ALTER BRIDGE   MARROK   
27.11.2010 @ Posthof

Erneut sollte es drei Jahre dauern, bis die Herren von ALTER BRIDGE ein neues Album auf den Hörer loslassen, kein Wunder, denn die drei Instrumentalisten der Truppe haben sich mit ihrem alten Sänger wieder zusammengerauft und somit ein neues CREED Werk geschaffen. Dennoch wirkt es so, als sehen Mark Tremonti, Brian Marshall und Scott Phillips ALTER BRIDGE als deren primäre Kreativschmiede, denn nicht nur, dass der aktuelle Release „AB III“ den von CREED mühelos schlägt, es wird auch gleich eine ausgedehnte Tour durch Europa und anschließend die USA angekündigt. Dabei soll auch Österreich nicht unbeachtet bleiben und so passierte es, dass der Gig im Linzer Posthof schon Monate vorher ausverkauft war.

Nachdem es klar wurde, dass der Supporter THE NEW BLACK es nicht außerhalb Deutschlands schaffen wird, was ich persönlich sehr schade finde, war es ein kleines Mysterium ,wer denn nun in Linz eröffnen sollte. Erst am Abend des Gigs, als der Opener schon auf der Bühne stand, wurde uns dieses Geheimnis gelüftet. Die oberösterreichischen Emo-Rock von MARROK heizten dem schon zahlreich anwesenden Publikum ein. Die Band war mir bis zu dem Zeitpunkt komplett unbekannt, jedoch dürfte sie hier eine große Fangemeinde haben, denn das Publikum, das von ganz jung bis sehr alt reichte, feierte schon fleißig mit der Truppe mit. MARROK machten soweit einen guten Eindruck, da sie eine gute Stimmung im Saal schafften und auch mit glasklarem Sound überzeugten, jedoch so richtig begeistern konnten sie mich aufgrund der abgedroschenen Ausrichtung nicht wirklich und vor allem Sänger Fill, der weiß mit schwarzen Schatten unter den Augen geschminkt war, mochte mir mit seiner hohen Stimme so gar nicht gefallen.



Machte aber nichts, denn es sollte nicht lange dauern, bis ALTER BRIDGE unter großem Jubel und auch Gekreische die Bühne betraten. Zweiteres lag an dem großteils recht jungen und auch weiblichen Publikum. Vor allem merkte man das in den ersten Reihen, das hauptsächlich von Mädels in Beschlag genommen wurde. Grund dafür, nehme ich an, war Fronter Miles Kennedy, der nicht nur charmant auf seine ruhige Art ist, sondern auch als Frauenschwarm gilt. Aber nun endlich zur Musik. Bereits der Auftakt des Gigs, in Form von „Slip To The Void“ von „AB III“ donnerte mit fettem Sound aus der PA des Posthofs und überzeugt den bis zum Anschlag gefüllten Saal sofort. Die Band war in guter Stimmung, agierte professionell, wie man es von einer Truppe dieses Kalibers erwartet. Es sollte „Buried Alive“ und „Before Tomorrow Comes“ vom Vorgänger „Blackbird“ folgen, bis er das erste Mal das Wort an die Fans richten sollte. Seine Ansagen hielt er aber kurz und konzentrierte sich eher auf die Musik und seinen kraftvollen Gesang, der auch an diesem Abend keine Wünsche offen ließ.

Nun erst kam der erste richtige Klassiker, der gleichzeitig der Opener des Bestsellers „One Day Remains“ (immerhin erreichte das Werk Platz 5 in den USA, was die Truppe bisher nicht mehr wiederholen oder toppen konnte) und es sollte noch einige Zeit dauern bis „Metalingus“ folgte.
Miles gab immer mal wieder die Gitarre ab, um sich auf den Gesang zu konzentrieren und überließ Leadgitarrist Mark die Arbeit, der diese auch grandios meisterte. Einmal musste sogar der Roadie zur Gitarre greifen, dieser hielt sich aber dezent im Hintergrund auf.



Einen weiteren Grund zum Feiern gab es dann auch noch. Fans hielten ein Schild in die Luft und Miles bedankte sich ausgiebig und es folgten Happy-Birthday-Gesänge. Mister Kennedy feierte somit mit über tausend Fans in Linz seinen einundvierzigsten Geburtstag und bekam als Geschenk prompt einen Torten-Hut mit Kerzen zugeworfen. Das Ding sah richtig schön dämlich aus und dank der zylindrischen Form meinte Miles: „I should give this to Slash!“, mit dem er letztes Jahr bereits auf Tour war und auch einige Songs einsang. Später folgte dann auch noch eine echte Torte mit richtigen Kerzen zum Ausblasen. Durch diese ganze Aktion bekam die Band zusätzlich noch eine sympathische Ausstrahlung, die man selten auf der Bühne so zu Gesicht bekommt.


Im Anschluss musste sich Miles erst mal setzen, was aber auch andere Gründe hatte, denn er bekam die Akustik-Gitarre gereicht und intonierte solo „Watch Over You“, das stimmkräftig begleitet wurde. Die Fans waren nicht nur laut, sondern auch bei sämtlichen Songs textsicher. Danach sollte „Open Your Eyes“ ein weiterer Hit das reguläre Set abschließen. Man ließ sich aber natürlich nochmal für „Isolation“, ein ausgiebiges Solo und den Rausschmeißer „Rise Today“ auf die Bühne zurücklocken.




Setlist ALTER BRIDGE:

Slip To The Void
Buried Alive
Berfore Tomorrow Comes
Find The Real
Brand New Start
White Knuckles
All Hope Is Gone
Metalingus
Ghost Of Days Gone By
Broken Wings
Ties That Bind
Coming Home
One Day Remains
I Know It Hurts
Come To Life
Blackbrid
Watch Over You
Open Your Eyes
-
Isolation
Rise Today


Nach knapp einer Stunde und fünfundvierzig Minuten verließ man dann endgültig die Bühne und hinterließ einen starken Eindruck. Jedoch muss ich eine kleine Kritik aussprechen. Auf eine so lange Distanz gesehen, hinterlassen ALTER BRIDGE dann doch manchmal einen faden Geschmack, da das Tempo der Band fast immer gleich ist und sich somit ein paar Durchhänger einschleichen, was aber nur marginal ins Gewicht fällt und den Fan überhaupt nicht stören sollte.


FOTOS + E-CARDS
www.alterbridge.com

maxomer
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Beitrag vom 01.12.2010
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