PELICAN   TORCHE  
01.10.2008 @ Arena

Knapp 11 Monate ist es her, dass PELICAN in der Arena aufgetreten waren und es stellte sich die Frage, ob man sich dieses Mal überhaupt die Zeit nehmen sollte, um sie erneut live zu sehen. Immerhin ging ich beim letzten Konzert sehr enttäuscht nach Hause, hatte ich mir von dieser Band doch ein spannendes Konzert erhofft, was es letztlich nicht wurde.

Die Voraussetzungen waren also nicht gerade gut. Warum sollte dieses Konzert besser werden, als jenes im November '07, wo doch seitdem kein neues Material erschienen ist. Die Erwartungen waren daher gering.




Eröffnet wurde der Abend von TORCHE. Mancherorts als Doom Pop beschrieben, war von Pop nicht viel hören. TORCHE spielen eine Mischung aus Doom und Wüstenrock, der Sound besitzt daher eine Grundzähigkeit, die allerdings äußerst flott vorgetragen wird. Die Songs sind eher einfach strukturiert, was aber nicht stört, sondern eine interessante Mischung aus tiefen Gitarren und eingängigen Melodien ergibt. Alles in allem ein sehr unterhaltsames Konzert. Den Sound ein klein wenig leiser zu drehen, hätte dabei aber nicht geschadet.

TORCHE hatten ein gutes Konzert vorgelegt und es war spannend, ob PELICAN dieses toppen konnte. Die Antwort auf diese Frage gaben bald die Protagonisten des Abends selbst. Der Sound von PELICAN ist schwer und langsam, die Songs kommen ohne Gesang und Höhepunkte aus. Die ersten Minuten klingt das gut in den Ohren, doch schnell macht sich Langeweile breit. Das war auch dieses Jahr wieder so. PELICAN schaffen es nicht eine Spannung zu erzeugen, die ein ganzes Konzert über hält. Der Sound ist gut, aber das reicht eben nicht. Songs brauchen eine Dramaturgie, und wenn diese nicht funktioniert oder inexistent ist, dann wird es mühsam. ISIS haben einen Gesang, der auch weniger guten Songs eine Würze verleiht, die Musik von SUNN 0))) hat auch wenig Spannungsmomente, aber dafür kann man diese Musik spüren. Und Bands wie MONO oder RED SPAROWES können wenigstens so etwas wie Atmosphäre erzeugen, wenngleich das auch nicht immer funktioniert. PELICAN hat nichts von alledem. Während man sich die Songs auf CD einzeln noch anhören kann, wird das über die Länge eines Konzerts hinweg einfach nur anstrengend. PELICAN waren letztes Jahr fad und dieses Jahr wieder. Änderung nicht in Sicht.




Review von Gastautor Ingo


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gast
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Beitrag vom 07.10.2008
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