IRON MAIDEN   LAUREN HARRIS  
08.08.2008 @ Slavia Stadion, Prag

Nach einer schier unendlichen Zugreise von Linz nach Prag, in Zügen, die wohl zu Anfangstagen der Sowjetunion gebaut wurden, kamen wir endlich im Prager „Slavia Football Statium“ an, um der „Somewhere Back In Time-Tour“ der Metal Götter IRON MAIDEN beiwohnen zu dürfen. Diese Tour wurde den Alben von 1982 bis 1992 gewidmet und was die eisernen Jungfrauen mit Front-Sirene und Profi-Pilot Bruce Dickinson damals geleistet haben, bedarf wohl nicht mehr vieler Worte.





Bei der Ankunft in dem opulenten und beeindruckenden Slavia Stadion stand Harris’ Töchterchen LAUREN HARRIS schon auf der Bühne um ihren nichts sagenden 80s Girlie-Punk-Rock zu verwursten. Frau Harris ist offensichtlich nicht nur unbegabt im Gesang, der besser zu einer Eröffnung eines PINK Konzertes passen würde, sondern auch in Sachen Songwriting. Die Songs klangen alle sehr ähnlich und äußerst langweilig. Sorry, aber wenn Väterchen Steve nicht die Hände im Spiel hätte, würde die Dame wohl kaum jemand kennen. Nett anzusehen war der Jungspund aber allemal. Nach 30 Minuten war der Schrecken auch schon vorbei.





Laut Homepage wurde der Local Act SALAMANDRA, die mich am diesjährigen Masters Of Rock schon begeisterten, angeschlagen, doch nach einer guten dreiviertel Stunde wurde dann klar, dass IRON MAIDEN schon die Bretter betreten würden, was sehr schade war, denn die symphonische Power Metal Band wäre sicherlich eine toller Anheizer für MAIDEN gewesen. So war ich erstmal etwas erstaunt, als schon um 20 Uhr das geniale gesprochene Intro zu „Aces High“ anlief und der riesige schwarze Vorhang fiel, um die Sicht auf einen wieder einmal sich selbst übertreffenden Bühnenaufbau freizugeben. Die Briten wirbelten sofort auf der Bühne herum und man wusste nicht so recht wo man die Augen hin richten sollte. Nach kurzer Zeit schoss dann Bruce schon von der Seite mit typischem Bühnenoutfit und Haube auf dem Kopf herbei, was sehr verwunderlich war, da eine immense Hitze in dem, mit sage und schreibe 35.000 Leuten gefüllten Stadion, herrschte. „2 Minutes To Midnight“, „The Trooper“, bei dem Mr. Dickinson in Uniform kletterte und die englische Fahne schwang, „Can I Play With Madness“ und „The Number Of The Beast“ wurden gleich zu Beginn rausgeballert und waren ja zu erwarten, da diese Nummern seit jeher zum festen Live Set der Band gehören. Genau das wiederum störte mich auch an diesem Konzert. Die Songs, so geniale Klassiker sie auch sind, wirkten an diesem, noch sehr frühen Abend schon sehr ausgelutscht und ließen, das soundtechnisch perfekte Konzert wie eine Best Of CD klingen. Dazu haben auch die eher nicht sehr enthusiastischen tschechischen Fans, die teilweise 2 Stunden ohne Regung da standen leider auch ihren Beitrag geleistet.





Die Band hatte alle Hände voll zu tun dieses Volk in Schwung zu bringen. Erst bei „Rhyme Of The Ancient Mariner“ stellte sich bei mir endlich Gänsehaut ein. Der Song fuhr durch Knochen und Mark und um dem noch eins drauf zu setzen, verpasste mir IRON MAIDEN mit „Powerslave“ im Anschluss den Rest. „Fear Of The Dark“ und „Iron Maiden“ durften natürlich auch nicht fehlen! Die Zugabe bildeten dann neben "Moonchild" das fetzige „The Clairvoyant“, bei dem der riesige Cyber-Eddie die Bühne unsicher machte, und der himmlische Epos „Hallowed Be Thy Name“.






Somit hinterließen IRON MAIDEN einen etwas zwiespältigen Eindruck bei mir. Alles wirkte leider viel zu routiniert, abgesehen von Dickinsons kleiner Textunsicherheit bei „The Number Of The Beast“, was irgendwie die Live-Atmosphäre raubte. Auch Überraschungen blieben aus und die altbekannten Gänsehautmomente waren einfach zu rar gesät. Dennoch, MAIDEN ist eine Live-Macht, die ihre Arbeit nach so vielen Jahren noch beherrscht, wie keine andere Band in diesem Alter. 26 Stunden Reise nach Prag und Retour mit einigen Komplikationen haben sich somit doch gelohnt, auch wenn man schon merkte, dass veranstaltungstechnisch noch der kalte Krieg in der Tschechischen Republik herrscht.

Aces High
2 Minutes To Midnight
Revelations
The Trooper
Wasted Years
The Number Of The Beast
Can I Play With Madness
Rime Of The Ancient Mariner
Powerslave
Haven Can Wait
Run To The Hills
Fear Of The Dark
Iron Maiden
---
Moonchild
The Clairvoyant
Hallowed Be Thy Name
www.ironmaiden.com

maxomer
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Beitrag vom 13.08.2008
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