SABATON   GRAVE DIGGER   POWERWOLF   SKULL FIST  
07.09.2011 @ Arena

Wie könnte der Herbst besser beginnen als mit einem musikalischen Treffen in unserer Hauptstadt. Unter dem Motto Power Of Metal pilgerte eine große Menge an Kutten- und Langhaarträgern in die altehrwürdige Arena, um Kaliber wie SABATON, GRAVE DIGGER oder Newcomern wneueren Combos wie POWERWOLF oder SKULL FIST auf die Finger zu schauen.

Eine gut gefüllte Halle empfing den ersten Akt des Abends und machte es den Kanadiern von SKULL FIST nicht schwer sich hier wohl zu fühlen. Musikalisch erinnert mich der Stil ein wenig an JUDAS PRIEST mit Einflüssen von PINK FLOYD oder SEBASTIAN BACH. Sänger Jackie Slaughter erklomm während des Konzertes unglaubliche Höhen und zeigte welch Potenzial sein Gesangsorgan hat. Im Gegensatz zu den Kollegen von STEELWING klingt der Sound der Schädelfäuste frischer, neuer und eigensändiger.

Optisch orientiert man sich eindeutig an den wilden 70ern. So befinden sich zerrissene Jeansjacken, hautenge Lack Leggins oder Frisuren bei denen THIN LIZZY ihre Freude hätten. Drummer Jake hat anscheinend denselben Friseur wie die RAMONES. Echt cooler Look. Mit „Sign Of The Warrior“ und „No False Metal“ können die vier Burschen zwei ordentliche Kracher Ihr Eigen nennen. Nach knapp einer halben Stunde war der Arbeitstag schon wieder beendet.





Setlist SKULL FIST:

Sign Of The Warrior
Ride The Beast
Head Öf The Pack
Tear Down The Wall
Commit To Rock
No False Metal

Mein persönliches Highlight an diesem Abend war der Auftritt der deutschen Wölfe von POWERWOLF, dem ich freudig entgegen fieberte. Am diesjährigen Master Of Rock durfte ich den Jungs das erste Mal lauschen und es war Liebe auf den ersten Ton. Ihre Mischung aus Power Metal, klassischen Opern Elementen und kirchlichen Einflüssen machen das Rudel für mich zu den Aufsteigern des Jahres. Und dass nicht nur ich so denke, zeigte der Einstieg in die deutschen Album Charts.

Eröffnet wurde der Gig mit „Sanctified With Dynamite“ vom neuen Werk „Blood Of The Saints“, das an Power nicht zu überbieten war und niemand geringerem als Ronnie James Dio gewidmet wurde. Aus dem energischen Applaus konnte man schließen, dass der große Meister allen abgeht. Perfekter Sound der wunderbar mit der Stimme von Frontrumäne Attila Dorn harmoniesierte. Alle Ansagen und zwischenzeitlichen Witze wurden vom Sänger in perfektem Deutsch vorgetragen und ließen die Jungs sehr sympathisch und authentisch wirken. Höhepunkte waren die Kracher „We Drink Your Blood“, „In Blood We Trust“ und das den Männern gewidmete „Resurrection By Erection“. Phantastischer Titel, den man mit einem gewissen Augenzwinkern hinnehmen sollte und der wahrscheinlich an einem feucht fröhlichen Abend entstand. Zum Schluss wurden die Leute noch von Attila gesegnet und mit „Sanctus“ verabschiedet. Super Konzert, bei dem auch die Gebrüder Greywolf an Ihren Äxten, sowie Falk Maria Schlegel an der Orgel durch ihr Können und energisches Anheizen überzeugten. Der neue Mann an den Drums Roel van Helden fügt sich immer besser in die Band ein und könnte bald zum fixen Mitglied werden. Nach frenetischem Jubel und der Verabschiedung ging es in die Pause.





