THE SORROW   INARCADIA   REAP   
15.01.2011 @ Posthof

Die besinnlichen Tage sind vorbei, Silvester ohne gröbere Verluste überstanden und das Jahr 2010 ist Geschichte. Grund genug und höchste Zeit die Konzert-Saison 2011 zu eröffnen. Die ersten Tourneen sind schon in vollem Gange und wer dies ganz solidarisch machen möchte, der hat mit den Vorarlberger Senkrechtstartern THE SORROW die Chance, sich im neuen Jahr die Rübe abschrauben zu lassen.

Mit dem neuen, dritten und selbstbetitelten Album im Gepäck geht es also in die Hauptstädte unserer Lande. Auch Wien und Linz durften da natürlich nicht fehlen. Gegen 19:00 herrscht im Posthof noch gähnende Leere. Die Bedenken, es könnte recht leer sein, werden aber bald zerstreut, obwohl verwunderlich ist, dass THE SORROW im großen Saal aufspielen dürfen, haben sie doch im Vorjahr den mittleren schon nicht voll bekommen. Aber so kann man sich täuschen, denn bereits beim lokalen Opener REAP füllte sich die Halle schon halbwegs gut. Die Tribal-Thrasher starteten fulminant und sorgten schnell für steigende Temperaturen und viel Bewegung in den Reihen der Linzer. Nach wie vor können mich persönlich REAP aufgrund ihres abgedroschenen Sounds nicht überzeugen und auch der Mischer hatte nicht alles im Griff, aber im Großen und Ganzen können die Jungs auf einen gelungenen Gig zurückblicken.



Was man von den zweiten Anheizern INARCADIA, ebenfalls aus Oberösterreich, nur bedingt sagen kann. Das Set startete brutal und kompromisslos mit altbekanntem Metalcore, der Dank vielen Melodien und Abwechslung ganz zugänglich ist. Jedoch störte auch hier der Soundbrei und eine gewisse Unsicherheit konnte man der Band schon ansehen. Allem voran hätte von Sänger Andreas mehr kommen können. Aber die Stimmung und die Bewegung sowohl vor als auch auf der Bühne waren dafür sehr passabel.



Einige Zeit später merkte man schon vom ersten Ton an, dass sowohl qualitativ, als auch soundtechnisch Welten zwischen dem bisher gebotenen und THE SORROW liegen. Ohne Frage, die vier sympathischen Vorarlberger spielen jetzt schon bei den ganz Großen mit. „Afflictions“ vom neuen Werke sorgte sofort für die ersten Moshpits und einer überragenden Stimmung im gut gefüllten Saal. Das Publikum war zwar bunt gemischt, jedoch war der Altersdurchschnitt sehr niedrig, was umso mehr für Energie und Brutalität in den Pits sorgte. Leider flogen aber auch unsinnigerweise unzählige Bierbecher und auch das Rauchverbot wurde emsig missachtet.



Die Band selber blühte auf der Bühne von Song zu Song immer mehr auf und man merkte, dass die vier mehr als nur Spaß dort oben hatten. Spätestens bei der letzten Single „Crossing Jordan“ war die Stimmung am Siedepunkt. Zwar bedurfte es der Aufforderung von Mätze, doch bald wimmelte es nur so von Crowdsurfern, Moshpitern und rotierenden Circlepit-Fanatikern. Eine Granate nach der anderen wurde abgefeuert und so hatte man viel Spaß mit Songs wie „Death From A Lovers Hand“, dem Hit „Knights Of Doom“ oder dem abschließenden „Heart Of A Lion“, bei dem es nicht die obligatorische Wall Of Death gab, sondern Basser Tobi den sogenannten Waltz Of Death vorstellte. Moshpit meets den Donauwalzer. Ganz nette Idee, jedoch nicht viel Unterschied zum normalen Mosphit, nur dass dieser eben in Paaren durchgeführt wurde.



Setlist THE SORROW:

Afflictions
Where Is The Sun?
Elegy
The Dagger Thrust
Grief Machine
You Are My Nemesis
Saviour, Welcome Home
My Immortal Guardian
Crossing Jordan
Far Beyond
Knights Of Doom
Suffering Quotes
-
Heart Of A Lion
Death From A Lovers Hand


Man kann THE SORROW vorwerfen, nur 65 Minuten gespielt zu haben, jedoch finde ich in diesem Fall die Devise "kurz und knackig" passend, denn somit vermied man erfolgreich den Durchhänger im Mittelteil vom letzten Jahr. Wer sich der Musik richtig hingab, war ohnehin durchgeschwitzt und erschöpft genug. Immer wieder gerne.



FOTOS + E-CARDS
www.thesorrow.net

maxomer
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Beitrag vom 21.01.2011
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