HELMET   BLACK MOUNTAIN  
02.07.2008 @ Arena

An diesem Mittwoch gab es nun auch in der Wiener Arena einen nostalgischen Moment. Nach dem Nova Rock, das vor nicht einmal einem Monat, geradezu in Nostalgie badete, wurden nun mit HELMET die 90er und die eine oder andere Jugenderinnerung wieder zum Leben erweckt. Im Vergleich zu manch anderen Acts stand bei HELMET aber das Fan-Service im Zentrum – ohne den fahlen „Wir-brauchen-Geld“-Beigeschmack.

Aber alles der Reihe nach: zuerst war da noch BLACK MOUNTAIN, die Opener des Abends. Für ihr aktuelles und zweites Album „In The Future“ haben die fünf Kanadier sehr positive Kritiken bekommen – dementsprechend viele Besucher kamen an diesem Abend für die „Vorband“.
Eine Schwalbe macht bekanntlich noch keinen Sommer und gute Alben anscheinend auch keine gute Live-Band. Denn als guter Liveact fällt BLACK MOUNTAIN wirklich nicht auf. Der epische Seventies-Rock erschien die meiste Zeit ohne Abwechslung oder Steigerung – was weniger für Stimmung als für Langeweile sorgte. Die Synthie-Improvisationen passten soundmäßig nicht so ganz zu den anderen Instrumenten und die Sängerin im Zentrum der Bühne war 80 Prozent des Konzerts unnötig. Selten stehen Menschen so unengangiert auf einer Bühne. Ich hatte nach drei Songs schon genug davon und damit stand ich nicht allein, denn die Crowd wurde mit der Zeit auch merklich kleiner. Die Besucher, die blieben, genossen es: konnte man sich zu dieser Musik zwar nicht bewegen, so war der Applaus aber überraschend positiv.





Der zweiten Band des Abends kann man ihre Live-Qualitäten nicht vorwerfen. HELMETs Konzert war ein einziges Service an ihre langjährigen Fans. Die Band um Mastermind Page Hamilton enttäuschte keine Erwartungen – weder was Songauswahl noch Spielfreude anbelangte. Alle Songs die man sich wünschen konnte waren dabei und dann spielten sie in der zweiten Zugabe – wo gibt es so etwas schon mal – auch noch „Meantime“. Die Gitarren kamen gewohnt knochentrocken aus den Boxen und am Schlagzeuger können sich andere getrost ein Vorbild nehmen. Ein wahres Fest für Fans und schön zu sehen, dass es einfach um Musik geht. Überraschend gab es bei HELMET keinen Merch-Stand: schade für all jene die ein T-Shirt wollten, aber auch höchst sympathisch, dass auf den Extraverdienst verzichtet wurde.





Bei diesem Konzert war das 90er Gefühl wieder voll da, obwohl die Songs und der Sound nach wie vor unverwechselbar und zeitlos wirkten. Einzig, dass Hamilton seit 2004 mit komplett neuer Truppe spielt, von denen der Gitarrist aussieht wie Fred Durst, macht sie irgendwie zur weltbesten HELMET Coverband.


FOTOS + E-CARDS
www.helmetmusic.com

doubleRR
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Beitrag vom 07.07.2008
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