DOZER   BRAIN POLICE   STONE CICRUS  
05.10.2007 @ Arena

„Road Trip to outer Space“ lautet das Motto, unter dem uns die Arena diesen Herbst eine ganze Reihe illustrer Stoner/Psychedelic/Sludge-Rock-Kapellen in die Stadt bringt. SUMA, ELECTRIC EEL SHOCK, COLOUR HAZE, EL THULE – um nur einige zu nennen – dürften die Saison des fallenden Laubes zu einer kaleidoskopischen Grenzerfahrung mutieren lassen. Begonnen wurde an diesem Freitag mit DOZER, BRAIN POLICE und STONE CICRUS.

Letztgenannte Lokalmatadore und Opener fielen zunächst mal durch einen redefreudigen Frontman auf: Tatsächlich, eine Ehrengästin aus Thailand! Zwischen solchen Sensationsmeldungen sprühte der Dirt-Rock aber ganz zünftig; STONE CIRCUS sind an guten Songideen gewiss nicht arm. Letztendlich fiel mir der STONE-Rock ein paar Ecken zu wenig kantig, dafür aber etwas zu Hüftschwung-kompatibel aus. Mehr Wüstenstaub, bitte!

Den bekamen wir von BRAIN POLICE schon deftiger in die Visage geblasen: Direkt aus den Einöden Islands, wahrscheinlich dort von den räudigen Bastarden ORANGE GOBLIN und GOATSNAKE gezeugt – fein! Außerdem live ordentlich rau, glücklicherweise weit mehr als auf Album! Wohl zu einem großen Teil dem bösartigen, wahnwitzig dreschenden Kampfzwerg von einem Drummer zu verdanken – flankiert von Erik dem Roten (voc), Hobbywrestler mit Streberbrillen (b) und „Ich war 3 Jahre in Indien & all I got was this lousy Beard“ (g) – nette Gesellen, die auch gebührend gefeiert wurden!

Freilich, kein Vergleich zu DOZER, denn hier steppte endgültig die ganze rappelvolle Bude! Und obwohl ich nicht bedingungslos mit dem Sound der wackeren Haudegen kann (ein Eckerl zu viel Grunge, wenn ihr’s unbedingt wissen wollt), muss ich den Hut ziehen vor dem spielerischen Enthusiasmus, bei dem sich so manche sture auf-die-Instrumente-Schauer ein dickes Scheibchen abschneiden könnten: „Hochofen“ ist ein viel missbrauchter Begriff, aber hier wohl angebracht! Alle weitere Lobhudelei muss ich aber Kollegen Roomservice überlassen – oder? [Marian]

Stimmt! DOZER sind immer ein Garant für explosive Liveshows. Offensichtlich macht’s ihnen immer noch Spaß. Die Schweden touren sich mittlerweile auch schon ein paar Jährchen ununterbrochen den Allerwertesten wolfig und statten Österreich dabei pünktlich jeden Herbst Anstandsbesuche ab. Frederik Nordin zeigt sich auch 2007 gewohnt lakonisch, ganz anders Johan Rockner – sein Name ist Programm und Olle Mårthans dreht sowieso komplett durch hinterm Schlagzeug; Tommi erreicht mit seinen Armen kaum die Gitarre vor seiner Wampe - dieser Anblick weckt Erinnerungen an Dino Cazares oder Hoya von MADBALL - was Tommi den anderen Großtrommelträgern allerdings voraus hat, ist Beweglichkeit und ordentlich Action auf der Bühne.

Songtechnisch setzt das Quartett heuer vermehrt auf Material vom aktuellen Album „Through The Eyes of Heathens“, auch der ein oder andere unveröffentlichte Song wird vorgestellt und mit „Rising“, ein Hit vom Hammeralbum „Call it Conspiracy“, endet das diesjährige Set. Alsdann, bis nächstes Jahr - hoffentlich mit neuer CD. [Roomservice]


FOTOS + E-CARDS
www.arena.co.at

marian
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Beitrag vom 08.10.2007
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