LAMB OF GOD   JOB FOR A COWBOY   AUGUST BURNS RED   BETWEEN THE BURIED AND ME  
25.02.2010 @ Arena

Als das Earshot Team schließlich vor der Arena in Wien angekommen war, staunte man anfangs nicht schlecht, wie viele Leute den da schon in der Warteschlange standen. Es war uns zwar bekannt, dass der LAMB OF GOD Gig ausverkauft war, jedoch hatten wir keine Ahnung, dass bereits zu Beginn so ein Andrang herrschen würde.
Obwohl die Earshot Crew von allen möglichen Plagen heimgesucht wurde, die da wären, schwere Verkühlung, Fieber und das Vergessen der Kamera, ließen wir uns die Laune nicht verderben.



Der Abend begann mit BETWEEN THE BURIED AND ME. Sie hatten nur eine halbe Stunde Zeit, ihre Musik unter die Massen zu bringen, wobei das bei der Länge und Komplexität ihrer Songs nicht mehr als 2 oder 3 Nummern bedeutete. Zu erkennen war, dass die Amis bei weitem nicht unbekannt in Österreich sind, denn obwohl sie den Opener machten, waren mehr Leute vor der Bühne versammelt, als vor so mancher anderen Band, die einen Mega Live-Act einleiten. Ihr einzigartiger Sound, der sich zwischen Progressive Metal und Metalcore befindet, wurde Live ziemlich ordentlich umgesetzt. Jedoch ist es als Zuhörer schwer, bei den langen Nummern nicht den Faden zu verlieren, denn simple sind ihre Stücke nicht.



Der Abend
Nun war es Zeit für Metalcore in seiner pursten Form. Die Rede ist von AUGUST BURNS RED. In Poloshirt und anderen bunten Klamotten, waren sie wohl so manchen beinharten, Nieten tragenden Metaller zu un-„True“, aber auch sie hatten ihre eigene Fangemeinschaft vor der Stage versammelt und das nicht zu knapp. Reichlich Breakdowns und dramatische Mitsingpassagen sind die Geheimzutaten von AUGUST BURNS RED. Ihr Auftreten war sehr selbstbewusst und energiegeladen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass die fünf Jungs ihre Instrumente wirklich beherrschten. Ob die Musikrichtung des aus Pennsylvania stammenden Quintetts so gut zu den nachfolgenden Bands passt, sei dahingestellt, sie ließen sich in keinerlei Hinsicht unterkriegen und lieferten einen heftigen Eindruck bei den Zuhörern.



Die Co-Headliner des Abends hießen JOB FOR A COWBOY. Die Arena war komplett gefüllt. Mittlerweile hatte sich die Menge vor der Stage aus einem bunten, Kap tragenden Haufen, zu einem hauptsächlich schwarzen, langhaarigen Mob verwandelt. Die Stimmung schien noch besser zu werden. Erste verheerende Circle Pits, eine zerstörerische Wall Of Death und Crowdsurf-Manöver versetzten so manchen Zuseher in Angst und Schrecken. Der Sound bei der aus Arizona stammenden Deathcore Band, war gegen den Befürchtungen meinerseits, sehr gut umgesetzt. Ich ging davon aus, dass bei der Geschwindigkeit und Technik, die JOB FOR A COWBOY an den Tag legen, ein reiner Brei aus Matsch und Lärm in der Arena zu hören sein wird. Ich musste zum Glück feststellen, dass es ganz und gar nicht so war. Sie konnten ihre brachialen und brutalen Werke live ohne Kompromisse umsetzen und das versteht sich nicht immer automatisch von selbst. Die Crowd schien es nicht weniger zu gefallen, doch machten sie sich nicht gerade Pluspunkte bei Frontröhre Jonny Davy als sie am Ende eines Songs nach LAMB OF GOD riefen. Die Vorfreude war einfach schwer zu unterdrücken. Der Sänger meinte dazu nur: „Maybe later!“



Um ca. halb 10 war es dann langsam so weit. Die Halle verdunkelte sich und die ersten Töne von „The Passing“ dem Intro von „Wrath“ erklangen. Als Rhandy Blyth, der gutturale Gesang in Person, mit seinem Gefolge die Stage der Arena betrat und bereits bei der ersten Zeile des ersten Songs „In Your Words“ lautstark von der Menge unterstütz wurde, war die Stimmung am Kochen. Das Publikum schien generell so gut wie jeden Song auswendig mitsingen zu können. Es war einfach herrlich mitanzusehen, wie viel Energie von den aus Virginia stammenden LAMB OF GOD auf das Publikum überging und in zerberstenden Circle Pits endete.

Die Setlist war hervorragend gewählt. Jeder einzelne Song war gleichzeitig eine Hymne und ein Grund sein Gegenüber zu verletzen. Zumindest hatte es nicht den Anschein, dass irgendjemand irgendeine Art von Skrupel hätte. Aber das machte nichts, schließlich war jedem klar, auf was er sich bei LAMB OF GOD einlässt. Der Sound hätte nicht besser sein können. Die Stücke drückten ordentlich in die Gehörgänge der Anwesenden.




Setlist LAMB OF GOD:

1. Intro
2. In Your Words
3. Set To Fail
4. Walk With Me In Hell
5. Now You’ve Got Something To Die For
6. Ruin
7. Hourglass
8. Dead Seeds
9. Blacken The Cursed Sun
10. Guitar Solo
11. Grace
12. Broken Hands
13. Laid To Rest
14. Contractor
-
15. Intro
16. Vigil
17. Redneck
18. Black Label

Das einzige Manko, was an so einem perfekten Gig zu erwähnen ist, war, dass LAMB OF GOD trotz drei Zugaben um ca. 23 Uhr mit ihrem Set fertig waren. So etwas kommt eigentlich nur selten vor bei einer Tour mit so außergewöhnlichen Bands. Aber dabei trifft wohl die Musiker keine Schuld, sondern rein den Veranstalter. Ansonsten haben LAMB OF GOD eindeutig bewiesen, dass sie zu den ganz Großen der Szene gehören und man bestimmt noch einiges von ihnen zu hören bekommt.
www.lamb-of-god.com

Stoney
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Beitrag vom 09.03.2010
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