JOE SATRIANI   NED EVETT  
09.11.2010 @ Gasometer

2010 ist das Jahr der “Black Swans & Wormhole Wizards”. Klingt wie ein weiterer Science Fiction Schinken?! In Wirklichkeit heißt so das neuerschienene Album der Gitarrenlegende JOE SATRIANI, der seit jeher seine Alben futuristischen Comics und Science Fiction Stories widmet. Er zählt nicht nur zu den besten Gitarristen der Welt, weil er zahlreiche heute hoch gepriesene Gitarristen, wie z.B. Kirk Hammett von METALLICA, Tom Morello von RAGE AGAINST THE MACHINE und AUSIOSLAVE, oder Solokünstler wie STEVE VAI etc. unterrichtet hat, sondern weil ihm schlicht und einfach so gut wie niemand an den sechs Saiten das Wasser reichen oder seinen Stil kopieren kann. Wenn Joe nicht gerade mit seinem neben Projekt CHICKENFOOT, wo unter anderen Chad Smith (RED HOT CHILI PEPPERS), Sammy Hagar und Micheal Anthony (VAN HALEN) mit von der Partie sind, dann ist er entweder im Studio oder auf Tour. Am 9.11.10 war er im Wiener Gasometer auf Grund seiner "Black Swans & Wormhole Wizards" - Tour zu bewundern.

Der Andrang auf den Gitarrenmeister war nicht zu knapp. Die Menschenschlange reichte von Anfang an von den Pforten, die in die BA Halle führten bis zu den Bars und der Garderobe. Somit verpassten wir leider den Opener NED EVETT.
Immer mehr wurde mir bewusst, dass JOE SATRIANI Konzerte nicht zu den üblichen mir bekannten Shows zählen. Was nichts schlechtes heißen soll. Die Besucher waren alterstechnisch und stilistisch wild durchmischt. Man sah von jugendlichen Metallern, bis hin zu Hemd tragende klassische Anwaltstypen, über normale Durchschnittstypen alle Gruppen von Leuten, die man sich nur denken kann. Ich traue mir zu sagen, dass sicherlich mehr als 80% der Besucher selber alle Samt Gitarristen waren. Und das nicht nur rein aus dem Grund, dass der Gitarrengott höchstpersönlich von seinem Thron stieg um seine Künste zu präsentieren. Sondern weil das Publikum beim anfeuernden Klatschen das erste mir bekannte Mal im Stande war, den Takt zu halten und sogar, beim Nachsingen der Melodien nicht schlecht abschnitt.



Vom Zeitpunkt, als das Licht ausging und die sympathische Truppe rund um JOE SATRIANI die Bühne betrat, bis zum letzten Schluss Akkord, war die sehr gut gefüllte Halle wie elektrisiert von den Tönen, die Joe seiner Klampfe abverlangte. Aber es hörte sich nicht so an, als ob es dem sechssaitigen Gerät nicht gefallen würde. Die Setlist bestand aus altbewährten Klassikern wie z.B. „Satch Boogie“, dem er seinem Beinnamen Joe „Satch“ Satriani zu verdanken hat, „Flying In A Blue Dream“, „Surfing With The Alien“ und dann beinahe das komplette neue Album „Black Swans & Wormhole Wizards“, angefangen von meinem persönlichen Favoriten „Premonition“, über dem träumerischen „Dream Song“, bis zum kraftvollen „Pyrrhic Victoria“ und rockigen „Wormhole Wizards“. Die Menge wirkte wie in Trance. Nach jedem Song wurde lautstark gejubelt, was Mr. Satriani jedes Mal ein freundliches Lächeln und ein ehrliches: „Thank you“, entlockte. Eine abwechslungsreiche Nummer war „Big Bad Moon“. Ich war erstaunt als Joe zu singen begann, aber als er dann noch ein Mundharmoniker-Solo aus dem Ärmel schüttelte, dachte ich, dass ist der Wahnsinn… ich hab mich geirrt. Er spielte sogar noch ein Bottle-Neck Solo mit der Mundharmoniker. Für alle die nicht wissen was damit gemeint ist… Bottle-Neck ist der Flaschenhals, ein gläsernes oder metallenes Rohr, dass sich Gitarristen im Blues und Country Bereich etc. über den Finger stecken, um einen eigenen, markanten Sound zu erzeugen. Das funktioniert aber, wie man sah auch mit einer Mundharmoniker. Ich war sichtbar nicht der einzige, der hin und weg war von der Performance des Künstlers.



Als schließlich nach ca. 1 ½ Stunden die Truppe verschwand, war es klar, dass die Menge trotz überwältigender Performance noch nicht genug hatte. Man schaffte es, die Musiker für zwei letzte Nummern ein letztes Mal auf die Bühne zu locken. Dieses Mal ließ Joe seine Fans mit Erfolg Gitarrenlicks nachsingen und die Crowd schnitt besser ab, als sonst. Nach einem schlussendlichen Gitarren vs. Keyboard Battle und einem Drum Solo war die Show zu ende.

Das einzige was mir da noch zu sagen bleibt ist, Freunde der Musik, Freunde der Gitarre und Freunde des Entertainments, geht zu JOE SATRIANI, ihr werdet es nicht bereuen.



Setlist JOE SATRIANI:

1. Ice 9
2. Hordes Of Locusts
3. Flying In A Blue Dream
4. Light Years Away
5. Memories
6. War
7. Premonition
8. Satch Boogie
9. Revelation
10. Pyrrhic Victoria
11. Crystal Planet
12. The Mystical Potato Head Groove Thing
13. Dream Song
14. God Is Crying
15. Andalusia
16. Littleworth Lane
17. Why
18. Wind in the Trees
19. Always With Me, Always With You
20. Big Bad Moon
-
21. Crowd Chant
22. Summer Song


FOTOS + E-CARDS
www.satriani.com

Stoney
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Beitrag vom 17.11.2010
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