NOVA ROCK 2009 TAG3: LIMP BIZKIT   TRIVIUM   SEVENDUST   STATIC X   DUFF MCKAGAN´S LOADED   KONTRUST    WENDY´S BLASMUSIK  
21.06.2009 @ Pannonia Fields II

Und wieder eine Nacht im - immerhin trockenen - Smart For Four verbracht, nur dieses Mal beim Aufwachen angenehm überrascht: Denn die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau und die Temperaturen mehr als angenehm.
Mit zurückgewonnener Motivation ging’s zuerst zum Frühshoppen, wo die Jungs von WENDY´S BLASMUSIK auch gehörig auf den Putz hauten und wieder einmal verdammt gut ankamen.

Danach gab’s gleich die erste Band auf der Red Stage: KONTRUST. Die Rieder, die ihren Stil selbst als Tribal Crossover bezeichnen waren perfekt für diesen Sonntagmorgen: Easy Listening, rockig, tanzbar. Für den Slot am Sonntagmorgen konnten sie eine nicht kleine Crowd vollends begeistern und auch bei uns Eindruck schinden. Jetzt mussten wir aber doch los, um noch mit Corey Beaulieu von TRIVIUM ein paar Worte zu wechseln, doch dazu genaueres im extra Interview.

DUFF MCKAGAN’S LOADED, die Punkrocker rund um GUNS’N ROSES-Bassisten McKagan spielten währenddessen vor gut gefüllter Blue Stage. Mit Songs vom neuesten Albumstreich „Sick“ aber auch mit Coverversionen von THE MISFITS („Attitude“), ACDC („TNT“) oder sogar GUNS’N ROSES („Welcome To The Jungle“, „Sweet Child O Mine“) wurde rotzig gerockt und gepunkt. Leider kamen die vier Herren aus den Staaten nicht so gut an, wie man sich angesichts der Coverstücke doch nur schwer vorstellen kann, aber ein solider Auftritt war es allemal!



Danach hieß es für uns wieder auf zur Red Stage, wo wir noch das Covermedley von SEVENDUST erleben durften: Klassikern wie BLACK SABBATH’S „Black Sabbath“, METALLICA’S „Master Of Puppets“ oder PANTERA’S „Walk“ wurde Tribut gezollt und jeder der dabei nicht die Metalfaust erhob war entweder nicht hart genug oder unzurechnungsfähig. Vocalist Lajon Witherspoon war sichtlich gerührt und bedankte sich aus tiefstem Herzen: „God bless you or what ever you believe in!“ Beim letzten Song wurde dann noch ein riesen Cicle Pit gestartet und Drummer Morgan Rose warf Basser Vincent Hornsby haufenweise Drumsticks zu, die dieser dann im Publikum verteilte.

Die Songs von SEVENDUST:

01. Inside
02. Denial
03. Face To Face
04. Enemy
05. Rumblefish (Assdrop)
06. Clueless
07. Pieces
08. Suffocate
09. Praise

Die Industrial Metaller STATIC-X, mit ihrem Aushängeschild Wanye Static ,waren jetzt an der Reihe und ich wollte es mir nicht nehmen lassen doch einmal in Richtung vorderste Reihen zu drängeln. Als viele Fans noch während der Umbauphase die Frisur des Frontmanns am Bühnenrand erblickten, ertönten bereits die ersten Freudenrufe. Als die vier Herren schließlich die Bühne betraten, ging ohnehin gar nichts mehr. Die Leute vor und neben mir drehten förmlich durch. Speziell für die männlichen Fans gab’s einen Augenschmaus, denn Wayne hatte seine Ehefrau, Tera Wray, die viele bestimmt aus den ein oder anderen Filmchen kennen, mit im Gepäck. Tanzend, animierend und die Bandmitglieder mit Spirituosen versorgend, stahl sie STATIC-X regelmäßig die Show. Aber Songs wie „Push It“, „Black And White“ oder „This Is Not“ ließen uns wieder auf die Musik konzentrieren. Leider war der Sound bei STATIC-X (zumindest in den vorderen Reihen) größtenteils ungenießbar, denn die viel zu laute Doublebass übertönte nahezu alles, vor allem die Gitarren. Ich kann es selbst kaum glauben, aber STATIC-X ohne Gitarren klingen irgendwie nach Drum And Base! Gut, dass im Laufe des Gigs der Sound immer besser wurde, um wenigstens Schlimmeres zu vermeiden.



