MASTERS OF ROCK 2011 TAG3: GUANO APES   U.D.O.   ROSS THE BOSS   BRAINSTORM   LEGION OF THE DAMNED   SEVEN   POWERWOLF   VISIONS OF ATLANTIS   AUDREY HORNE  
16.07.2011 @ Areál likérky Jelínek

Am dritten Tage machten wir uns bereits bei strahlendem Sonnenschein vor der Mittagsstunde auf zur Bühne, denn mit AUDREY HORNE erwartete uns eine ganz spezielle Band. Mit ihrer Mischung aus Post Rock und klassischem Metal begeisterten uns die vier Norwegen um den charismatischen Fronter Torkjell Rød bereits am Masters Of Rock 2009 und lockten auch dieses Mal einige Leute vor die Bühne. Mit Songs wie „Charon“, „Circus“ oder dem absolut genialen „Bridges And Anchors“ lag der Fokus definitiv auf dem aktuellen selbstbetitelten Album. Die Band bot eine starke Performance und interagierte perfekt mit den Fans. Torkjell verbrachte sogar einige Songs lang vor der ersten Reihe und schüttelte fleißig Hände. Bei einigen Songs kam auch ein Megaphon zum Einsatz. Erwähnt sollte auch noch die Powerballade „Sail Away“ und das schwermütige „Weightless“, die dank ihrer ganz eigenen Stimmung für Gänsehaut sorgen. Hoffentlich bekommen AUDREY HORNE bald die verdiente Aufmerksamkeit, denn die Jungs verbringen live wahre Glanztaten.





Setlist AUDREY HORNE:

Charon
Circus
Last Chance for a Serenade
Sail Away
Weightless
Pitch Black Mourning
Bridges and Anchors
Threshold
Blaze of Ashes

Mit VISIONS OF ATLANTIS folgte der einzige österreichische Beitrag dieses Jahres, und der bot gleich doppeltes. Erstens steht man musikalisch Größen wie Sirenia oder Tristania um nichts nach und zweitens hört ab und zu das Auge mit. So auch bei der bezaubernden Sängerin Maxi Nil die seit 2009 am Mikro steht und dort gute Figur macht. Dass Bands mit weiblicher Besetzung in Tschechien besonders gut ankommen ist ja nichts neues, und daher hatten die Österreicher leichtes Spiel. Songs wie „The Poem“ oder „Seven Seas“ erinnern zwar teilweise an NIGHTWISH klingen dank abwechselnden Gesang mit Mario Plank aber trotzdem ganz fein. Lassen wir uns überraschen wie die weitere Karriere der sympathischen Ösis verläuft, da man es in unseren Gefilden ja leider nicht so leicht hat.





Setlist VISIONS OF ATLANTIS:

At the Back of Beyond
Elegy
Seven Seas
Through my Eyes
The Poem
Wing-Shaped Heart
New Dawn
Passing Dead End
Memento


Sehr gespannt war ich auch schon auf den Auftritt der deutsch-transsilvanischen Combo POWERWOLF. Das Rudel musste ja schon diverse Auftritte in unserer Gegend absagen, konnte aber mit Werken wie „Lupus Dei“ oder „Bible Of The Beast“ gehörig für Aufsehen sorgen. Mit „Blood Of The Saints“ haben die Wölfe außerdem eine neue Langrille in der Hinterhand.





Als die fünf Herren rund um Frontrumäne Atilla Dorn die Bühne enterten und die ersten Klänge vom Intro „Lupus Demonae“ erklangen, war die Zuschauermenge für diese Uhrzeit überraschend groß und im Laufe dieses grandiosen Auftritts wurde es immer voller vor der Bühne. Schwarz gegleidet und mit weiß geschminkten Gesichtern lieferten POWERWOLF eine großartige Show mit Hits wie „We Take It From The Living“ oder „Saturday Satan“. Der Sound war super, die Stimmung am explodieren und die Band in Höchstform, trotz bratender Hitze auf der Bühne. Attila glänzte von der ersten Minute an mit seinem gesanglichen Talent und die Band hüpfte munter über die Bühne. Auch Keyboarder Falk spurtete zwischendurch immer eifrig nach vorne um die Meute weiter anzufeuern. Neben den zwei neuen Songs „We Drink Your Blood“ und „Saturday Satan“, die sich nahtlos in das Set einfügten, gefielen mir das nicht ganz ernst gemeinte „Resurrection By Erection“ und der Übertrack „Lupus Dei“ live sehr gut. Zum Schluss hin weihte Attila noch die Bühne, das Publikum und das Festival mit Weihrauch und nach nicht einmal einer Stunde mussten die Wölfe leider auch schon wieder einpacken. Noch nie habe ich eine dermaßen gute Stimmung und so einen Zuschauerauflauf zur Mittagsstunde gesehen. Nächstes Mal bitte einen besseren Slot oder gar ein Late-Night Special!





