METAL INVASION V - TAG2: BOLT THROWER   SOILWORK   DARK FUNERAL   EKTOMORF    GAMA BOMB   SVATSORT   WOLFCHANT   THULCANDRA   DUST BOLT  
15.10.2011 @ Eventhalle

Nach einem anstrengenden Tag mit vielen starken Invasoren und einer eisigen Nacht, bleibt man doch gerne etwas länger unter der Decke und Straubing will doch auch erkundet werden. So enterten wir erst gegen Mittag die Halle, in der bereits DUST BOLT mächtig Stoff gaben. Die Münchner präsentierten astreinen Thrash Metal mit viel Energie und heftigen Beats. Klar, hier wurde nichts Neues oder Innovatives geboten, doch die Stimmung passte und der Gig war mehr als solide.

Für Thrash war also gesorgt und danach ging es munter und abwechslungsreich weiter. Wer auf gepflegten Lärm steht, der hatte womöglich mit den Black Metal Raudaubrüdern THULCANDRA aus Deutschland, die sich stark an DISSECTION oder WATAIN orientieren, seinen Spaß. Die Reviews des Debüts „Fallen Angel´s Dominion“ sprechen zwar klar für die Band, aber was ich da vernahm wollte mir so gar nicht schmecken, denn außer einem wütenden Soundbrei und unerträgliches Gekeife konnte ich nicht wirklich viel ausmachen.





Mit dem Doppelpack WOLFCHANT, die ein Quasi-Heimspiel hatten und den Dänen von SVATSORT wurden die Heiden, Paganen und Vikinger für diesen Tag zufrieden gestellt. Während WOLFCHANT die Fans, unter denen sie hier natürlich wohl bekannt sind, da dies nicht ihr erster Auftritt am Metal Invasion war, zum Mitsingen und feiern animierten, machten SVARTSOT mit ihren Humpa-Beats und Partiesongs eher Lust auf Met und Bier.





Danach wurde es aber wieder richtig ernst mit den irischen Thrash-Granaten von GAMA BOMB. Mit viel Speed und noch mehr Spielfreude donnerten die Nordiren durch ihr Set und verzichteten komplett auf Gefangene oder musikalische Ausbrecher – Thrash Metal in Reinform, der zum Moshen und Bangen eindlädt. Nur die Stimme von Fronter Philly Byrne kann man als genreuntypisch bezeichnen, haben seine Growls doch einen coolen Unterton, der irgendwie mit etwas Fantasie an VOLBEATS Gesangstalent Michael Poulsen erinnern mag. Songtitel wie „Zombie Blood Nightmare“, „Thrashaholic“ oder „Zombie Brew“ beweisen, dass die Truppe trotz fiesem Thrash-Gewitter auch Humor und richtig Spaß an der Sache haben.





Setlist GAMMA BOMB:

Zombie Blood Nightmare
Slam Anthem
Three Witches
New Eliminators
In The Court Of General Zod
Hammer Slammer
OCP
We Repect You
Evil Voices
Thrashaholic
Mummy Invasion
Mussolini Mosh
Last Ninjas Unite
Hell Trucker
Skeletron
Bullet Belt Zombie Brew


Einst als SOULFLY-Klon abgestempelt, erspielten sich die Ungarn EKTOMORF in den letzten Jahren eine große Fangemeinde und etablierten sich als fixe Größe im Genre Tribal-Thrash. Es gibt kaum ein namhaftes Festival auf dem die Jungs rund um Zoltan Farkas noch nicht gastierten und so luden auch die Veranstalter des Metal Invasions das beliebte Quartett ein. Die Setlist der Truppe beinhaltete natürlich alle Hits der Karriere und so kam zu „I Know Them“, „Show Your Fist“ und „The One“ natürlich sehr viel Bewegung in den Saal und die Stimmung war dementsprechend großartig. Mit „Rusty Cage“, einem SOUNDGAREDEN bzw. JOHNNY CASH Cover konnten die Ungarn auch etwas Abwechslung in ihr Set bringen, da man ansonsten eigentlich eine recht ähnliche Linie in den Songs verfolgt. Für diesen Song und dem folgenden „Sea Of My Misery„ holte Zoli sogar die Akustik-Klampfe aus dem Koffer. Recht viel ruhiger wurde es aber dennoch nicht.





