FIREWIND   WOLF  
22.09.2011 @ Szene

Im vergangenen Jahr bewiesen der Grieche Gus G. alias Kostas Karamitroudis und seine Mannen mit ihrem sechsten Album “Days Of Defiance“, dass sie zur absoluten Spitze im europäischen Melodic Metal zählen und dass der talentierte Gitarrist, trotz seines neuen Posten bei OZZY OSBOURNE, seiner Truppe treu bleibt. Die Herbstsaison ist angebrochen und endlich findet auch die dazugehörige und längst überfällige „Defiance Over Europe“ Tour statt. Mit den schwedischen Überfliegern und Heavy Metal Jüngern WOLF als Support konnte eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Leider gab es dann doch im Vorfeld schlechte Nachrichten, denn der charismatische und vor allem äußerst sympathische Fronter Apollo Papathanasio (SPIRITUAL BEGGARS, EVIL MASQUERADE) musste aus familiären Gründen die Tour absagen. Gus fackelte aber nicht lange und organisierte mit Mats Levén (Ex-MALMSTEEN, Ex-THERION) adäquaten Ersatz.

Doch zuerst durften in der bereits recht gut gefüllten ((Szene)) in Wien die Heavy Metal Puristen WOLF auf die Bretter. Mit viel Energie und Spielfreude stiegen Fronter Niklas und seine Kollegen mit dem 2004er Titeltrack „Evil Star“ souverän ein. Es dauerte zwar etwas bis die Wiener auftauten, aber spätestens bei dem neuen Kracher „Full Moon Possession“ wurde es schön warm und auch richtig laut in der Halle. Bei „Voodoo“ vom 2009er Release „Ravenous“ durften auch die Zuschauer ihr Können beweisen. Die ersten zaghaften Versuche klangen zwar nach alles anderem als Gesang, doch Niklas und Co. nahmen es mit Humor und spätestens beim fünften Versuch hörte es sich schon fast wie Gesang an, was die Zuschauer von sich gaben.

Niklas und Neuzugang Simon Johansson schossen sich Riffsalven an die Köpfe und duellierten sich in diversen Soli, die von niemand geringerem als IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST und der restlichen New Wave Of British Heavy Metal inspiriert sein dürften. Doch mit den aktuellen Werken beweisen WOLF, dass sie alles andere als eine Kopie sind und ihren eigenen Stil entwickelten. Das episch angehauchte Drama „K-141 Kursk“, das fetzige „Skull Crusher“ und das abschließende „Speed On“ sorgten nochmal für richtig Stimmung und laute Zugabe-Rufe, die leider unerhört blieben.





Setlist WOLF:

Evil Star
The Bite
Full Moon Posession
Voodoo
Hail Caesar
K-141 Kursk
Skull Crusher
Speed On


Bereits 15 Minuten früher als angekündigt wehte bereits der heiße Wind auf der Bühne und die Jubelrufe wurden immer lauter, je mehr Bandmitglieder sich auf selbiger versammelten. Die lautesten Schreie erntete natürlich Bandkopf Gus G., den man den Spaß am Auftritt jetzt schon vom Gesicht ablesen konnte. Den Anfang machte nach einem akustischen Intro der aktuelle Opener „Ark Of Lies“, der gleich für richtig gute Stimmung sorgte und Mats die Möglichkeit gab sich zu beweisen. Und er zeigte sich als Vollprofi, ahmte den Stil von Apollo perfekt nach und zeigte sein großes Talent über die volle Distanz. „Head Up High“ wurde stimmkräftig mitgesungen und der spritzige Klassiker „Destination Forever“ machte unendlich viel Spaß. FIREWIND machten einen Ausflug quer durch ihre Diskografie und erfreuten mit älteren Nummern wie „Kill To Live“ oder „Tyranny“ vom 2005er Release „Forged By Fire“, die damals noch von Chitral Somapala (POWER QUEST) eingesungen wurde. Auch hier glänzte Mats Levén wieder mit seiner Erfahrung und performte auch diese Stücke mühelos.

Natürlich konnte er in Sachen Bühnenpräsenz und Ausstrahlung einen Apollo nicht ersetzten, doch musikalisch erbrachte er die bestmögliche Leistung. Wahnsinn auch, dass der Mann alle Stücke in nicht einmal zwei Wochen einstudierte. Auch an den Drums war ein neues Gesicht zu sehen. Für das neue Album ersetzte Michael Ehré (LOVE.MIGHT.KILL.) den langjährigen Schlagwerker Mark Cross (AT VANCE, METALIUM), dieser wurde jedoch hier durch den erst 16-Jährigen Johan Nunez (NIGHTRAGE), der zwar sichtlich angestrengt war, aber dennoch eine Glanzleistung ablegte, vertreten.





Zwischendurch glänzte Bob Katsionis, der nicht nur ein ebenbürtiger Gitarrist ist, sondern auch ein wahres Talent am Keyboard, auf selbigen Instrumenten bei Solo-Parts und spielte diese Instrumente nicht nur abwechselnd, sondern oftmals sogar gleichzeitig. Daneben fanden auch die beiden Instrumentale SKG (inspiriert von RUSH) und das „The Fire & The Fury“, welches seinem Namen alle Ehre macht in das facettenreiche Set. Egal ob das rockige „Ready To Strike“, das opulente Till The End Of Time, die Ballade „My Loneliness“ oder der Hit „Mercenary Man“, FIREWIND lieferten alles, was der Fan sich nur wünschen kann. Als man die Bühne verließ, war es klar, dass das griechisch-schwedische Gespann sich nicht lange bitten lässt, um den Zugabenblock zu liefern. Mit ebenso großer und auch erhlicher Freude gingen die Männer also nochmals an ihre Instrumente und beendeten diesen (fast) perfekten Abend mit dem Kracher „Into The Fire“, dem genialen Klassiker „I Am The Anger“ und dem coolen Hit „Falling To Pieces“ und einer ausführlichen Verabschiedung, inklusive Händeschütteln, Picks und Sticks für die Fans.






Setlist FIREWIND:

Ark Of Lies
Head Up High
Destination Forever
Kill To Live
(Keyboards Solo)
Angels Forgive Me
World On Fire
(Guitar Solo)
The Fire & The Fury
Ready To Strike
Heading For The Dawn
My Loneliness
Mercenary Man
SKG
Till The End Of Time
Tyranny
-
Into The Fire
I Am The Anger
Falling To Pieces


Natürlich ist es auch im Nachhinein noch extrem schade, dass der Gott des Lichts (und in diesem Fall auch Gesangs) nicht mit auf dieser Tour war, doch dank Gus und vor allem Mats wurde dieser Abend dennoch zu einem großen Erfolg und tröstete die sichtlich zufriedenen Fans über den vorübergehenden Verlust des Fronters hinweg.


FOTOS + E-CARDS
www.firewind.gr

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Beitrag vom 29.09.2011
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