AS I LAY DYING   NEAERA   REPLICA   
03.04.2008 @ Posthof

Freunde des melodischen Metalcores durften am vergangenen Donnerstag das Fette Package, bestehend aus NEAERA und den Amis AS I LAY DYING nicht verpassen. Und es lohnte sich definitiv für die, in den Posthof gepilgerten Zuschauer, denn beide Bands lieferten ein Programm, dass es den Leuten den Schweiß nur so aus den Poren trieb. Für Bewegung in den Zuschauern sorgten laufend Circlepits, Moshpits, die berüchtigte Wall Of Death und Crowd Surfing ohne Ende. Als ich im Posthof kurz vor Beginn eintraf um mir noch ein, zwei Biere zu genehmigen war ich erstmal sehr schockiert vom Altersdurchschnitt der Anwesenden. Dass das Publikum beim Metalcore etwas jünger ist, war mir ja klar, aber dass hier etliche zirka zwölfjährige Jungmetaller herumliefen wunderte mich doch sehr.

Den Anfang als Local-Support machten die Marchtrenker Jungs von REPLICA und sie machten ihren Job nicht wirklich gut. Dass die junge Thrash-Core Band ihre Instrumente beherrscht steht außer Frage, aber die Songs die zwar schön rumpelten, klangen durchgehend recht ähnlich und boten leider nicht viel Neues. Vor der Bühne war es zwar schon halbwegs voll, aber Matten wurden nur recht selten geschüttelt und die Euphorie hielt sich den ganzen Auftritt über recht in Grenzen. Gesang, Songwriting und Instrumentierung konnten einfach nicht überzeugen, weil man alles von anderen Bands schon um einiges besser gehört hat. Nach 30 Minuten war es dann auch ohne Zugabe vorbei.

Nach knapp 20 Minuten zeigten dann NEAERA mit einer Doublebass-Granate, die einem Gewitter gleich in lupenreinem Sound aus den Boxen wummerte, wie es gemacht wird. Wahnsinn! Sofort ging auch ein Ruck durch die Reihen und der erste noch eher verhaltene Mosh-Pit bildete sich. Fronter Benny, der immer mal wieder von Crowd-Surfern besucht und betatscht wurde lobte Linz mehrfach für die geile Stimmung und auch der nicht vorhandene Fotograben wurde sehr begrüßt. Mit den Worten: „Jetzt reißen wir hier die Hütte ab“, startete dann der Nächste Angriff in Form von „Let The Tempest Come“. Danach äußerte er den Wunsch einer Wall of Death, die richtig cool mit anzusehen war. Nun ging es Schlag auf Schlag. Dem, mit Grinds versehenen „Scars Of Grey“ folgte ohne langes Gerede die groovende Nummer „Mutinity Of Untamed Minds“ vom aktuellen Album „Armamentarium“ und das melodische „Paradigm Lost“, die lautstark abgefeiert wurden. Zum Abschluss wurde noch „Synergy“, ebenfalls vom neuen Album zum Besten gegeben und Benny verabschiedete sich mit einem knappen „Danke Links…. Äh… Linz!“ Geniale Show, bei der mir nicht selten der Gedanke kam, ob nicht vielleicht NEAERA den Posten des Headliners hätten übernehmen sollen.

Ab 22 Uhr wurde es dann mit AS I LAY DYING aus San Diego ein Stück melodischer, aber keinen Deut weniger kraftvoll. Der Sound war immer noch bestens, wobei man die Zweitstimme vom Basser deutlich leiser drehen hätte können, denn der Herr verfehlte doch den ein oder andren clean gesungenen Ton. Eröffnet wurde das Set gleich mit mehreren Highlights. „Separation“, „Nothing Left“ und den Kracher „Forever“, der bei keinem Auftritt fehlen darf, gab es gleich im praktischen Dreier-Pack. Die Kraft ging den Fans noch nicht aus, auch nach einem heftigen Circle-Pit, der fast die ganze Halle durcheinander wirbelte wurde es nicht ruhiger in den Reihen. Mittlerweile nervten die Kiddys, die die Bühne mehrmals stürmten um die Band zu begrabschen schon sehr heftig, aber die Security war meist gleich zur Stelle und gab ihnen dezente Starthilfe in Richtung Crowd. Unterhaltsam war dann die speckige Dame, die immer wieder sofort zwischen den Händen des Publikums verschwand, aber dennoch nicht aufgab. Spätestens bei „Meaning In Tragedy“ brach dann die Hölle los, denn wirklich keiner konnte mehr ruhig stehen und man war nirgends vor dem Mosh-Pit sicher. Welche Energie die Linzer hatten bewunderte auch Sänger Tim Lambesis. Zu „The Sound Of Truth“ stürmte NEAERAs Benny noch mit raus und unterstützte AS I LAY DYING stimmkräftig, was dem starken Song, zu dem es auch ein Video gibt, noch das Sahnehäubchen aufsetzte. Nach 70 Minuten, die wie im Fluge vergingen, war nach "94 Hours" & „Confined“ dann leider auch schon Schluss.

Setlist AS I LAY DYING:

Seperation
Nothing Left
Forever
Through Struggle
Within Destruction
Forsaken
The Darkest Nights
Distance Is Darkness
Meaning In Tragedy
An Ocean Between Us
I Never Wanted
Wrath Upon Ourselves
Sound Of Truth
Departed
---------------
94 Hours
Confined

Zusammenfassend gesagt war es ein rundum gelungener Abend, wenn auch die Kiddys tierisch nervten. Gerade der perfekte Sound und die starke Licht-Anlage im Posthof garantieren eigentlich meistens eine super Show. Man kann schon sehr auf die Festivalauftritte beider Hauptbands gespannt sein.


FOTOS + E-CARDS
www.rockthenation.at

maxomer
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Beitrag vom 07.04.2008
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