KAMELOT   FIREWIND   FOREVER SLAVE  
22.04.2008 @ Backstage

Um das Mörder-Package KAMELOT und FIREWIND mit FOREVER SLAVE zu erleben mussten wir extra ins Münchner Backstage fahren, weil Österreich wieder einmal außer Acht gelassen wurde, aber die Reise lohnte sich definitv . Das Backstage, mitten in München stellte sich als gemütliche Location mit Bars direkt im Konzertraum heraus und erinnert vielleicht auch etwas an das Wiener Planet, was mich soundtechnisch etwas skeptisch machte, denn es war auch ähnlich verwinkelt. Aber ich sollte an diesem Abend eines besseren belehrt werden…

Den Anfang machten die Spanier FOREVER SLAVE, die sich aber leider als Griff ins Klo herausstellten. Sängerin Lady Angellica, war zwar optisch, in Korsage gekleidet, schön anzusehen, hat auch eine schöne Stimme, die genau wie die Musik sehr an WITHIN TEMPTATION erinnert, aber die Töne traf die Dame leider nicht immer. Auch musikalisch wurde nicht viel mehr geboten. Das düstere Riffing wiederholte sich von Song zu Song und die Arrangements wirkten leider recht billig. Außerdem klang alles sehr vertraut von genannter Band und vielleicht auch ein Stück EVANESCENCE war im Sound zu finden. Mit Anheizen oder warm werden war also nichts. Schade.





Umso größer war dann die Vorfreude auf die Griechen (mit deutschem Drummer) rund um Gitarren Wizard Gus G., der seinem Beinamen noch alle ehre machen sollte. Nach knapp 20 Minuten Umbaupause und wahnsinnigen Becherpfand-Preisen von 2€ war es dann soweit. Die Anfangsklänge von „Into The Fire“ vom neuen Meisterwerks der fünf sympathischen Melodic Metaller lies die Meute schon heftig jubeln. Der Song böllerte gleich mit perfektem Sound aus den Boxen. FIREWIND legte von Anfang bis Ende eine powergeladene, mitreißende Show hin und steckten damit auch die Münchener Zuschauer an. Fronter Apollo, der auf der letzten Tour von Henning Basse (METALIUM) ersetzt wurde, legte eine klasse stimmliche Leistung hin und konnte, auch wenn der Bauch immer größer wird mit lustigen Ansagen bei den Fans punkten. Gus lies es sich nicht nehmen ihn als „Heavy Weight Champion“ vorzustellen. Das Hauptaugenmerk lag mit dem melodischen Feuerwerk „Head Up High“, dem rockigen „Mercenary Man“ und „Circle Of Life“ definitiv auf dem aktuellen Output „The Premoniton“. Obwohl erst vor kurzem erschienen, wurde fleißig und stimmkräftig mitgesungen. Auch das amüsante Mitsingspielchen wurde sehr begrüßt. Saitenhexer Gus G. lieferte einen Wahnsinns-Leistung an der Gitarre. Wenn man dem jungen Mann auf die Finger schaut, kann einem schon schlecht werden. „Between Heaven & Hell“ vom gleichnamigen Debüt wurde auch sehr begrüßt und der Klassiker „I Am The Anger“ vollendete, das geniale, aber viel zu kurze Set von 45 Minuten. Die gleiche Spielzeit nochmals hätten ich und sicher noch mehr anwesende leicht ausgehalten. (Live-Tip!)





Setlist FIREWIND:

Into The Fire
Head Up High
Insanity
Mercenary Man
Circle of Life
Between Heaven & Hell
Falling to Pieces
I Am The Anger


Nach diesem Auftritt musste erstmal eine Pause zum verschnaufen her. Die wurde mit zirka 30 Minuten auch gewährt, denn KAMELOT fuhren mit beleuchteten Treppen, riesigem Backprint und einigen Podesten großes Geschütz auf. Die ersten Töne des Intros „Solitair“ erklungen und eine maskierte Dame mit Geige ausgerüstet spielte perfekt die ersten Klänge. Schon jetzt war Magie in der Luft und Gänsehaut garantiert. Fließend ging es in „Rule The World“ von „Ghost Opera“ über. Der Sound war immer noch perfekt und gerade durch das aggressive Drumming hörten sich KAMELOT live, um einen Tick härter an, was ihnen sehr gut zu Gesicht stand. Die Orchestrierung kam natürlich aus der Dose bzw. wurde von Keyboarder Oliver Palotai inszeniert. Die Dame an der Geige, die als Anne Katrin vorgestellt wurde übernahm auch die Gastvocals, die auf CD teilweise von Simone Simons (EPICA/AYREON) übernommen wurden und machte mit Opernhaften „Chören“ die Atmosphäre unbeschreiblich gut. Meistens stand die hübsche Dame puppengleich im Hintergrund, aber bei „Human Stain“ zum Beispiel taute sie auf und lieferte mit Fronter Roy Khan eine mitreißende Show. Roy kam in schwarzer Kutte, mit vielen Schnallen auf die Bühne und wirkte damit wie ein düsterer Priester, was aber gar nicht zu dem Charmanten Sänger passen wollte. Stimmlich perfekt lieferte er eine beeindruckende Leistung.

Gerade bei den genialen Balladen „Love You To Death“ und „Abandoned“ war wieder Gänsehaut garantiert. Roy Khan erwies sich auf jeden Fall als Glücksgriff für Thomas Youngbloods symphonische Power Truppe. Auch hier lag der Fokus auf dem aktuellen Release „Ghost Opera“ und auch dem starken Vorgänger „The Black Halo“, dennoch wurden einige Klassiker, wie „Center Of The Universe“ oder „Descent Of The Archangel“ richtig abgefeiert. In diversen instrumentalen Parts bekamen auch Basser Glenn Barry, Drummer Cassey Grillo und der deutsche Keyboarder Oli, die Chance ihr Können zu beweisen. Nach „EdenEcho“ war erstmal Schluss, aber KAMELOT lies es sich nicht nehmen, die Bühne noch zwei Mal zu betreten um „Karma“, „Ghost Opera“ und „March Of Mephisto“ noch in die tobende Meute zu feuern. Über 90 Minuten Magie, die perfekt umgesetzt wurde, vergingen viel zu schnell.
Definitiv konnten einige hundert Fans mit lachendem Gesicht und einem Konzerterlebnis, das seinesgleichen sucht, den Heimweg antreten.





Setlist KAMELOT:

Solitaire
Rule The World
When The Lights Go Down
Soul Society
The Pendulous Fall
Descent Of The Archangel
Abandoned
The Human Stain
Instrumental
Serenade
Center Of The Universe
Keyboard Solo
Forever
Edenecho
---------------------
Love You To Death
Ghost Opera
Karma
---------------------
March Of Mephisto


FOTOS + E-CARDS
www.kamelot.com

maxomer
Weitere Beiträge von maxomer


Zurück

Beitrag vom 28.04.2008
War dieser Bericht
interessant?

352 Stimme(n)
Durchschnitt: 5.34
Diesen Beitrag bewerten:
  
Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: