PLANT OF ROCK: MOSFET   EPILOG    DEAD DREAMS    APPROACHING EXTINCTION  
29.05.2009 @ Volkshaus Marchtrenk

Obwohl wir enttäuscht von der Absage von TORTURE KILLER, FACEBREAKER und DEMONICAL waren, ließen wir es uns trotzdem nicht nehmen, einfach schnurstracks nach Marchtrenk zu fahren, um wenigstens der lokalen Death Metal Szene zu huldigen. Wie sich herausstellte, ist diese gar nicht mal so klein, wie man sich bei einem 2000 Menschen Ort vorstellen könnte. Dass wir nicht die einzigen waren, die wegen der ortsansässigen rechten erz-Konservativen Hetzjagd Wut im Bauch verspürten, bewiesen uns kleinere, harmlose, aber doch vorhandene Spannungen zwischen den Musikern und dem Personal bzw. der Ortschaft generell.



Eröffnet wurde das Konzert von APPROACHING EXTINCTION. Mit einer halben Stunde voller geiler Death Metal Riffs und Gegrowle und Gekeife, ließen es die aus Marchtrenk und Umgebung stammende Band ordentlich krachen. Leider war es für die meisten wohl doch noch zu früh, denn gefüllt war der Saal bei weitem noch nicht. Es gab zwar den einen oder anderen Headbanger, dafür konnte man von einem Mosh- oder Circle Pit noch bei weitem nicht ausgehen. Trotzdem war der Sound hammergeil und die Lust der Band auf Live-Gigs spürbar. Sympathien heimste sich der Sänger bei den Fans ein, als er verkündete: „Die Kirche hat an einem Tag so viel verbrochen, was eine Horde Satanisten nicht in einem Jahr verbrechen kann.“




Als nächstes waren es die Typen von DEAD DREAMS, die ihren Hass kundtaten. Allmählich wurde es voller. Die fette Portion an Headbanger Riffing mit einem Hauch Groove kam bei den Zuhörern ziemlich gut an, was in ersten Mosh-Versuchen resultierte. Beeindruckend waren die abwechslungsreichen Vokals der beiden Sänger, von gewöhnlichen Growls bis hin zu Grunts und Pig-Squealing ähnlichen Screams war alles dabei. Die Welser Deathcore-Maschinerie stachelte die Menge dermaßen an, dass eine „Wall Of Death“ unausweichlich war.

Sehr gespannt war ich auf die gut gelaunten und charismatischen Jungs von EPILOG, mit denen ich zuvor bereits etwas plaudern durfte. Sowohl die Besucherzahlen, als auch die Überzeugungskraft und die Spielfreude der Bands, nahmen stetig zu. Jetzt war es langsam so weit. Die Gemächer waren langsam so gefüllt, dass die Mosh-Pits und eine weitere „Wall Of Death“ durchaus Konsequenzen nach sich tragen hätten können. Doch es gab, so weit ich feststellen konnte, keine gröberen Probleme oder Verletzungen in den Reihen der Fans, sodass man ordentlich abfeiern und das Konzert genießen konnte. Technisch gesehen hatten EPILOG von Double-Bass und Riff-Attacken einiges zu bieten, während der Sänger seinem Ärger gegen die konservative Gesellschaft mehrmals, lauthals Ausdruck verlieh. Leider war nach 40 Minuten die Show schon wieder vorbei und die Co-Headliner mussten die Bühne für MOSFET, die letzte Band des heutigen Tages, räumen.

Am Anfang ertönte ein heroisches Intro, was die Spannung im Publikum in die Höhe schießen ließ. Als das Quintett die Bühne erklomm, ertönte ein Riffgewitter, welches jeden noch so steifen Zuhörer bangen oder wenigstens die altbewehrte Luftgitarre bedienen lies. Die Loaklmatadore legten eindeutig noch etwas mehr Priorität auf Gitarren, nicht umsonst spielten beide Gitarristen ein wahnsinns Solo nach dem anderen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die Aktivität des Publikums nicht besonders hoch war, es kam einfach nicht mehr aus dem Staunen heraus. Es gab zwar genug Headbanger in den vorderen Reihen, gemosht wurde aber nicht. Stilistisch gesehen könnte man MOSFET eine Spur weiter als die vorherigen Bands in die Thrash Metal Richtung geben. Sie spielten einen wirklich soliden und professionellen Gig, der es sicherlich wert ist, ein weiteres Mal gesehen zu werden.




Im Großen und Ganzem war das Plant Of Rock, trotz der Absagen der Death Metal Größen, ein ziemlich passables, lokales Konzert, welches für Metalheads in der Umgebung so wie so ein Muss gewesen wäre. Aber für ein Konzert, für welches bei jeder großen Musikveranstaltung in umliegenden Ortschaften, wie Linz, Wels und Traun, Flyer verteilt und überall Plakate aufgehengt wurden, hätte ich mir etwas mehr erwartet. Nichtsdestotrotz muss ich ein Lob an die Marchtrenker Metalheads aussprechen, welche sich trotz der kritischen und konservativen Bevölkerung nicht unterkriegen lassen.


FOTOS + E-CARDS
www.myspace.com/plantofrock

Stoney
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Beitrag vom 01.06.2009
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