SUMMER NIGHTS FESTIVAL 2007 – TAG 1  
22.06.2007 @ Straßwalchen (S)

Anlässlich der Premiere des Summer Nights Festivals, der bis dato größten Metalparty Salzburgs, befand sich das (stille) Örtchen Brunn bei Strasswalchen bei Salzburg zwei Tage lang im Ausnahmezustand. Gleich vorweg: Meine Erwartungen an das Festival waren hoch und sollten nicht enttäuscht werden.
Erstens war ein erfahrenes Organisatorenteam am Werk (Kompliment an Chris von Metallic Arts und Günther von Bastard Promotion/Rock the Nation) und zweitens konnte man mit Bands wie BEFORE THE FALL, PERISHING MANKIND, IN SLUMBER, BEHEMOTH, HATESPHERE, PUNGENT STENCH, HEAVEN SHALL BURN, um nur einige zu nennen, einige nationale und internationale Perlen vor die Säue werfen.

Auf den ersten Blick war’s eine Super Location inmitten der hügeligen Landschaft der Salzburger Voralpen Schrägstrich Seengebiet, wo Ortschaften noch beruhigt „Gegend“, „Wenig“ oder eben „Brunn“ heißen dürfen. Das Veranstaltungsgelände Haushofer offenbarte sich als gemütlicher Stadl, sprich überdacht, aber zur Seite hin offen, sodass man auch draußen an den Bars, Futter- und Merchandise-Standln noch was von den Konzerten mitbekam. Vielleicht war die Halle um eine Spur zu klein, sodass sich letzteres bei manchen Gigs auch gar nicht vermeiden ließ.

Schon bei der Anreise zeichnete sich ab, dass an diesem Wochenende nicht alles genau nach Plan laufen sollte. Die arge Wetterfront, die am Freitag Nachmittag auch das Summer Nights beehrte, erschwerte das Weiterkommen auf der Autobahn erheblich, dazu kam auch, dass Sturm und Hagel einige Festival-Wegweiser umschmissen, was unsere Ankunft um ein Weilchen verzögerte.

Endlich angekommen musste ich mit Bedauern feststellen, dass BEFORE THE FALL ihren Auftritt bereits absolviert hatten, THIRDMOON fielen krankheitsbedingt leider aus, ebenso wie RIGER, was zur Folge hatte, dass der ABORTED Gig vorverlegt wurde, weil PUNGENT STENCH Fronter Martin Schirenc, aus gleichen Gründen wie ich, viel zu spät am Gelände ankam. Der STENCH Gig wurde daraufhin ganz ans Ende des heutigen Lineups verlegt, weswegen aus Zeitgründen auch nicht mehr als 4 Songs drin waren. Für mich ohnehin rätselhaft warum die Band schon im Vorabendprogramm platziert wurde.

Verwirrt genug sah ich nun also das erste Konzert, nämlich HATESPHERE. Die sympathischen Dänen spielten wider Erwarten nicht ohne Schlagzeuger und Bassist, denn gerademal 3 Wochen nach der Bekanntgabe der Trennung mit Anders und Mikael stand die Band wieder vollbesetzt und Bühnenfit da, ein sphärischer Arschtritt mit Steigeisen, geil wie eh und je. Mit Drummer Dennis Buhl (ex-SINPHONIA, ex-EVIL MASQUERADE) und Basser Mixen Lindberg konnte überraschend schnell fähiger Ersatz gefunden werden. Umso erstaunlicher, dass nicht nur Songs der neuen Scheibe „Serpent Smiles And Killer Eyes“ runtergefetzt wurden, sondern auch live-bewährtes, altes Material, wo Hits wie „White Fever“ und „The Sickness Within“ natürlich nicht fehlen durften. Erwähnenswert bei diesem Hammergig ist auch der junge (Hirn-)Akrobat, der vom Boxenturm einen Rückwärtssalto auf die Bühne machte, mit anschliessendem Stagedive vom noch höheren Boxenturm, und damit vom tobenden Publikum und der verblüfften Band nicht nur Zustimmung erntete.

Anschließend enterte der zweite dänische Exportschlager MERCENARY die Bühne. Instrumental war der Gig einwandfrei, die Dänen ballerten ihre melodiös groovenden Retro-Riffs ins anfangs zahlreiche Publikum, aber Mikkels cleaner Gesang ätzte sich besonders in den höheren Stimmlagen derart in den Gehörgang, dass es ein Graus war und ich mich nicht als einziger Richtung Barbeque und Schnapsbar verabschiedete. Inzwischen stellte sich leichter Nieselregen ein, insofern traf die Bezeichnung „ein feucht-fröhlicher Abend“ in mehrerlei Hinsicht zu.

Ausreichend mit Bratensemmel und Nussernem genährt verfolgte ich HEAVEN SHALL BURN dann von draußen aus, denn der Summer Nights Stadl geriet erstmals an seine Grenzen. Drinnen wars gesteckt voll, von der ersten Minute an wurde zu brachialstem Schwedencore im Kreis gemosht und gedived was das Zeug hielt. Blut und Schweiß tropften von der Decke als Vokalist Marcus wie Moses die Menge teilte und zum lustigen Publikumsspiel „Wall of Death“ aufrief.

TANKARD, die heuer ihr 25 jähriges Bestehen feiern, überließ ich dann ganz ihren wahren Fans. Davon waren auch genug vorhanden, die einheitlich bangend die Bierfahne hochhielten. Die Band selbst lugte dabei ganz und gar nicht alt aus der Wäsche und zeigte sich in bester Sauflaune erfreut über die ausrastende Menge. Ich selbst legte mich, ganz dem Aufruf folgend, mit einem Bier in der Hand zum sterben.
www.summer-nights.at

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Beitrag vom 28.06.2007
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