Setlist POWERWOLF:

Lupus Demonae
We Take It From The Living
Prayer In The Dark
Raise Your Fist, Evangelist
We Drink Your Blood
In Blood We Trust
Werewolves Of Armenia
Sanctified with Dynamite
Resurrection By Erection
Saturday Satan
Lupus Dei

Es folgten wieder einheimische Rocker. SEVEN wurden 1996 als eine rein instrumentale Band gegründet, denn besser keinen Sänger als einen schlechten, sagte sich Bandkopf Kirk. Nach einigen Umbesetzungen und Gastarbeiträgen von DORO Pesch wurde 2009 dann doch eine fixes LineUp mit Vokalisten gegründet. Für das neue Album "Freedom Call", das noch dieses Jahr erscheint, hat man sogar einen Deadl mit Nuclear Blast ergattert. Als wären das nicht schon genug Gründe gewesen, sich die Band live anzusehen, hat man mit der Heavy Metal Legende Blaze Bayley (BLAZE, Ex-IRON MAIDEN), dem Saitenhexer Viktor Smolski (RAGE) und Thrash-Veteran Schmier (DESTRUCTION) ein paar sehr prominente Gäste angekündigt. Leider verbrachten wir aber die meiste Zeit hinter der Bühne, da es einige Verzögerungen bei den Interviews gab. Die gehörten Songs klangen sehr gut und die Mischung aus Hard Rock und Heavy Metal zog etliche Fans vor die Bühne. Als dann Blaze die Bühne betrat war natürlich die Hölle los.

Größer konnte der Kontrast nicht sein, als LEGION OF THE DAMNED ihre ersten Töne anspielten. Wie gewohnt startete man die Thrash/Death Schlachtfest mit einem spannenden Intro und dem ersten Kracher "Night Of The Sabbath" und knüppelte gleich mit "Legion Of The Damned" munter weiter. Den Abgang von Richard Eibisch scheint der Band übehaupt nicht geschadet zu haben, denn mit Twan van Geel hat man adäquaten Ersatz mit auf der Bühne. Brutal wie eh und je zeigten LEGION OF THE DAMNED, dass auch sie Platz zwischen den ganzen Heavy Metal Bands auf dem Masters Of Rock finden können und begeisterten die Zuschauer von Anfang an, auch wenn nun doch ein Stück weniger Metalheads vor der Bühne waren, als zuvor bei POWERWOLF. Maurice Swinkels und seine Männer nahmen es gelassen und ließen Hassbatzen wie "Son Of The Jackal" oder "Pray And Suffer" für sich sprechen.





Nachdem MANOWAR im letzten Jahr die Erde von Vizovice beben ließen, war nun der ehemalige Klampfer dieser Truppe an der Reihe, um auf derselben Bühne sein Können unter Beweis zu stellen. ROSS THE BOSS so der klingende Name des ehemaligen Gitarristen steht zwar schon seit 1989 nicht mehr mit den Königen des Metals gemeinsam auf der Bühne, genießt aber immer noch einen Heldenstatus. Dass man die Vergangenheit nicht so einfach abstreifen kann, spiegelte sich auch in der Setlist wider, die voller MANOWAR Klassiker war. So wurde zum Beispiel "Catch The Rainbow" Oder "Hail And Kill" Serviert. Doch auch die eigenen Titel vom Boss sind nicht zu verachten, können aber eine gewisse Ähnlichkeit zu den ehemaligen Arbeitgebern nicht abstreiten. Nicht weltbewegend, aber trotzdem sehr unterhaltsam und rockig.





Der deutsche Schwermetal ist im tschechischen Land sehr gefragt, und so darf natürlich auch ein gewisser Udo Dirkschneider mit seiner Band U.D.O. nicht fehlen. Mit dem neuen "Werk Rev-Raptor" am Start trifft sich eine kleine werbetour am Festival natürlich ausgezeichnet. Dass dieser Mann Eier in der Stimme hat, versteht sich wohl von selbst und auch live büßt der alte Herr nichts von seiner Kraft ein. Über „Dominator“, „Thunderball“ oder „Mean Machine“ braucht man glaube ich nicht wirklich viele Worte verlieren, sind sie doch Klassiker für die Ewigkeit. Die Top Stimmung steigerte sich bei der Zugabe noch eine Spur und die Gänsehaut wollte nach „Metal Heart“ und dem göttlichen „Balls To The Wall“ nicht mehr verschwinden und hinterließ eine geniale musikalische Erinnerung mehr bei mir. So ganz ist das Thema ACCEPT anscheinend doch nicht abgeschlossen. Fazit: Muss man gesehen haben.





