TWO DAYS A WEEK - TAG1: BEATSTEAKS   OPETH   MADSEN   THE WOMBATS   YELLOWCARD   NO USE FOR A NAME   FM BELFAST MAD SIN   FROM DAWN TO FALL  
02.09.2011 @ Festivalgelände, Wiesen

Das Two Days A Week Festival - oder wie es die Fans auch gerne nennen, das 2Days – verspricht auch anno 2011 wieder viel: Hochkarätige Bands, bei nicht zu großer Atmosphäre, das Ganze schick verpackt in einer nicht allzu nach Kommerzialisierung stinkenden Verpackung. Daher sind auch heuer wieder gut 8000 bunt gemischte Fans ins kleine Wiesen angereist, um die Festivalsaison nochmal in bester Tinitus-Manier auszuläuten: Auf der einen Seite hat man die „schwarze Fraktion“ von Metallern und Hardcore-Fans. Fragt man hier nach der Lieblingsband werden mit geballter Faust, langen Haaren und/oder Bandana Bands wie „HATEBREED!“ oder „OPETH!“ gegröllt. Ganz anders sind da die Jungs und Mädels mit ihren Flashcaps, Atzen Brillen und Sneakers. Hier werden klar Acts wie YELLOWCARD, BEATSTEAKS oder THE OFFSPRING favorisiert. Nicht zu vergessen sind natürlich die – mehr oder weniger echten - Wiener mittleren Alters, die hauptsächlich des Saufens wegen und aufgrund des Auftritts von ALKBOTTLE ihren Weg aufs Gelände gefunden haben. Lange Rede kurzer Sinn, aufs 2Days passen schlichtweg alle hin, daher will ich jetzt nicht länger um den heißen Brei reden.





FROM DAWN TO FALL haben die Ehre das Festival zu eröffnen. Der Sound ist fein, die Publikumsreaktionen aber leider noch verhalten. Es gibt Applaus und Jubel, aber nur sehr wenig Bewegung. Eingeschränkt in eben jener ist auch Sänger Stefan Eckhard, der aufgrund einer Beinverletzung den Großteil des Gigs im Sitzen absolvieren muss. Aber egal, an Sympathie mangelt es nämlich nicht und im Laufe der Show versteht Stefan es auch, die Meute aufzuwecken: „Jeder hat so seine Sucht: Drogen, Alkohol, Frauen… verdammt nochmal Musik ist unsere Sucht!“ Jetzt gibt’s auch deutlich mehr Bewegung vor der Bühne. Natürlich werden auch Songs vom neuen Album „Rising“ gezockt. Am Ende wird noch den österreichischen Kollegen von THREE FEET SMALLER gedankt und eine gut aufgewärmte Crowd zurückgelassen.

Der saubere Psychobilly von MAD SIN trägt da ebenso positiv zur Stimmungssteigerung bei. Kontrabass, das coole Intro „Last King Standing“ und der hohe Truenessfaktor (die Herren soundchecken teilweise noch selbst) sind klare Pluspunkte für die Berliner. Der Sound ist leider etwas verwaschen, aber erste Pogopits und die coolen Ansagen machen das wieder wett. „Wir müssen uns entschuldigen, wir sind – ebenso wie ihr – eben erst aufgewacht.“ Kurz nach Ein Uhr Mittags.





Für YELLOWCARD sind einige Fans angereist, dementsprechend gut gelaunt ist das Publikum. Der Sound ist gut, bis auf Sean Mackins Geige, die etwas flach und zu leise rüberkommt. „With You Around“ wird eingeleitet, indem die Fans Chorgesang anstimmen, ebenso für Gänsehaut sorgt das finale „Ocean Avenue“. Laute Zugaberufe am Ende des Sets bestätigen: YELLOWCARD hauen live ziemlich rein und sind definitiv der erste Höhepunkt am 2Days.

Die Songs von YELLOWCARD:
Lights And Sounds
Way Away
Only One
For You, And Your Denial
Believe
With You Around
Five Becomes Four
Rough Landing, Holly
Ocean Avenue


THE WOMBATS wirken etwas verloren, ist die Bühne ja recht breit und die Herren nur zu dritt. Dementsprechend wirkt die Show auch etwas bewegungslos, obwohl sich Bassist Tord Øverland-Knudsen durchaus heftig austobt. Friedlich ausgelassenes Feiern und Tanzen herrscht unter den Fans, passend zu den feel-good Klängen der Liverpooler. Ansagen gibt’s zwar so gut wie keine, dafür ist der Sound wieder umso transparenter, was einer Dame im Publikum derart gefällt, dass sie im Sekundentakt ihr Top nach oben flasht. Tja, dafür wird man Musiker. Natürlich gibt’s als Finale den Evergreen „Let’s Dance To Joy Divison“, wo auch wirklich jeder vor lauter „Joy“ mittanzt.

Die Songs der WOMBATS:

Our Perfect Disease
Kill the Director
Jump Into The Fog
Party in a Forest (Where's Laura?)
Techno Fan
Here Comes the Anxiety
Backfire at the Disco
1996
Moving to New York
Anti-D
Tokyo (Vampires & Wolves)
Let's Dance to Joy Division





Die MADSEN haben’s da natürlich leicht, die aufgeheizte Crowd mit ähnlichen Alternativ-Klängen zu übernehmen, ganz im Gegenzug zu den folgenden OPETH, die zwar in Sachen Skills legendär sind, aber definitiv die Arschkarte bei ihrem Slot gezogen haben. Das Publikum ist durch den plötzlichen Stimmungswandel gelangweilt und OPETH tun sich mehr als schwer auch nur kleines positives Feedback auf Publikumsseite zu gewinnen. Schade. Definitiv ein Fail auf Seiten der Veranstalter.

Die Songs von OPETH:

The Grand Conjuration
Face of Melinda
The Lotus Eater
In My Time of Need
Master's Apprentices
Hex Omega


Den BEATSTEAKS hingegen wird die gute Show auf einem Silbertablett serviert. Die Fans sind wieder in bester Partystimmung und der Sound ist gut genug für einen Headliner. Ein Hitfeuerwerk wird gezündet: „Hand In Hand“, „Hello Joe“, „Vision“, „Jane Became Insane“, „I Don’t Care As Long As You Sing“, die Liste könnte ewig so weitergehen. Zwischendurch gibt’s einen SLAYER-Remix, der natürlich eher eine andere Zielgruppe anspricht, dennoch gibt’s vereinzelt „SLAYEEEER!“-Rufe zu hören. Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß bedankt sich zwischendurch für den tollen Abend und die tolle Stimmung und vermeidet nicht einmal das sensible Thema Fußball: „Hey, auch wenn‘s beim Fußball nicht so klappt, in Sachen Stimmung können sich die Deutschen noch einiges bei euch abgucken“. Ein Fan in Bunnykostüm wird kurzerhand auf die Bühne geholt und zum Stagediven animiert. Bei „Let Me In“ ist schlichtweg alles Pit. Technische Probleme werden kurzerhand mit Einspielungen wie „Seven Nation Army“ oder „Disco Pogo“ zu wahren Stimmungskanonen umfunktioniert. Tja, ein Hit jagte den nächsten, coole Ansagen, coole Show, mehr als sauber. Auch wenn‘s am Ende doch nicht die versprochenen zwei Stunden waren.


FOTOS + E-CARDS
www.wiesen.at

Doano
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Beitrag vom 30.09.2011
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