NECKBREAKERS BALL: KATAKLYSM   LEGION OF THE DAMNED  
29.01.2011 @ Posthof

Der Neckbreakers Ball lud in die nächste Runde ein und den wollte ich mir nicht entgehen lassen, obwohl ich dem LineUp gegenüber im Vorfeld etwas skeptisch war. Klar liest es sich super, denn sowohl KATAKLYSM, als auch LEGION OF THE DAMNED stehen für Qualität, MILKING THE GOATMACHINE hatten nicht zu Unrecht sehr gute Kritiken erhalten und auch EQUILIBRIUM und MANEGARM sind für Genrefans keine Unbekannten.

Jedoch haben abgesehen von MTG alle Bands ein kleines Problem an diesem Abend. Zum einen kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum zwei Folk/Pagan Bands in dieses Billing gebucht werden, hat man doch bereits mit dem Heidenfest und dem Paganfest eine gewisse Übersättigung dieses Stils, außerdem wollte die Kombination mit LOTD und KATAKLYSM nicht ganz passen. Die zwei Headliner des Abends hatten nur einen kleinen Nachteil, nämlich eine gewisse Überpräsenz. Die Kanadier waren beispielsweise in den letzten drei Jahren drei Mal im Posthof zu Gast (+diverse Festival-Auftritte) und die holländischen Kollegen bekam man auch schon sehr oft zu Gesicht, was sich auch an diesem Abend zeigte, aber alles der Reihe nach, denn der Neckbreakers Ball hatte natürlich auch auf dieser Tour seine Vorzüge, die für mich aber erst gegen 21:45 starteten.

Zum einen lag das daran, dass wir nicht viel früher anreisen konnten, darum war mir um die Goatgrinder MILKING THE GOATMACHINE schon leid, da ich deren derben Grindcore schon gerne mal erlebt hätte. Den Paganbands weine ich wiederum keine Träne nach. Also wartete ich gespannt auf die Legion, die mit „Descent Into Chaos“ ja wieder ein großartiges Album am Start hatten. Ein schier undendlich langes Intro leitete den Gig (fast) ein. Danach war aber plötzlich wieder Stille (wenn man von dem „Legion!“ – Rufen und Gemurmel im Saal absah). Man merkte schon jetzt, dass die Niederländer in den letzten Jahren einen enormen Fanzuwachs genossen. Und schon jetzt sah man energiegeladene Fans ohne Shirts am Körper, dafür umso mehr Alkohol darin.



Endlich startete das gleichnamige Intro des neuen Werkes „Descent Into Chaos“ und der Orkan namens „Nights Of The Sabbath“ stürmte los. Bereits jetzt bildete sich ein kleiner Moshpit und die Stimmung steigerte sich von Minute zu Minute, auch wenn der große Posthof Saal nicht annähernd seine maximale Kapazität ausschöpfen konnte. In den dünnen Reihen war dafür aber mehr Platz um richtig schön abzugehen. Erste Bierduschen regneten vom Himmel und die Matten wurden nur so geschüttelt. Der sympathischste Death/Thrash Fronter, den ich je kennengelernt habe, Maurice, richtete das Wort teils in Deutsch, teils in Englisch an die Fans und man merkte ihm schnell an, dass es ihm hier gefällt. Der Track „Legion Of The Damned“ vom Debüt, wurde für das aktuelle Album neu aufgenommen und hat in der Setlist nicht unverdient seinen Stammplatz. Brutale Scheiße! – könnte man das schlicht bezeichnen, was da abging. Spätestens als das geniale Intro des Meisterwerks „Cult Of The Dead“ und der dazugehörige Opener „Pray Of Suffer“ intoniert wurden, gab es kein Halten mehr.



