genug Platz zum Abgehen bot, am Kochen. Sowohl das Publikum als auch die Band waren bei bester Laune und feierten den leider viel zu kurzen Abend ohne Rücksicht auf Verluste ab. Allen voran zeigte sich Mike Orlando dauergrinsend und machte kein Geheimnis daraus, wie gern er auf der Bühne steht. Musikalisch ist der Mann auch eine Wucht. Seine fetten Riffs und teils ausufernden Soli waren eine wahre Freude. So wurden manche Songs wie das grandiose „Believe Me“ bei dem Russel Allen einmal mehr für Gänsehaut sorgte, kurzerhand etwas verlängert.





Um die Setlist abwechslungsreich zu halten und etwas zu verlängern griffen ADRENALINE MOB auch auf ein paar Cover-Songs zurück und da bediente man sich bei niemand geringerem als Ronnie James Dio, beziehungsweise RAINBOW. Der Klassiker „Stargazer“ machte auch in der Version von ADRENALINE MOB enorm Spaß. Nach zwei weiteren Krachern, nämlich „Hit The Wall“ und „Undaunted“ war erst mal Schluss, bis Mike Orlando nochmal zurückkehrte um die Gitarre bis aufs äußerste zu würgen. Da ließ es sich Drummer Mike Portnoy natürlich auch nicht nehmen, ihm die Axt zu entwenden um selber ein Solo mit Fingertapping herunter zu dudeln. Ein Mann voller Überraschungen. Mit „The Mob Rules“, bei dem Allen überhaupt keine Probleme zeigte, einen weiteren Song der original von Dio eingesungen wurde, zu intonieren und einem weiteren BLACK SABBATH Klassiker, dem übermächtigen „War Pigs“, bei dem Ozzy ein Revival erfuhr, beendete man dieses geniale Set. Mike, John, Russel und Mike verabschiedeten sich ausgiebig mit Händeschütteln, Verbeugungen und Picks für die Fans und zeigten sich als sympathische und am Boden gebliebene Musiker, von der Zuschauermenge.





Setlist ADRENALINE MOB:

Psychosane
Feelin´ Me
Indifferent
Down To The Floor
Stargazer (RAINBOW)
Angel Sky
Freight Train
Come Undone
Believe Me
All On The Line
Hit The Wall
Undaunted
-
The Mob Rules (BLACK SABBATH)
War Pigs (BLACK SABBATH)


Der ADRENALINE MOB entfacht live ein metallisches Feuerwerk, das man erlebt haben muss. Die knappen 80 Minuten in der Szene waren pure Energie – besser gesagt, pures Adrenalin!



FOTOS + E-CARDS
adrenalinemob.com

maxomer
Weitere Beiträge von maxomer


Zurück

Beitrag vom 18.06.2012
War dieser Bericht
interessant?

352 Stimme(n)
Durchschnitt: 5.34
Diesen Beitrag bewerten:
  
Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: