NECKBREAKERS BALL: DEVILDRIVER   BEHEMOTH   SCAR SYMMETRY   ARSIS  
13.11.2009 @ Arena

DEVILDRIVER sind mit ihrem neuesten American-Metal-Streich namens „Pray For Villains“ derzeit ja in aller Munde, BEHEMOTH haben sich im Laufe der Jahre zur absoluten Überband im Black-/Deathbereich entwickelt – da haben sich Rock The Nation ja gleich beide Ärmel mit Assen bestückt. Mit ARSIS und SCAR SYMMETRY sind außerdem noch zwei starke Supports im Boot. Das ganze noch als Tour mit einem überaus treffenden Namen durch 9 Länder gebookt und fertig ist der NECKBREAKERS BALL.
Neben dem Date im Linzer Posthof, ließ sich die Earshot Crew auch nicht den Gig in der Wiener Arena entgehen.

Pünktlich legten die Amis ARSIS los, um mit ihrem technischen Deaththrash die ersten Jünger in die Messe zu locken. Zunächst vor nur einer Reihe Headbangern, lockten der gute Sound und die sympathische Publikumsanimation einige mehr Metalheads vor die Stage. Die technische Versiertheit dieses Vierers war unübersehbar und so wurde sauber applaudiert. Sehr erfreut über die gute Stimmung gab Fronter James Malone bekannt, dass sie alle (potentiellen) Fans am Merchandisestand treffen wollen: „We wanna meet everyone of you!“ Gerne, denn ein sauberer Gig war es auf jeden Fall. Nach dem letzten Song „Face Of My Innocence“ ertönten sogar ARSIS-Rufe und die Combo verabschiedete sich mit den Worten: „Thank you so much, you guys are so fucking amazing!“ Später erfuhren wir von Malone, dass dieser der bisher beste Gig für ARSIS auf dieser Tour war.



SCAR SYMMETRY boten mit ihrem eingängigen Metalcore aus dem Norden gute Hooklines, aber auch genügend Breakdowns, was den Moderneren unter den Anwesenden wohl am meisten zusprach. Der Sound war ok, die Stimmung besser, aber mit ihren cleanen Refrains und den überemotionalen Songs wollten die Schweden einfach nicht zum Rest des Neckbreakers Ball – LineUps passen. Dafür wurde auf den Brettern aber weit mehr Bewegung geboten und auch im Publikum ließen sich erste Stage Diver blicken. Auch sie freuten sich über die gute Stimmung und bedankten sich herzlich bei der Hörerschaft. Später gaben sich die Schweden ebenfalls unglaublich fannahe. Biertrinkend standen die Bandmitglieder in der Kälte bei ihren Bussen und plauderten munter mit den Fans. Sehr nette Jungs, muss man wirklich sagen, nur ihr Bier –bä!- das war ekelhaft.



Mystische Musik und die bereits aufgestellten kunstvollen Mikroständer mit der Aufschrift „In nomine babalon et vox sanctae meretricis“ ließen bereits erahnen, was gleich kommen würde. Kurz nachdem das neue Backdrop unter tobendem Applaus enthüllt wurde, fegte der infernale Blackdeath von BEHEMOTH über die Crowd der mitlerweile vollen Arena hinweg. „Ov Fire And The Void“ vom neuen Album „Evangelion“ feuerte die ersten tödlichen Salven ins Publikum, mit „Demigod“ ging das Sperrfeuer weiter. Inferno raste über seine Trommeln und Nergal gab sich – flankiert von den rotierenden Mähnen seiner Axtkammeraden - gewohnt gebieterisch, aber kein bisschen weniger sympathisch. „Good Evening Vienna!“ begrüßte Nergal seine Untergebenen. „We have a new album out, so what do you say?“ – Jubelrufe. Mit “Fuck Yeah!” gab er sich selbst die Antwort und ließ mit “Shemhamforash” gleich den nächsten Brecher vom neuesten Album los. Fliegende Matten, BEHEMOTH-Chöre und – man glaubt es kaum - auch bei BEHEMOTH gab es einen beachtlichen Moshpit. Die Worte „Let me see some chaos!“ entfalteten ihre volle Wirkung und unter perfektem Sound wurden keine Gefangenen im Publikum gemacht. „This is our fourth show in Austria and this is the best show we’ve ever had here!“ honoriert Nergal die brodelnde Stimmung. “Slaves Shall Serve” durfte da natürlich auch nicht fehlen. Unter ständigen BEHEMOTH-Rufen ließ Nergal noch einmal bekanntgeben, dass diese eine der besten Shows überhaupt war und er sich schon auf das METALCAMP 2010 freue. Nach diesen Worten und der typischen Non-Stimmungsoutro, bei der die Band die letzten Takte von „Lucifer“ stillschweigend im hinteren Drittel der Bühne verbringt bis das Licht ausgeht, war der Spuk leider schon wieder vorbei, aber die Genicke brannten weiter. BEHEMOTH waren an diesem Abend einfach eine Wand. Punkt.