Setlist POWERWOLF:

Sanctified With Dynamite
Prayer In The Dark
In Blood We Trust
Raise Your Fist, Evangelist
We Drink Your Blood
Werewolves Of Armenia
Dead Boys Don't Cry
Resurrection By Erection
Saturday Satan
Lupus Dei


Nach einer kleinen Stärkung an der Bar wurde es Zeit für die Veteranen auf dieser Tour. Die Germanen von GRAVE DIGGER enterten die Bühne und hoben das Durchschnittsalter deutlich an. Ein cooler Bühnenaufbau bei dem Gevatter Tod dominierte, sorgte für die richtige Stimmung. Die Locken von Sänger Chris Boltendahl haben auch nach über 30 Jahren nichts an Ihrer Pracht verloren und wurden vom ersten Song an energisch gebangt. Songs wie „Excalibur“, „Twillight Of The Gods“ oder „Hammer Of The Scots“ sorgten zwar für fette Stimmung unter den Anwesenden, konnten aber dem Überhit „Rebellion“ nicht annähernd das Wasser reichen. Was sich hier abspielte, lässt sich nur mit Gänsehaut pur beschreiben. Spätestens jetzt waren alle Soundprobleme vom Beginn vergessen. Optisch sorgte Keyboarder Hans Peter Katzenburg für den Aufputz, da er das ganze Konzert mit Totenkopfmaske runterzog. Stimmlich erwischte Chris einen guten Tag und scherzte gekonnt mit den Anhängern. Zum Abschluss wurde es nochmal laut mit „Heavy Metal Breakdown“. Würdiger Abgang der deutschen Urgesteine.





Setlist GRAVE DIGGER:

Paid In Blood
The Dark Of The Sun
Hammer Of The Scots
Ballad Of A Hangman
Medley: Twilight Of The Gods / Circle Of Witches / The Grave Dancer / Twilight Of The Gods
Excalibur;
Rebellion (The Clans Are Marching)
Heavy Metal Breakdown

Nach einem kurzen Ausflug zum üppigen Merchandise Stand bei dem man sich mit einem neuen Patch für die Kutte eindeckte und auch die Preise sehr human waren, ertönte der 80er Jahre Hit „The Final Countdown“ von EUROPE, der seit kurzem als Intro dient. An den vielen Camouflage Hosen konnte man erkennen wem diesmal der größte Zulauf an Fans galt. Gehört doch der Armee Lock zur Grundausrüstung des wahren SABATON Fans.

Als die ersten Töne von „Ghost Division“ erklangen war es vorbei mit der Verschnaufpause. Joakim Brodén gönnte seiner Stimme auch diesmal keinen Moment der Ruhe und zeigte warum er zu den besten Sänger dieses Genres gehört. Welch unglaubliches Organ hat dieser Mann. Eine gut sortieret Setlist ließ keinen Wunsch offen, und so feierte die Menge bei „40:1“, „Final Solution“, Cliffs Of Gallipoli“ oder die Mitgröhl Hymne „Attero Dominatus“ das in einem Medley mit „Into The Fire“ serviert wurde.

War dieser Auftritt nun schon mein fünfter der Schweden, konnte man trotzdem nicht von Abnützung oder gar Langeweile sprechen. Meiner Meinung nach, ihr vielleicht sogar bestes Konzert in Österreich. Musikalisch absolut top, die Kollegen an den Instrumenten souveräne und Joakim durchgehend am grinsen. Recht viel besser gelaunt als der Frontamann von SABATON geht fast nicht. Man merkt sofort, dass dieser Bursche Spaß an seiner Arbeit hat. So wurde einem kleinen Jungen bei seinem ersten Metal Konzert die Fliegerbrille geschenkt oder mit einer Dame im Publikum die coole Weste getauscht. Auf Drängen der Fans musste Herr Broden eine Dose Bier auf ex vernichten, was Ihm großen Applaus einbrachte.

Nach den drei Zugaben „Coat Of Arms“, „Primo Victoria“ und „ Metal Ripper„ ging ein toller Abend zu Ende der zeige das SABATON einen würdigen Headliner abgeben. Als einzig negativer Aspekt wäre zu erwähnen, dass sich diese vier Bands eine ausverkaufte Halle verdient hätten.





Setlist SABATON:

Ghost Division
In The Name Of God
White Death
Screaming Eagles
The Final Solution
Swedish Pagans
40:1
Cliffs Of Gallipoli
Into The Fire / Attero Dominatus
Purple Heart
-
Coat Of Arms
Primo Victoria
Metal Ripper


FOTOS + E-CARDS
www.powerofmetal.eu

AndyVanHalen
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Beitrag vom 21.09.2011
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