BRAINSTORM   PAGANS MIND   SABATON  
21.03.2008 @ Szene

Mittlerweile sind drei Jahre vergangen seitdem BRAINSTORM Österreich das letzte Mal mit ihren powergeladenen Auftritten beehrten. Zum aktuellen Album „Downburst“ gab es aber mit Verspätung zur gleichnamigen Tour zwei Gigs. Eigentlich sollte es schon im Winter zu einer Double-Headliner Tour mit EVERGREY kommen, diese wurde aber aus Termingründen abgesagt. Mit im Billing waren stattdessen die norwegischen Melodic-Progies PAGAN'S MIND und die schwedischen True-Soldaten SABATON. POWERWOLF mussten wegen einer Panne kurzfristig den Gig absagen, was SABATON, in Form einer längeren Spielzeit, zu Gute kam.

Pünktlich um 19:30 enterte das kleine Platoon namens SABATON die Bühne. Die komplette Band, mit Camo-Hosen ausgerüstet, spielte einen stürmischen Gig und begeisterten die kleine Fanschar, die sich eingefunden hatte. Die Szene Wien war nicht annähernd voll, was aber sicher nicht am starken Opener lag. Denn diese heizten den Leuten gewaltig ein. „Panzer Battalion“ und „In The Name Of God“ wurden gleich Stimmkräftig mitgefeiert. Der stampfende True/Power Metal, hinterlegt mit atmosphärischen Keyboards und kriegsbezogenen Texten überzeugte auf ganzer Linie. Das Publikum verlangte den Up-tempo Kracher „Into The Fire“. Gewünscht – gespielt. Sänger Joakim Bròden verstand die Welt nicht mehr und fragte sich wohl wie die paar wenigen Österreicher hier diese Stimmung machen konnten und jede Silbe der Songs im Chor mitsangen. Das komplette Set war ein Querschnitt ihrer beiden letzten Alben „Primo Victoria“ und „Attero Dominatus“, dessen Titelsong vom Publikum fast alleine gesungen wurde und auch nach Schluss des letzten Akkords tönte der Chor noch lange weiter. Das kleine Kriegsepos „The Rise Of Evil“ widmete der gut aufgelegte Fronter seinem „riesigen Cockring“. Zum Schluss gab es noch die beiden Fun-Songs „Metal Machine“ und „Metal Crüe“ als Medley. Die Zugabewünsche konnten leider nicht erfüllt werden, aber die komplette Band war nachher an der Bar anzutreffen. Geiler Opener! Bitte mehr davon.





Setlist SABATON:

Panzer Battalion
In The Name Of God
The Rise Of Evil
Into The Fire
Attero Dominatus
Primo Victoria
Metal Machine / Metalcrüe


Nach einer kurzen Pause folgten PAGAN'S MIND. Mit ihrem melodischen Progressive Metal wirkten die Norweger leider etwas deplaziert zwischen den energischen Auftritten von BRAINSTORM und SABATON. Das merkte man auch an der noch leereren Halle. Schade, denn der Fünfer legte einen mitreißenden und technisch perfekten Auftritt hin. Das Hauptaugenmerk lag mit dem stimmigen „United Alliance“, dem thrashigen „Atomic Alliance“ und dem sehr ausgefallenen „Hello Spaceboy“ klar auf dem vor kurzem erschienenen „God’s Equation“. Stimmungstechnisch konnten sie natürlich mit SABATON nicht mithalten, aber Sänger Ronny Tegner gab trotzdem sein Bestes und so wurde es im Endeffekt auf jeden Fall ein solider Auftritt. Vielleicht klappt es ja irgendwann einmal mit einem Support-Slot bei DREAM THEATER oder SYMPHONY X, dann sollte die Stimmung auch besser sein.





Nach einem eher nervigen Soundcheck war es endlich soweit. Die sympathische Truppe BRAINSTORM, rund um Andy B. Franck erklomm gegen 21:45 die Bühnenbretter. Der Dreierpack „Falling Spiral Down“, „Blind Suffering“ und „Worlds Are Coming Through“ hoben die Stimmung wieder erheblich an. Nun war die Halle zu kuscheligen Dreiviertel gefüllt, was mich eigentlich sehr erschreckte, da die Jungs in Deutschland als Publikums-Magnet gelten und auf dem letztjährigen „Bang Your Head“ Tausende begeistern konnten. Sei’s drum. Die Band ließ sich von diesem Umstand ganz und gar nicht einschüchtern und brachte die Szene dennoch zum Kochen. Die neuen Songs, inklusive der umstrittenen Singleauskopplung „Fire Walk With Me“ fügten sich perfekt ins Set ein und wurden auch schon textsicher mitgesungen. Die Frage von Andy, ob Wien besser sei als Wörgl, wo BRAINSTORM am Vorabend gastierten, wurde mit „in Wörgl san eh nur Bauern“ von einem Zuschauer quittiert. Danach gab es das übliche: „schreit so laut ihr könnt“. Generell band der Fronter die Zuschauer in Form von lustigen Sprüchen, Handshakes und Mitsingspielchen mit in die Show ein. Falls sich jemand im Publikum fragte, wer die zwei Fremden auf der Bühne seien, dem half Andy gern nach. Am Bass war Neuzugang Antonia Ieva. Der Andere war ein nicht ganz Unbekannter. Tom Neumann (Ex-PRIMAL FEAR) ersetzte für diesen Gig Thorsten Ihlenfeld. Als Zugabe gab es dann nach knapp 90 Minuten noch „Painside“, „How Do You Feel“ und die Hymne „All Those Words“, was die Stimmbänder der Zuschauer noch mal fordete.





Zusammenfassend ein sehr gelungener Abend mit richtig guter Stimmung, trotz oder vielleicht gerade wegen der familiären Atmosphäre. BRAINSTORM sind Live immer wieder eine Wucht, wovon man sich auch auf deren letztjährigen DVD „Honey From The B`s“ überzeugen kann. Außerdem kann man auf die kommenden Festivalauftritte, unter anderen am „Masters Of Rock“ gespannt sein.

Setlist BRAINSTORM:

Falling Spiral Down
Blind Suffering
Worlds Are Coming Through
Shivas Tears
Fire Walk With Me
End In Sorrow
Highs Without Lows
Shadowland
Hollow Hideaways
Doorway To Survive
Inside A Monster
Redemption In Your Eyes
Under Lights
---
How Do You Feel
Painside
All Those Words


FOTOS + E-CARDS
www.szenewien.com

maxomer
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Beitrag vom 25.03.2008
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