DEVILDRIVER hatten nach dem absoluten Soundgatsch im Posthof einiges wieder gut zu machen. Denn die härtesten Hymnen Nordamerikas wollen schließlich auch unter gutem Sound genossen werden! Endlich war es so weit. Mit den Worten „Put your fucking hands in the air!“ eröffneten Dez Fafara und seine Mannen die Moshpitsession. „End Of The Line“ preschte leider wieder etwas matschig aus den Boxen heraus, was aber der Stimmung absolut keinen Dämpfer gab. „Not All Who Wander Are Lost“ und "Nothing’s Wrong“ brachten die ohnehin schon vollkommen durchnässte Meute weiter ins Schwitzen und beim Titelsong des neuesten Geniestreichs der Amis „Pray For Villains“ stellte sich der typische DEVILDRIVER-Zustand ein, der den gesamten Gig anhalten sollte: Vorne 3 Reihen, hinten 3 Reihen, dazwischen: Moshpit. War bei BEHEMOTH die Arena bereits am kochen, konnte man die Stimmung bei DEVILDRIVER als …hm… vulkanisierend beschreiben. Die nachstehende Zeitfolge schildert den DEVILDRIVER-Gig glaube ich am besten: Nach „Pray For Villains“ geht’s mit „Clouds Over California“ weiter – „Fate Stepped In“ – Dez beschimpft die Fans auf den Sitzplätzen – „I Could Care Less“ – riesen Mosphit – Kollege Stoney bricht sich den Fuß – „Hold Back The Day“ – Dez stachelt weiter das Publikum an – Kollege Stoney ist wieder im Mosphit zu sehen – „This is a song about never coming home:“ „I’ve Been Sober“ – den Genickschmerzen weichen Kopfschmerzen – Bier überall – Wall Of Death – die Band kennt kein Halten. DEVILDRIVER holzten sich noch durch 3 weitere Brecher ohne erkenntliche Müdigkeitserscheinungen.



Lediglich die Stimme von Fafara schien unter dem vielen Touren zu leiden, denn nicht nur einmal verfielen Dez’s Stimmbänder in die viel seichtere Clean-Lage, anstatt mit vollem Druck Verzerrung hervorzupressen – was aber beim besten Willen nicht gut klang. Der Sound war zwar immer noch weit von perfekt entfernt, aber immerhin noch um Breiten besser als im Posthof. Alles in allem waren DEVILDRIVER stimmungsmäßig gewohnt der Höhepunkt, aber in Sachen Sound leider wieder eher flop als top. Egal, denn nach „I Dreamed I Died“, blieben kein Auge trocken und keine Pommesgabel unten.

Die Songs von DEVILDRIVER:

01 End Of The Line
02 Not All Who Wander Are Lost
03 Nothing’s Wrong
04 Pray For Villains
05 Clouds Over California
06 Fate Stepped In
07 I Could Care Less
08 Hold Back The Day
09 I’ve Been Sober
10 Before The Hangman’s Noose
11 These Fighting Words
-
12 Meet The Wretched
13 I Dreamed I Died

Tja, der Neckbreakers Ball machte seinem Namen wieder einmal alle Ehre!

(Fotos vom Gig in Linz @ Posthof)


FOTOS + E-CARDS
www.rockthenation.at

Doano
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Beitrag vom 30.11.2009
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