Setlist EKTOMORF:

Last Fight
Stay Away
Redemption
Gipsy
Show Your Fist
I´m In Hate
Never Should
I Know Them
Rusty Cage
Sea Of My Misery
I Choke
Fuck You All
Stigmatized
God Will Cut You Down
Outcast
The One

Die darauf folgenden Herren von DARK FUNERAL erfüllten dann in 60 Minuten so ziemlich alle Klischees, die es wohl im Black Metal gibt. Kitschigen Corpse-Paint, dazu passende Outfits, böse Minen und straighten Black Metal ohne Schnörkel oder Kompromisse. Manchen gefiel das Spektakel – mir nicht, zu kitschig und aufgesetzt wirkte der ganze Auftritt und musikalisch konnte ich dem Ganzen sowieso nichts abgewinnen.





Da freute ich mich umso mehr auf einen der schwedischen Melodic Death Metal Big-Player. SOILWORK revolutionierten in der letzten Dekade gemeinsam mit IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY dieses Genre, gingen aber konsequent ihren Weg. Mit der Rückkehr von Gründungsmitglied Peter Wichers, fanden die Jungs mit dem letzten Werk „The Panic Broadcast“ fast wieder zu alter Stärke. Diesem Umstand zum Trotz, startete man das Set mit dem Kracher „Folllow The Hollow“ aus dem Jahr 2002 und mit „The Crestfallen“ folgte ein weiterer Hit ihrer Karriere. Fronter Speed war wie gewohnt gut drauf, macht hier und da eine Ansage und glänzte mit seiner Stimme, die aber leider aufgrund des undifferenzierten Sounds oftmals unterging. Mit dem heftigen „Late For The Kill, Early For The Slaughter“ präsentierte man den ersten neuen Song, der sich gut in das Set einfügte. Apropos heftig – mit „Sadistic Lullabye“ gruben die Schweden einen Uralt-Track aus. Abgesehen davon, dass man das Set kürzen musste, weil die Umbauarbeiten ausarteten und so Klassiker wie „Bastard Chain“ strich, fehlte mir eigentlich nur der Überhit „The Bringer“. Viel zu kurz und leider mit schlechtem Sound bleibt uns dieser trotzdem starke Auftritt also in Erinnerung.





Setlist SOILWORK:

Follow The Hollow
The Crestfallen
Late For The Kill, Early For The Slaughter
Like The Average Stalker
Sadistic Lullabye
Two Lives
Rejection Role
As We Speak
Stabbing The Drama
Nerve


Danach wartete natürlich alles gespannt auf die legendären Death Metal Urgesteine BOLT THROWER, die man in den letzten Jahren ja äußerst selten zu Gesicht bekam. Groß war der Jubel als Karl Willets und Co. auf die Bretter stiegen. Mit dem typischen Intro „Battle Of Britain“ schraubte man die Spannung in alle Höhen. Die Dampfwalze The „IVth Crusade“ bestätigte sofort – BOLT THROWER sind nicht klein zu bekommen. Nach 25 Jahren sieht man der Band zwar schon das Alter an, aber hören kann man davon kein Stück. Zeitloser Death Metal mit stampfenden Rhythmen, bratenden Riffs und Karls brutaler Voice sind auch im Jahr 2011 noch frisch genug, um mehrere Tausend Fans zu begeistern. So wurde es schnell recht warm in den ersten Reihen, was aber nur teilweise an den Pyros lag. Grinsend machte der sympathische Fronter einige Ansagen, ließ aber dennoch größtenteils die Musik für sich sprechen. Nach etwas mehr als einer Stunde beendete aber auch diese Legende ihr Set und somit auch das fünfte Metal Invasion.





Setlist BOLT THROWER:

IVth Crusade
Killchain
Powder Burn
When Glory Beckons
Mercenary
Rebirth Of Humanity
World Bater
Cenotaph
Where Next To Conquer
Anti-Tank
War
Rememberance
Salvo
No Guts, No Glory
...For Victory
-
At First Light
When Cannons Fade


Das Metal Invasion V war wieder ein voller Erfolg. Ein abwechslungsreiches LineUp mit großen Kalibern sowie coolen Undergroundbands und ein unvergleichliches Ambiente, machen dieses Festival trotz mehrmaligen Umzugs immer noch zum Fixtermin für alle Metalheads, die auf heftige Klänge stehen. Auch wenn man hier und da etwas länger mit dem Umbau brauchte, merkt man den Veranstaltern schon eine gewisse Routine an und kann ihnen in diesem Jahr eigentlich keinen Vorwurf machen. Im nächsten Jahr gerne wieder!


FOTOS + E-CARDS
www.metal-invasion-festival.de

maxomer
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Beitrag vom 22.10.2011
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