Sehr zu Freuden der TRIVIUM-Fans, verließen die Fans von STATIC-X doch tatsächlich in Scharen die ersten Reihen, nachdem ihre Lieblingsband sich verabschiedet hatte! Tja, selbst schuld, denn der TRIVIUM-Auftritt sollte sich als einer der Höhepunkte am diesjährigen NOVA ROCK herausstellen! Die Intro von „Kirisute Gomen“ ertönte und für die Fans gab es kein Halten mehr. Nachdem TRIVIUM bereits 2006 das NOVA ROCK, damals leider schon am frühen Nachmittag- gerockt hatten, war es für uns umso erfreulicher, dass die Jungs aus Florida heuer einen Slot um einiges später bekamen. Zuerst nahm Drummer Travis Smith seinen Platz hinter den Kesseln ein, darauf folgten Paolo, Matt und Corey, die die Bühne förmlich stürmten. Die Worte „He who walks the fire breathes“ eröffneten das Feuer und los ging’s mit Lichtgeschwindigkeit. Sofort wurde Matt ein riesen Grinsen entlockt und im Publikum konnte man TRIVIUM‘s Freude am Live-Performen problemlos ansehen.

Die Stimmung war schlichtweg genial. Es wurde gemosht, gebangt und natürlich mitgesungen, was die Stimmbänder hergaben. „You are one of the best countries on the whole continent of europe!“ hieß es von Matt Heafy, der auch einige deutsche Sätze drauf hatte, und das auch noch ohne groß bemerkbaren Akzent. Soundmäßig waren die Thrasher ebenso wie in Sachen Performance ganz weit vorne! Sogar als Coreys Mikro ausfiel wurde prompt reagiert und Matt übernahm die Shoutparts. Als ob das nicht schon genug wäre, gab auch noch Coreys Gitarre den Geist auf, doch wen juckt’s! Kurz ein bisschen Gejamme von Paulo und Travis, ein paar lustige Ansagen von Matt und schon wurde wieder weitergefeuert. Für Lacher sorgte auch die Geldbörse eines gewissen Florian Hofers, die auf die Bühne geworfen wurde. „That’s his wallet, can you give it back to him?“, fragte Matt, doch die Securities schienen nicht zu verstehen. “That’s his wallet, can someone translate that?”, schmunzelte er weiter und irgendwann verstanden’s die Herren im Graben doch noch. Der Song „Insurrection“ feierte am NOVA ROCK seine Festivalpremiere, denn „we think you are perfect to hear that song for the first time on a festival!“ Schließlich wurde mit “Anthem (We Are The Fire)“ auch wieder ein Song mit perfekter Publikumstauglichkeit gespielt. Ganz zu schweigen vom letzten Song „Pull Harder On The Strings Of Your Martyr“, bei dem jeder, aber wirklich jeder mitsang. Fakt ist, TRIVIUM sind schon jetzt ein dermaßen heißer Act, dass es kaum vorstellbar ist, wo diese Jungs in 10-20 Jahren sein werden!

Die Songs von TRIVIUM:

01. Kirisute Gomen
02. Down From The Sky
03. Throes Of Perdition
04. Rain
05. Like Light To The Flies
06. When All Light Dies
07. Insurrection
08. Anthem (We Are The Fire)
09. A Gunshot To The Head Of Trepidation
10. Pull Harder On The Strings Of Your Martyr


Mit LIMP BIZKIT startete um 21:15 leider schon der letze Act für uns, da wir noch eine weite Heimreise vor uns hatten. Dafür hatte es dieser noch in sich! Als die Nu-Metal Legenden die größte Stage Europas betraten wurden sie bereits mit offenen Armen und riesen Applaus empfangen. DJ Lethal hatte eine Österreich- Flagge auf seinem Mischpult hängen, Fred Durst war gewohnt in Baggypants unterwegs und Wes Borland hatte wieder einmal eine geniale Gesichtsbemalung, die diesmal etwas an den Joker vom Film "Batman – The Dark Knight" erinnerte. Mit „My Generation“ ballerten sie gleich am Anfang den ersten Klassiker aus vollen Rohren und die gesamte Crowd hüpfte auf und ab. Fred Durst stachelte die Fans mit der Ansage „Show me what you got!“ an und mit “Livin’ It Up” wurde uns gleich der nächste Kracher um die Ohren gehauen. Danach wagte sich der immer total publikumsnahe Sänger in den Graben und begab sich mitten vor die Fanscharen, wo er so denn für fast einen ganzen Song blieb. „My Way“ überraschte mit einem passenden Ausschnitt von ACDC’s „Back In Black“ mitten im Song. „We will never ever forget this! Limp Bizkit ows you everything“ hieß es von Durst und man merkte, dass die Band froh war, nach langer Abstinenz immer noch so viele Fans zu haben.

