MYÖTÄTUULIROCK 2007 - TAG1 - U.A.M. KOTITEOLLISUUS   MOKOMA   KOTIPELTO   ENSIFERUM   MACHINE MEN  
16.06.2007 @ Hakunila - Vantaa -FINNLAND

Als kleiner positiver Blick in Richtung zurück zu den warmen Tagen des Sommers kommt hier der erste Teil des finnischen Sommer-Festivalrückblicks 2007 in Form des MyötätuuliRock.

Das Festival, das einst im Jahre 1997 als Bikini Summer Event mit rund 500 Besuchern begann ist mittlerweile auch ins elfte Jahr gekommen und hat mittlerweile die zehntausender Besuchermarke geknackt. Für Musikliebhaber, welche sich einmal einen Überblick über alle Arten der finnischen Musik machen wollen, ist dieses Festival durchaus interessant. An zwei Tagen konnte man hier mit den Größen und auch Newcomer der finnischen Scene, im Helsinki nahen Vantaa abfeiern.

Der erste Tag wurde hochkarätig von den, mittlerweile ihren Heavy Metal Nachwuchs Schuhen entwachsenen MACHINE MEN eröffnet. Und schon zu dieser frühen Stunde waren reichlich Fans vor der Bühne anwesend, wobei die Band hier in Finnland reichlich an weiblichen, den Kopf kreisenden Fans in die ersten Reihen lockte. Und mit großem Interesse folgte man so den Songs der bisher drei Alben, wobei besonderes Augenmerk auf den Neuesten Output „Circus Of Fools“ gelegt wurde. Großartig hat sich auch auf diesem Album nichts geändert, eher blieb man qualitativ auf hohem Level und hat seine Stärken ausgebaut und Live ist die Band sowieso ein Anblick für sich. Und während man auf der einen Seite der Truppe rund um Stagewirbel und Goldkelchen Antony bejubelte, folgte man nur wenige Meter weiter schon ENSIFERUM beim Soundcheck, welche kurzfristig als Ersatz für STAM1NA einsprangen.
Und wie nicht anders zu erwarten kam man dieser Rolle gut zu recht und überzeugte auch noch den letzten, vielleicht etwas enttäuschten STAM1NA Anhänger, mit einer Menge Spielfreude und den zum Mitgrölen einladenden Schlachtgesänge. Und an dieser Party konnte auch der etwas durch den Wind verblasene Sound nichts zerstören. Denn diesem kleinen Manko hatte man mit Songs wie „Ahti“, „One more magic potion“ oder Klassikern wie „LAI LAI HEI“ und strahlendem Sonnenschein einiges entgegenzusetzen. Und so kreisten die Köpfe und floss das Bier. Und weiter ging es schon mit dem nächsten von vielen erwarteten Highlight, welches den meisten hierzulande leider unbekannt sein wird, nämlich BLAKE. Dass der letzte Output „Planetizer“ bereits auf das Jahr 2005 datiert, war kein Hindernis für Aaro Seppovaara und Konsorten, dem Publikum ihre Mischung aus Einflüssen zwischen BLACK SABBATH, DANZIG und Co. um die Ohren zu hauen und so wurde gerockt was das Zeug hielt. Alles in allem eine handfeste Angelegenheit, die durch eine solide Show noch untermauert wurde.
Mit KOTIPELTO folgte anschließend wieder eine Band die auch in unserem Lande jedem der etwas auf Heavy Metal hält bekannt ist. Und wie auch mit seiner Hauptband STRATOVARIUS, kann Timo Kotipelto auch bei seinem Soloprojekt auf voller Linie überzeugen. Und sein STRATOVARIUS Kollege Lauri Porra unterstütze ihn wie gewohnt als strahlender Bühnenwirbelwind. Der dritte Output „Serenity“ im Rücken tat das restliche, um durch den gesamten Gig musikalisch zu unterhalten.
Nach diesem Exkurs in den Bereich des Heavy Metal folgte Death/Trash par excellence von MOKOMA. Innerhalb von Finnland kann man dieser Band wohl nichts mehr vormachen; vor Energie sprühende Liveshows, Auszeichnung auf der Finnischen Metal Expo 2006 und 2007 und eine riesige Fanbase. So kann man nur hoffe, dass die Band es vielleicht mit ihrem sechstem Album den großen Sprung schafft, verdient hätten sie es sich allemal und eine der besten Livebands die ich kenne sind sie obendrauf.
Etwas gemäßigter wurde es mit LEVERAGE, welche mir bis Dato unbekannt waren. Dies sollte sich spätestens nach diesem Gig ändern. Die Band um Frontmann Pekka Heino (BROTHER FIRETRIBE) verstand es mit viel Charme und finnischem Heavy Rock das Publikum um den Finger zu wickeln. Und pünktlich vor der Festivalsaison brachte man mit der MCD „Follow Down That River“ auch noch neuen Stoff unter die Massen. All die, die auf melodische, gemäßigtere Musik abfahren sollten hier mal ein Ohr riskieren, es lohnt sich garantiert. Rockig ging es weiter, jedoch diesmal in finnischer Sprache und auch definitiv dem Rock- und nicht dem Metallager zuzuordnenden MAJ KARMA. Schwierig die Band hier für nicht Finnlandfans näher zu bringen. Die Gruppe veröffentlicht seit 1996 erfolgreich ihre Alben und kann auf eine breite Fangemeinde zurückblicken, die der Band doch etwas wie einen Kultstatus eingebracht hat und in Finnland von jung bis alt und vom Rocker bis hin zum Metaler zu gefallen weiß und auch Live bringt man das Material überzeugend rüber und schafft es stets das Publikum zu Unterhalten.
Anschließend wurde es zeit für meine insgeheimen Headliner – POISONBLACK. Ja, endlich die Möglichkeit, das Material von „Lust Stained Despair“ live zu erleben. Und eines kann ich vorweg sagen, es war wiedermal ein grandioser Auftritt von Ville Laihiala und seinen Mitstreitern und ein Paradebeispiel dafür, wie ein Liveauftritt meines Erachtens aussehen sollte. Hier spürte man einfach die Emotionen, das Herzblut das in der Band steckt und dass es um eines, nämlich Musik und nichts anderes geht. So sollte es sein und man kann nur hoffen, dass Ville, wenigstens mit POISONBLACK dem Musikpublikum noch lange erhalten bleibt, besonders da man mit Songs wie „The Darkest Lie“, „Never Enough“ oder dem vom Debüt bekannten „Love Infernal“ auch hochwertige Lieder abliefert, um hier nur einige zu nennen.
Der eigentliche Headliner folgte gleich darauf mit KOTITEOLLISUUS, die seit 1991 in Unwesen treiben und es auf seither auf stolze 7 Silberlinge brachten, von denen es einige zum Platin- bzw. Goldstatus schafften und der Band den Emma-award 2003 und 2005 für die beste Metal CD (Helvetistä itään) und DVD (Neljän tunnin urakka) einbrachten. Die fulminanten Liveshows des Trios rund um Sänger/Gitarrist Jouni Hynynen tragen ebenso ihren Beitrag hierzu bei und so schaffte es die Band einen würdigen Ausklang für diesen ersten Tag des MTR2007 zu schaffen.


FOTOS + E-CARDS
www.mtr.fi

Harald
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Beitrag vom 05.12.2007
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