SPELLBOUND (AC/DC)   MISFYRE  
05.05.2009 @ Urfahranermarkt

Mit Coverbands ist das so eine Sache. Einerseits fragt man sich, wo der Reiz liegt, Songs einfach nachzuspielen, das Stageacting des Originals zu übernehmen und keine eigenen Songs zu schreiben. Für mich nur bedingt nachvollziehbar. Andererseits ist es schön, falls dies denn der Fall ist, eine möglichst authentische Show seiner Helden zu sehen, die entweder überteuert beziehungsweise ausverkauft sind, oder schlicht nicht mehr existieren. Im Falle von AC/DC, die in wenigen Tagen schon in Wien gastieren werden, sind es eher die ersten zwei Gründe. Die Bayern SPELLBOUND boten einen Vorgeschmack bzw. eine Art Warm-Up schon jetzt und das am Urfahraner Markt in Linz-Urfahr, in einem schlichten Bierzelt. Die Jungs erfüllten die Erwartungen an eine Cover-Band vollends, soviel kann ich schon verraten.

Vorher gab es natürlich Support. Zum einen spielte schon eine mir unbekannte Band vor 20 Uhr einige rockige Songs, die aber weder Biss, noch sonst irgendeinen Anreiz hatten. Dementsprechend war es auch recht leer vor der Bühne.

Doch im Anschluss durften die oberösterreichischen Thrash-Rocker MISFYRE ran. Der Cover-Rock hat es den Jungs wohl angetan, spielten sie doch vor kurzem erst einen starken Gig im Support-Reigen des Monsters Of Cover Rock im Salzburger Henndorf. Auch hier präsentierten sich die Vier solide, spielfreudig und heftig. Leider war die Besucheranzahl recht niedrig an diesem Dienstagabend, was die Truppe nicht wirklich störte. Aber den einen oder anderen überzeugt sie mit ihren deftigen Heavy Metal Riffs, die sie mit Thrash Einflüssen á la KREATOR paaren. MISFYRE spielten in ihren knappen 40 Minuten ziemlich alle Songs ihrer beiden EPs, wobei mir die Songs, der aktuellen („Euphoric Marchin’ The Way) doch ein Stück besser gefielen.




Nach dieser sehr feinen Aufwärmphase, war es auch schon, wenn auch nach längerer Pause, Zeit für eine gelungene AC/DC Interpretation von SPELLBOUND, die gefährlich nahe am Original war. Der Reserve- Brian Johnson sah dem echten vielleicht von den Gesichtszügen nicht sehr ähnlich, aber Statur, Gestik und Mimik waren erschreckend nahe. Nicht zu vergessen das markante Organ und die Lacher, die Brian so schön von sich gibt. Natürlich durfte auch das Angus Young Schuljungen- Kostüm nicht fehlen. Die zwei wuselten und rockten auf der Bühne herum, während Bassist und Zweitgitarrist im Hintergrund blieben und nur für die Backingvocals aus dem Schatten traten. Wie zu erwarten, waren alle Hits dabei, „Back In Black“, „Stiff Upper Lip“ oder „Highway To Hell“, die unverzichtbar sind, rockten gewaltig das Zelt. Aber auch „War Machine“ und „Big Jack“ vom neuen „Black Ice“ Album schafften es in die Setlist.





Der Anugs-Ersatz wagte auch zeitweise den Sprung ins Publikum, um dort den Angus-Walk zu vollführen oder sich einfach am Boden liegend im Kreis zu drehen. „Hell’s Bells“ kam natürlich nicht ohne Riesenglocke von der Decke aus. Richtig Stimmung kam aber auch bei „Thunderstruck“ und „TNT“ auf. SPELLBOUND schafften somit eine lange, ausgiebige und verdammt rockige Show. Mit ein paar Bierchen im Kopf und genügend Abstand, konnte man schon seine Original-Helden auf der Bühne vermuten. Wer noch keine Tickets für AC/DC hat, kann sich das Ganze am 9. Mai nochmals zu Gemüte führen. Sehr empfehlenswert.




FOTOS + E-CARDS
spellboundacdc.de

maxomer
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Beitrag vom 08.05.2009
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