SLIPKNOT   MACHINE HEAD   CHILDREN OF BODOM  
28.11.2008 @ Stadthalle Wien

Nach dem abgesagten SLIPKNOT Auftritt am diesjährigen "Two Days A Week" Festival in Wiesen (Drummer Joey hatte sich bei der Tour im Sommer das Sprunggelenk gebrochen), war es endlich soweit, die 9er Truppe aus Des Moines, nach 3,5 Jahren Live-Abstinenz, in Wien zu erleben. Als Location wurde die Wiener Stadthalle gewählt. Wer anfangs dachte, dass es noch genügend Karten geben würde, war schon Anfang Oktober enttäuscht, da das Konzert bereits ausverkauft war.

CHILDREN OF BODOM war die erste Band des Abends. Die Truppe rund um Frontmann Alexi "Wildchild" Laiho war nicht wirklich optimal für dieses Tour-Package. Dementsprechend waren auch die Reaktionen des Publikums. Angefangen beim verhaltenen Applaus bis hin zum fliegenden Bierbecher, der Sänger Alexi fast traf. Unbeirrt spielten sie ihr Programm runter und boten ein kurzes Programm, bestehend aus 7 Songs was eigentlich sehr wenig ist für eine Band, die schon 6 Studio Alben im Gepäck hat, aber das ist nun mal das Schicksal eines Openers.



MACHINE fuckin´ HEAD, die offensichtlich noch immer nicht tourmüde sind, waren als Co-Headliner an diesem Abend angesagt. Sound- und spieltechnisch gab’s nichts auszusetzen. Lediglich die Setlist hätte ein wenig variabler sein dürfen, es wurden ausschließlich Songs vom letzten Album "The Blackening" gespielt. Gassenhauer wie "The Blood, The Sweat, The Beers/Tears" oder "Take My Scars" wurden außen vor gelassen. Bei den hohen Doppel-Gesangspassagen hatte die Harmonie zwischen Robb Flynn und Bassist Adam Duce noch nicht 100%ig gepasst, das geht definitiv besser. Auch die Sprüche zwischen den Songs "Prost muthafucka Prost" bzw. die genaue Aussprache von "Wien" (in Englisch noch immer "Vienna") hätte Mr. Flynn mal auslassen bzw. besser einstudieren sollen. Ansonsten kann man der Perfomance dieses mittlerweile Urgesteins der Metal-Szene nichts aussetzen. Drummer Dave McClain, von Producer Andy Sneap "most underrated Metal Drummer" genannt, und Gitarrist Phil Demmel spielten ihre Parts arschtight. Da sind echte Profis am Werk. Stimmungsmäßig ging aufgrund der Größe der Halle leider einiges verloren. Die Pits wollten nicht so wirklich zünden, das haben wir auch schon mal besser erlebt. Ein solider Gig aber definitiv nicht einer der Besten.



Pünktlich um 21:15 ging der Vorhang für SLIPKNOT runter. Nach einem kurzen Intro ging’s mit "Surfacing" los gefolgt vom "The Blister Exists". Ebenfalls tight gespielte Songs und die teilweise chaotischen Arrangements kamen live direkter rüber. Soundmäßig gab’s erwartungsgemäß nichts auszusetzen. Tief, fies, klar, roh sind nur ein paar Wörter um diese Soundwall zu beschreiben. "Psychosocial" und "The Heretic Anthem" kickten ordentlich in die Magengrube. Lediglich Mick Thompsons Gitarre war gelegentlich etwas zu leise. Corey Taylor hatte das Publikum gut im Griff und auch stimmlich war er gut drauf. Sein Gesangsstil hat sich zwar im Vergleich zu den Anfangstagen etwas geändert und so wurde teilweise etwas weniger geschrieen, was mich persönlich nicht störte denn er verfügt nach wie vor über ein mächtiges Sprachorgan, welches er sehr gut einsetzt.



Bei der Setlist gab’s keine Überraschungen, alle Songs wurden in der gleichen Reihenfolge auf der aktuellen Europa Tour gespielt und sind seit Wochen in einschlägigen Foren bekannt.
Showmäßig war die Band diesmal etwas mehr aufs Spielen konzentriert. Keine Schlägereien oder sonstige Zwischenfälle zwischen Sid Wilson und Shawn (Clown) Chrahan. Es liegt vielleicht daran, dass Sids Beinbruch, den er sich beim allerersten Gig der Tour zum neuen Album zugezogen hat, noch nicht ganz verheilt ist oder vielleicht am mittlerweile fortgeschrittenem Alter aller Bandmitglieder?!
Sänger Corey bedankte sich zwischendurch bei den Fans für die goldene Schallplatte für das aktuelle Album "All Hope Is Gone" und amüsierte sich über einen Fan, der vor lauter Begeisterung seine kompletten Klamotten irgendwie....verloren hatte und somit splitternackt auf dem Balkon stand... Vom aktuellen Album wurden lediglich "Dead Memories" und "Psychosocial" gespielt. Schade, denn ich hätte sehr gerne "Gematria (The Killing Name)", "Sulfur" oder "All Hope Is Gone" live erlebt.

Nach etwas mehr als eine Stunde gingen die Lichter kurz aus, ehe SLIPKNOT für ein Zugabeset, bestehend aus "People=Shit" und "(sic)", wieder auf die Bühne kamen.
Beim letzten Song durfte Drummer Joey in seinem Recaro Schalensitz wieder Platz nehmen und in der Horizontale, um die eigene Achse rotierend, einen Part des Songs spielen. Nette Showeinlage zum Schluss.



Fazit: Ein SLIPKNOT Konzert mit 2 Vorbands. Es war nicht zu leugnen, dass über 2/3 der Anwesenden wegen SLIPKNOT die Stadthalle aufgesucht haben.
In Sachen Merchandise wurde die Preislatte noch weiter nach oben gelegt: T-Shirts um 30,- Mützen um 20,- - die SLIPKNOT Aktie ist von Wirtschaftskrise offensichtlich nicht betroffen.

Setlist SLIPKNOT:

1.Intro
2.Surfacing
3.The Blister Exists
4.Get This
5.Before I Forget
6.Liberate
7.Disasterpiece
8.Dead Memories
9.Psycho'fucking'social
10.The Heretic Anthem
11.Prosthetics
12.Spit It Out
13.Duality
14.Only One
15.(515)
-
16.People=Shit
17.(sic)

Review von Gastautor ;) Marin!



FOTOS + E-CARDS
www.slipknot1.com

gast
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Beitrag vom 03.12.2008
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