Was für METALLICA der Song „Nothing Else Matters „ ist, scheint für LIMP BIZKIT „Behind Blue Eyes“ zu sein, denn bei diesem Lied legte sich ein wahrer Feuerzeugteppich über das Blue Stage Areal. Dieses THE WHO-Cover ist eben was für’s Herz. Doch kaum verstummte der letzte Ton des Songs, ertönten auch schon lautstarke „Faith“-Rufe aus den hinteren Reihen. Das Publikum verlangt es, das Publikum bekommt es! Basser Sam Rivers und Wes Borland gingen dabei dermaßen ab, als ob ihr Leben davon abhängen würde. Beim finalen „Take A Look Around“ setzten sich plötzlich einige Fans zu Boden. Immer mehr und mehr Leute taten es ihnen gleich, bis nahezu jeder in der Hocke saß, um beim Einsetzen des Refrains plötzlich hoch zu gehen und noch ein letztes mal für LIMP BIZKIT abzugehen. Mit einem Ohrenbetäubenden Knall links und rechts neben der Stage endete schließlich der Gig von LIMP BIZKIT.

Fred Durst war gewohnt omnipräsent und konnte gut mit dem Publikum umgehen, doch was viele nicht merkten ist, dass LIMP BIZKIT vor allem im Instrumentalen eine verdammt starke Band ist! Denn neben Wes Borland und DJ Lethal können auch der Bassist, mit seinen kreativen Basslines und vor allem Drummer John Otto mit seiner genialen Schlagzeugarbeit punkten. Bleibt nur noch zu hoffen, dass das kommende Album der Nu-Metaller an die Glanztaten von „Chocolate Starfisch And The Hot Dog Flavored Water“ ranreichen kann, denn Live sind die Songs von diesem Album deutlich die, die am besten ankommen!



Die Songs von LIMP BIZKIT:

01. My Generation
02. Livin‘ It Up
03. Eat You Alive
DJ Interlude
04. Hot Dog
05. Re-arranged
06. Break Stuff
DJ Interlude
07. Boiler
08. My Way
09. Nookie
10. Rowling
11. Behind Blue Eyes
12. Faith
13. Take A Look Around


Tja, somit ging für uns ein Festivalwochenende voller Ups und Downs zu Ende. Die Bands legten größtenteils Hammer-Leistungen an den Tag. Leider spielte das Wetter teilweise nicht mit, dafür kann niemand was, doch wurde unserer Meinung nach nicht genug gegen die Auswirkungen des Unwetters unternommen. Die Securities waren blöderweise auch nicht gerade Nett. Mehr als einmal bekamen wir mit, wie die Leute in der ersten Reihen um Wasser baten und die Securities nicht gewillt waren, diverse Becher mit dem vorhandenen Wasser aufzufüllen! Das Angebot an Essen und Getränken war zwar mehr als Vielseitig, dafür aber total überteuert! Unter 4 Euro gab es sowieso nichts und wer etwas wollte, von dem man halbwegs satt wurde, musste schon mehr als 6 Euro hinblättern! Aber geht ruhig noch weiter rauf mit den Preisen, die Leute kaufen’s ja sowieso, wenn sie hungrig sind! Immerhin wurde am Nova Rock auch heuer wieder die Hygiene groß geschrieben. Das Waschzelt und die für Festivalverhältnisse doch ganz gut sauber gehaltenen WCs waren definitiv ein Pluspunkt! Alles in allem ein gutes Festival, nicht perfekt, aber gut!


www.novarock.at

Doano
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Beitrag vom 26.06.2009
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