END OF GREEN   THE BORDERLINERS  
05.11.2010 @ Spinnerei

In der Trauner Spinnerei tut sich wieder was und das ist gut so, denn die Location ist nicht nur kultig, sondern steht auch für äußerst guten Sound und super Licht. Nachdem kürzlich die Dänen von MANTICORA dort den Metal wieder zum Aufleben brachten, aber leider nicht sehr viele Leute dem Ruf gefolgt sind, wurden die Berufsmelancholiker von END OF GREEN eingeladen, um den Fans aus Linz und dessen Umgebung das Trauern, aber auch das Rocken beizubringen.

Nach einem feinen Plausch mit Gitarrist Sad Sir und Fronter Michelle Darkness gab es aber erst eine Überraschung, denn aus dem Nichts erschien nämlich eine neue Truppe mit dem Namen THE BORDERLINERS. Das interessante an dieser Band – sie stellt sich aus Mitgliedern von der Kulttruppe JACK FROST (was ist eigentlich mit der Band los?), dem Death Geschwader LEGACY OF HATE (und gibt es die überhaupt noch?) und dem Sänger von THE DEVIL‘S REJECTS zusammen.



Der Stil der Truppe, schwer zu beschreiben, dröhnt tonnenschwer und extrem dreckig aus den Boxen. Stoner Metal meets Rotz’n’Roll mit einer Spur guten alten Hard Rock. Die Truppe feierte an diesem Abend anscheinend ihr Live-Debüt, gab sich aber dank deren Erfahrung sehr professionell und lieferten eine gute Performance, die aber etwas mehr Bewegung vertragen könnte. Außerdem dürfte der Fronter schon den einen oder anderen über den Durst getrunken haben, was ihn zu sonderbaren Ansagen und diversen Zwiegesprächen mit der Bierflasche hinreißen ließ. Dies trug aber zur Unterhaltung bei und der raue Gesang litt darunter auch nicht. Man kann auf jeden Fall gespannt sein, was da noch auf uns zukommen mag.



Setlist THE BORDERLINERS:

Who I Am
The Great Dying
All I Ever Know
Hold On
Train Of Regrets
Fallen
Dealer
Skulls


Es sollte noch etwas Zeit vergehen bis sich die Halle füllte, die man für diverse Getränke, Gespräche oder sonstige Totschlagtätigkeiten verwendete, bis dann END OF GREEN die Bretter Trauns betraten. Mit dem neuen Kracher und Titeltrack „High Hopes In Low Places“ legte man gleich ordentlich und mit tollem Sound vor und setzte mit „Dead City Lights“ und „Pain Hates Me“ vom Vorgänger „The Sick’s Sense“ sogleich den düster rockenden Weg fort. Mit fünf Männern und drei Gitarren auf der Bühne war der Sound äußerst fett geraten und die Bewegung kam auch nicht zu kurz, vor allem Basser Rainier mimte den hyperaktiven Musiker. Dank des klaren und druckvollen Sounds in der Spinnerei klangen sämtliche Songs wie man sie von den Platten her kennt, jedoch noch um einige Spuren besser und Michelles Stimme ist sowieso über jeden Zweifel erhaben. Bei Tracks wie dem genialen „Death In Veins“ oder dem schönen „Carpathian Gravedance“ sorgte der Mann mit seiner unglaublichen Stimme für Gänsehaut.



Obwohl END OF GREEN durch diesen allgegenwärtigen melancholischen Sound so manch positive Trauer hervorrufen, können die Herren natürlich auch ordentlich rocken und das taten sie mit „Highway 69“ oder „Die Lover Die“ vorzüglich und feierten mit den ausrastenden Fans eine Düsterparty der Extraklasse. Michelle sucht auch immer mal wieder die Nähe zum Publikum, wenn er nicht gerade hinter die Bühne ins „Nikotinzelt“ verschwand. Im Großen und Ganzen konzentrierte man sich auf das intensive musikalische Erlebnis und unterbrach dieses nur selten, um die Atmosphäre zu erhalten.



Nach knappen 90 Minuten verließen die deutschen Melancholiker die Bühne und es wäre ihnen keiner böse gewesen, wenn es das gewesen wäre, doch dank der zahlreichen Zugabe-Rufe betrat man erneut die Bretter für ein sage und schreibe 25-minütiges Zugabepaket, in dem sich neben dem neuen Trauerbrocken „Tie Me A Rope…“ auch Klassiker wie „Weakness“ oder das abschließende „Nice Day To Die“ finden konnten. So endete dieser atmosphärische Ausflug in die Traurigkeit und Melancholie, der jedoch immer wieder rockte wie Schwein und keinen Wunsch offen ließ.




Setlist END OF GREEN:

High Hopes In Low Places
Dead City Lights
Pain Hates Me
Cure My Pain
Demons
Killhoney
Under The Sway
Highway 69
Goodnight Insomnia
Carpathian Gravedancer
Hurter
Die Lover Die
Drink Myself To Sleep
Saviour
Emptiness
Lost Control
-
Tie Me A Rope...
Weakness
Tragedy Insane
Death In Veins
Nice Day To Die


END OF GREEN dürfen uns jederzeit gerne wieder besuchen, denn diese Show hatte es sich in sich und die Fans konnten trotz zwei Stunden Melancholie mit lächelnden Gesichtern die Spinnerei verlassen und den Heimweg antreten oder die nächste Gaststätte besuchen. Ein gelungener Abend, den man nicht so schnell vergessen wird.

www.myspace.com/theborderlinersurfahr
www.myspace.com/endofgreen


FOTOS + E-CARDS
www.spinnerei.at

maxomer
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Beitrag vom 08.11.2010
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