Auch wenn die Stimmung sehr gut war, was man vom Sound leider nicht sagen konnte, hat man da bei der Band schon etwas größere Fan-Reaktionen erlebt, was den Spaß aber nicht sonderlich schmälerte. Einzig die meist gleichbleibenden Tempi ließen eine kurzzeitige Monotonie aufkommen. In dem Brutalogeholze wäre zwischendurch ein langsamerer Part ganz angebracht. Aber spätestens beim starken Endspurt mit „Hands Of Darkness“, dem Hit „Son Of The Jackal“ und „Werewolf Corpse“ war das Publikum mehr als durchgeschwitzt und ausgelaugt. Trotz gewissen Abnutzungserscheinungen zeigen LEGION OF THE DAMNED, dass sie eine verdammt starke Live-Band sind und auch an diesem Abend einige Erfolge für sich buchen konnten.

Setlist LEGION OF THE DAMNED:

Intro
-
Descent Into Chaos
Legion Of The Damned
Schrapnel Rain
Cult Of The Dead
Death Head´s March
Killzone
Sermon Of Sacrilege (Intro
Pray And Suffer
Hand Of Darkness
Son Of The Jackal
Werewolf Corpse


Der Soundchek und die Pause waren recht kurz und schon war Northern-Hyperblast angesagt. Die Kanadier bewiesen die letzten Jahre (wenn auch wie schon erwähnt, etwas zu oft), dass sie zur absoluten Elite gehören und ihnen technisch so schnell keiner was vormacht und auch so an diesem Abend. „A Soulless God“ starte das Set eher holprig, jedoch bügelte man das mit „Serenity In Fire“ und „The Ambassador Of Pain“ schnell wieder aus. Nur wollte die gewollte Stimmung irgendwie noch nicht recht aufkommen. Waren die Leute bereits müde? Ich kann es nicht genau sagen, aber abgesehen von diversem Jubel und stetigem Kopfnicken, passierte anfangs nicht viel.



Zwischendurch gab es aber dann doch Spitzen, die sich dank Klassikern wie „Manipulator Of Souls“ oder „In Shadows & Dust“ bildeten. Auch Fronter Maurizio war gut gelaunt und suchte die Nähe zum Publikum. Natürlich trug der schlechte Sound nicht gerade zu Stimmung bei und vielleicht sollte der Mischer hin und wieder mal von seinem Handy aufsehen, um an den Reglern zu schrauben. Im späteren Verlauf startete er einen internationalen Contest, bei dem so viele Fans wie möglich über die Crowd getragen werdenn sollte, um mit den Jungs auf der Band richtig schön abzubangen, was auch sehr gut funktionierte. Die Bühne war schnell gefüllt und viel Bewegung zu vernehmen.

Im Set durften natürlich nicht die Dauerbrenner „Crippled And Broken“, sowie die abschließenden „To Reign Again“ und „Like Angels Weeping (The Dark)„ fehlen.



Setlist KATAKLYSM:

Intro
A Soulless God
Serenity In Fire
The Ambassador Of Pain
Push The Venom
Manipulator Of Souls
Let Them Burn
Years Of Enlightment / Decades In Darkness
In Shadows & Dust
As I Slither
At The Edge Of The World
The Road To Devastation
Crippled & Broken
To Reign Again
Like Angels Weeping (The Dark)

Gegen Mitternacht war dann die Power endgültig am Ende und man verließ den Posthof mit gemischten Gefühlen. Klar alle Bands gaben ihr Bestes und ließen auch qualitativ keine Wünsche offen, doch war die Übersättigung, was auch an den Zuschauerreaktionen zu bemerken war, nicht zu verleugnen. Bitte holt doch mal Bands, die wir nicht so oft zu Gesicht bekommen in den Posthof und gebt den immer wiederkehrenden Kombos eine kleine Pause, damit die Nachfrage wieder größer wird. Ansonsten hat man einen überaus soliden Abend erlebt – nicht mehr, aber auch nicht weniger.


FOTOS + E-CARDS
www.neckbreakersball.eu

maxomer
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Beitrag vom 03.02.2011
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