TANKARD   SLAUGHTER COMMAND   AMPLIFIED HATE  
09.04.2011 @ Paradox, Ingolstadt

Da sich die Frankfurter Thrasher nur sehr selten in süddeutsche oder gar österreichische Gefilde verirren, war es an der Zeit sich ins gut 320 Kilometer entfernte Ingolstadt aufzumachen um sich mal wieder eine große Portion Fun und Thrash reinzuziehen. Der relativ kleine Club Paradox hat einen gewissen Charme. Von außen sieht er aus wie ein typisches Eiscafe und der Saal im Keller ist klein und niedrig, was schon von vornherein auf etwaige Soundprobleme schließen ließ, aber trotzdem kultig rüberkommt.

Dies bestätigte sich dann auch postwendend bei der ersten Band AMPLIFIED HATE, deren sehr gut gemachter thrashlastiger Hardcore mit gröberen Soundproblemen zu kämpfen hatte. Von der Lautstärke her zwar OK, war der Sound ziemlich dumpf und undifferenziert. Die wenigen bereits anwesenden Fans machten jedoch das Beste draus, gaben ordentlich Gas und feierten die Jungs aus dem Chiemgau ziemlich ab.

Nach längerer Umbaupause waren dann SLAUGHTER COMMAND an der Reihe und der Saal auch um einiges besser gefüllt. Man merkte sofort, dass es für die Band ein Heimspiel war. Passend zu ihrem brachialen Old-School Thrash der etwas an frühe SODOM und KREATOR erinnerte, gabs dann auch die ersten Stagediver und Crowdsurfer und viel Bewegung vor der Bühne. Leider war der Sound noch etwas schlechter als bei der ersten Band. Die leicht Black Metal angehauchte Stimme zu weit im Vordergrund, zu laut und undifferenziert, was die mittlerweile gut abgehende Menge nicht wirklich störte. Allerdings schwand da bereits meine Hoffnung TANKARD mit relativ vernünftigen Sound zu hören.

Aber siehe da, es passieren manchmal doch noch Wunder. Nach längerer Umbaupause betraten die vier Frankfurter die Bühne und der Mischer hat es tatsächlich geschafft - es klang vernünftig. Für die räumlichen Verhältnisse hat er wohl das Beste rausgeholt.

Was dann in den folgenden gut 90 Minuten abging kann man eigentlich nur als die perfekte Party bezeichnen. Der Saal brechend voll und TANKARD feuerten in perfekter Spiellaune einen Kracher nach dem anderen ab, quer durch die 29-jährige Bandgeschichte.



Los gings mit "Time Warp" vom neuen Album, gefolgt von "Need Money For Beer" und bereits da war die Stimmung am überkochen. Die beiden Boxentürme begannen aufgrund des Gedränges vor der Bühne bereits bedenklich zu wackeln. "The Morning After" setzte dann gleich noch einen drauf - Stagediver, Crowdsurfer und Moshpits überall und das sollte das ganze Konzert über auch so bleiben. Leider war ab diesem Zeitpunkt auch das Belüftungssystem heillos überfordert. Bei gefühlten 40 Grad gab es wohl niemanden mehr der nicht bereits zu diesem Zeitpunkt total durchgeschwitzt war.

Trotz der extremen Hitze gabs keine Verschnaufpausen. "The Beauty And The Beast", "Beermuda", Slipping From Reality" und "666 Packs" hielten die Stimmung am kochen, unterbrochen von kurzen, knappen Ansagen und gelegentlichen Smalltalk mit den Fans. Nach dem GANG GREEN Cover "Alcohol" gabs dann gleich noch einen Triplepack älterer Songs. "Maniac Forces", "Alien" und "Chemical Invasion" verlangten der Band und dem Publikum alles ab und langsam sah man hitzebedingte Ermüdungserscheinungen bei beiden Parteien.

Nach der nach Ansage von Gerre´s einziger Ballade ("Rectifier") beendete das vom Publikum stürmisch geforderte "Freibier" das regulären Set und ich denke mal, dass alle Beteiligten froh über die folgende kurze Pause waren. Fünf Minuten später waren die Jungs dann wieder da um der mittlerweile ziemlich erschöpften Meute noch "Zombie Attack", "Space Beer" und "Empty Tankard" um die Ohren zu hauen.




Setlist TANKARD:

Time Warp
Need Money For Beer
The Morning After
Octane Warriors
The Beauty And The Beast
Beermuda
Slipping From Reality
Stay Thirsty!
Nation Over Nation
666 Packs
Rules For Fools
Alcohol
Maniac Forces
Alien
Chemical Invasion
Die With A Beer In Your Hand
Rectifier
Freibier
-
Zombie Attack
Space Beer
Empty Tankard

Alles in allem das beste Konzert auf dem ich heuer war. Ich weiß zwar, dass der Vergleich etwas hinkt, da man beide Bands nicht miteinander vergleichen kann, aber SLAYER in Wien waren extrem gut, doch das was TANKARD an diesem Abend boten ist kaum zu übertreffen. In diesem Sinne - Stay Thirsty !

www.tankard.info

Tom
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Beitrag vom 19.04.2011
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