Setlist U.D.O.:

Rev-Raptor
Dominator
Thunderball
Leatherhead
Vendetta
Princess Of The Dawn (Accept cover)
Guitar Solo
Midnight Mover (Accept cover)
Mean Machine
Animal House
Metal Heart (Accept cover)
The Bogeyman
I'm a Rebel (Accept cover)
Balls to the Wall (Accept cover)


Noch lange vor dem Festival wunderten wir uns über die Verpflichtung der deutschen Combo, hatte man es bisher doch eher auf die härteren Bands abgesehen. Doch erfreulicher weise wurden wir eines besseren belehrt und die hübsche Frontfrau Sandra Nasic hatte von Beginn an die Meute im Griff. Guter Sound, tolle Riffs, ein schöne Stimme und eine sympathische Art sorgten für ein tolles Konzert. Auch wenn eine gewisse Härte fehlte rockten „Open Your Eyes“ oder „Lords Of The Boards“ ganz ordentlich. Natürlich durfte das ALPHAVILLE Cover „Big In Japan“ nicht fehlen, dass zum fixen Bestand bei live Auftritten zählt. Sandra und ihre männlichen Kollegen zeigten sich recht redselig und scherzten brav mit dem willigen Publikum und nutzen so gekonnt die kurzen Pausen zwischen den Songs. An diesem Abend schafften es die Germanen auch mich als neuen Fan zu gewinnen.





Setlist GUANO APES:

Quietly
Oh What a Night
You Can't Stop Me
Open Your Eyes
Sunday Lover
Pretty In Scarlet
When the Ships Arrive
No Speech
Underwear
All I Wanna Do
Fanman
This Time
Big in Japan
-
Mouth
Lords Of The Boards


Obwohl es schon wieder extrem eisig wurde und man schon gar nicht mehr wusste, was man denn noch überziehen soll, war es für uns ein Muss noch auf BRAINSTORM zu warten, die als letzter Act um 01:00 Morgens noch ran durften. Auch die deutsche Power Metal Combo stand schon auf der Brettern von Vizovice und der letzte Gig in Wien blieb mir auch unvergesslich in Erinnerung. Mehr Gründe waren nicht nötig – und BRAINSTORM übertrafen noch die Erwartungen und erspielten sich den Titel „Headliner der Herzen“. Mit dem Hit „Worlds Are Comin´ Through“ von ihrem (meiner Meinung nach) besten Album „Liquid Monster“ startete man energiegeladen ins Set. Mit einem Grinsen im Gesicht und ehrlicher Freude über die tolle Resonanz begrüßte Andy B. Franck das tschechische Publikum und zockte gleich „Foraske What I Believe“ vom aktuellen Werk. Aber noch mehr knallten die Klassiker „Blind Sufferung“ oder das geniale „All Those Words“ dessen Melodie von den Fans lauthals interpretiert wurde, was auch lange nach dem Song noch weiterging und die Band sprachlos machte. Als zusätzliche Überraschung lieferten BRAINSTORM noch einen neuen Song vom kommenden Album „On The Spur Of The Moment“ mit dem Titel „Temple Of Stone“. Der Song knallte richtig schön und fügte sich auch nahtlos in das Set ein.

Tausende von Fans drängten sich bis dicht vor die Bühne und erzeugten eine unvergleichliche Stimmung, die bis nach 02:00 Uhr morgens anhielt und somit den dritten Tag mehr als würdig abschloss.






Setlist BRAINSTORM:

Worlds Are Comin´ Through
Forsake What I Believe
Blind Suffering
Highs Without Lows
Shiver
Temple Of Stone
Falling Spiral Down
All Those Words
Shiva´s Tears
Fire Walk With Me
How Do You Feel


Obwohl wir bereits drei richtig lange und anstrengende Festival Tage hinter uns hatten, freuten wir uns tierisch auf das große Finale mit Kalibern wie OVERKILL oder HELLOWEEN.



FOTOS + E-CARDS
www.mastersofrock.cz

maxomer
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Beitrag vom 03.08.2011
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