PRO-PAIN   DRONE   VENGINCE  
11.09.2009 @ Bauhof

Wenn die übermächtige Dampfwalze aus New York, namentlich PRO-PAIN zum Vernichtungszug antritt, um ein Hardcore Inferno zu entfachen, dann lässt man sich nicht lange bitten, um diesem Ereignis beizuwohnen und so richtig abzugehen. Neben Wien, starteten die Amis auch im kleinen, aber feinen Bauhof, Pettenbach. Doch den Vernichtungszug eröffneten die Jungs von VENGINCE, die mir bis Dato komplett unbekannt waren.

Aber Konzerte mit Kalibern wie MACHINE HEAD, METALLICA, STUCK MOJO oder DEATH ANGEL sprechen doch Bände. Wie die Faust aufs Auge passt die Truppe aus Kalifornien, samt neuem Album „A Turn For The Worst“ im Gepäck, zu den Headlinern dieser Tour. Fett im Vordergrund steht demnach natürlich der Hardcore, doch im Sound von VENGINCE verbergen sich tonnenweise Schmankerl, wie heftiger Thrash, verspielte Parts, vereinzelte Samples und Keys von Father und coole cleane Vocals von Lead Gitarrist Dank. Und zu guter letzt, ganz unerwartet, packten die Kalifornier noch ein paar Prog-Intermezzi aus. Eine Mischung, die überaus Spaß machte und den Bauhof bei schon gefühlten 60 Grad noch mehr zum Kochen brachte. Leider fiel mehrfach der rechte Lautsprecherturm aus und der Sound war etwas schwammig und zum Schluss drehte die Nebelmaschine noch durch und lies die Band komplett verschwinden. Eins will mir nun nicht in den Kopf gehen: Warum zur Hölle haben VENGINCE keinen Vertrag?




Nachdem die Bangerschaft kurz in den strömenden Regen flüchtete, um wieder etwas zu sehen und so etwas wie Luft, die ja auf Konzerten sowieso überbewertet wird, zu finden, standen auch schon die deutschen Modern Thrasher von DRONE auf der Bühne. Der erste Gedanke war – haben die denn MACHINE HEAD gefrühstückt? Denn die Thrasher haben definitiv alle Platten ihrer Vorbilder im Schrank. Gut und schön, wenn man den Sound von einem Idol übernimmt, aber sogar Stageacting und das Posing übernehmen, grenzt dann doch fast an Blasphemie. Was EKTOMORF für SOULFLY sind, das sind DRONE leider für MACHINE HEAD – ein Abklatsch. Wobei natürlich die Stimmung, auch wenn sie stark zurückging, doch zu spüren war und auch eine gewisse technische Qualität zu hören war. Schade eigentlich, denn das Potential für Größeres, hätte die Band schon in sich. Der Sound war im großen und ganzen mittlerweile sehr gut, aber dass sich das Problem mit dem einen Boxenturm leider durch den ganzen Abend zug, war doch etwas ärgerlich.




Endlich Zeit für Frontsau Gerry Meskil und seine Jungs, doch auch wenn es schon kurz vor 11 war, wollten sich die New Yorker Helden nicht blicken lassen – Starallüren? Bestimmt nicht. Völlig entspannt enterten PRO-PAIN nach einem elendslangen Intro, in dem eine Stimme über Gott und die Welt schwafelte, die Bühne, um mit “Three Minutes Hate” das Gemetzel zu eröffnen. Gary lies nichts anbrennen und begrüßte die tobende, springende und moshende Masse nach fünf oder 6 herunter gebolzten Songs, mit einem kurz angedeuteten „Serwas“, und schon ging es mit nicht weniger Kraft weiter. Kurzzeitig kam auch VENGINCE Fronter Relentless auf die Bühne, um Gary stimmkräftig zu unterstützen, auch wenn dieser überaus gut in Form war und dies sicher nicht nötig hatte. Gary kotzte und keifte seine Vocals in die Halle, als gäbe es kein Morgen und dementsprechend verhielt sich auch die Bangerschaft und schwitzte mittlerweile das Haus voll, das leider an Belüftungsschwierigkeiten litt. Doch das bekam zu diesem Zeitpunkt eigentlich eh keiner mit, also eh wurscht. Tom Klimchuck bestach nicht nur durch seine debilen Blicke, die mir doch etwas Angst machten, sondern natürlich auch mit seinen genialen Soli und Marshall Stephens bangte sich sämtlichen Schweiß aus den Poren. Dank Songs wie "Make War, Not Love" oder "Shine" taten es ihm auch die Zuschauer, im großen, aber geräumigen Mosh gleich.

Nach einem kurzen Abgang der Truppe, durfte man sich noch über zwei weitere Tracks freuen, sofern man nach den knappen 80 Minuten noch Kraft dazu hatte.



Siebzehn Jahre Schmerz, den man sich in livehaftiger Form doch gerne antut, oder? Sämtliche Anwesende sollten mir überaus recht geben.


FOTOS + E-CARDS
www.pro-pain.com

maxomer
Weitere Beiträge von maxomer


Zurück

Beitrag vom 15.09.2009
War dieser Bericht
interessant?

352 Stimme(n)
Durchschnitt: 5.34
Diesen Beitrag bewerten:
  
Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: