MOTÖRHEAD   ANTI NOWHERE LEAGUE   UK SUBS  
11.11.2011 @ Hammersmith Apollo, London

Mal wieder ein Trip nach England um MOTÖRHEAD zu sehen. Eigentlich sollten es zwei Shows werden, aber der Gig in Norwich wurde leider kurzfristig abgesagt, da sich Lemmy an der Hand verletzt hatte.

Glücklicherweise fand die Show in London dann doch statt. Als wir um kurz nach acht die Halle betraten waren die UK SUBS mit ihrem Auftritt schon fertig. Fangen halt sehr pünktlich an die Engländer. Also noch kurz Merchandise und Getränke kaufen und dann die Plätze einnehmen. Kaum niedergesetzt fingen auch schon ANTI NOWHERE LEAGUE an. Ich bin mit dem Material der Punks zwar nicht sonderlich vertraut, aber so einige Klassiker wie "Dead Heroes", "Woman", "In The Streets Of London" und "We Are.....The League" erkannte ich trotzdem. Eine sehr solide Leistung der Band, die auch schon für ordentlich Stimmung sorgte, was ja bei MOTÖRHEAD Shows nicht immer der Fall ist. Mag auch daran gelegen haben, dass doch relativ viele Punks im Publikum waren, oder daran, dass sich viele metallische Elemente in den eigentlich 80er Punk eingeschlichen hatten. Sogar ein punkuntypisches Gitarrensolo war dabei.





Nach kurzer Umbaupause war es dann soweit. Kurzes Intro, Lemmys Ansage "We are Motorhead and we play Rock'n'Roll" und die ersten Töne von "Bomber" schallten durch die restlos ausverkauften Halle. Genau in diesem Moment war es dann auch mit der britischen Ruhe und Gelassenheit vorbei. Alle, aber auch wirklich alle sprangen auf und verwandelten die Sitzplatztribüne in ein Inferno aus herumspringenden und headbangenden Wahnsinnigen. Sowas hab ich wirklich selten erlebt, und schon gar nicht in England.

Die Band ließ sich von der Menge sofort anstecken und war energiegeladen wie selten und feuerte eine Breitseite nach der anderen ab. "Damage Case", "I Know How To Die" und "Stay Clean" hielten die Stimmung am kochen bevor es mit "Metropolis" eine erste kurze Verschnaufpause gab, was auch gut war da es in der Halle mittlerweile gefühlte 40 Grad hatte und die Meute schon ordentlich durchgeschwitzt war.

"Over The Top" und "One Night Stand" gaben dann wieder ziemlich Gas bevor Phil Campbell mit einem genialen Solo wieder etwas für Erholung sorgte. Bei den nächsten beiden Songs zeigten sich dann doch erste Ermüdungserscheinungen im Publikum, aber bei "Rock Out" hatten sich die meisten wieder erholt und die Hölle brach erneut aus.

Beim etwas überraschend im Set gelandeten "The One To Sing The Blues" konnte Mikkey dann mit einem langen, extrem guten Schlagzeugsolo beweisen, dass er ein wahres Tier am Schlagzeug ist und für die restliche Band gab es eine verdiente Pause.





Das darauffolgende "Orgasmatron" kam extrem böse rüber, unterstützt durch die spärliche, grüne Beleuchtung die Lemmy und Phil in wahre Dämonen verwandelte. Ein absolutes Highlight des Abends.

Bei den letzten drei Songs des regulären Sets wurde nochmal die Geschwindigkeit erhöht. "Going To Brazil" ließ die Fans gleich mal ordentlich ausrasten, gefolgt von "Killed By Death" und "Iron Fist", die das Level hoch hielten. Mittlerweile wurde auch die (gefühlte) 50 Grad Marke überschritten. Es war mittlerweile so heiß, dass das Kondenswasser in Strömen die Mauern herunter lief, und das in einer Halle dieser Größenordnung.

Nach kurzer Pause kam die Band zurück um den Fans noch drei weitere Songs darzubieten. Den Anfang machte "Whorehouse Blues", gefolgt von "Ace Of Spades" und "Overkill", wobei Band und Fans noch mal alles gaben. Einzig störend war das permanent mitlaufende Strobolight bei "Overkill". Ist ein ganz netter Effekt, aber was zu viel ist ist zu viel.





Setlist MOTÖRHEAD:

Bomber
Damage Case
I Know How to Die
Stay Clean
Metropolis
Over the Top
One Night Stand
Guitar Solo
The Chase Is Better Than the Catch
Get Back In Line
Rock Out
The One To Sing the Blues
Orgasmatron
Going to Brazil
Killed by Death
Iron Fist
-
Whorehouse Blues
Ace of Spades
Overkill


Alles in Allem ein perfekter Abend. MOTÖRHEAD in Bestform sind einfach unschlagbar. Auch sonst kann man sich einiges von den Engländern abschauen. Beim Einlass keine Sicherheitskontrollen, nur das Ticket wird kontrolliert. So gibts fast kein Gedränge. Auch beim Anstellen um Getränke gibts keine allzugroßes Probleme, alles geht ziemlich flott und wenn jemand vorbei will wird nicht gedrängt oder gestoßen sondern da hört man dann schon mal ein "sorry mate". Sind ein freundliches Volk auf der Insel und die Halle war nach dem Ende in 15 Minuten leer.
www.imotorhead.com

Tom
Weitere Beiträge von Tom


Zurück

Beitrag vom 24.11.2011
War dieser Bericht
interessant?

352 Stimme(n)
Durchschnitt: 5.34
Diesen Beitrag bewerten:
  
Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: