VITAL REMAINS   GODPHOBIA   MOLOKH   INFESTIGATION   
21.04.2007 @ ESCAPE Metalcorner

Der Hammer kommt livehaftig: Mit „Icons of Evil“ haben die VITAL REMAINS einen Bolzen geschmiedet, der letztlich sogar „Dechristianize“ toppen konnte – siehe Review! (earshot.at/php/content/reviews_ok.php?action=show&idx=4457)
Dass das nach einer Tour lechzt war somit klar, und am 21. war es endlich so weit: VITAL REMAINS ins Wien.

Eine erlesene Riege heimischer Knüppelpartien eröffnete mehr als geschmackvoll: Da waren einmal die Struktur-skeptischen Wahnsinnsknaben von INFESTIGATION, die zwar jetzt um eine Gitarre ärmer sind, aber dank gewohnt argem Gefrickel, Mörderbreaks und -blasts (neidische Komplimente für die rasant wachsende Matte!) und ultraderbem Geröchel (Inklusive anständig brutalem Gastauftritt von Meister Hackgore) bei durchaus gutem Sound wieder mal voll abräumen konnten.

Und andererseits die nicht minder talentierten MOLOKH, die zwar im Vergleich fast schon strukturiert spielen, aber nichtsdestotrotz infernalische Raserei und stampfenden Todesstahl aufs Parkett zauberten, der in seinen besten Momenten MORBID ANGELeske Gänsehaut erzeugt. Da kann noch einiges gehen!

Kennt tatsächlich wer GODPHOBIA? Ich bekam nur mimische Fragezeichen zu sehen. Jedenfalls waren die Mosh n’ Blast-Deather (gleich zwei Mal Haare in der unansehnlichen Mitte des Wachstumsprozesses, Augenverdrehen á la Chris Barnes – muss das sein?) nett, aber auch nicht übermäßig berauschend. Mag sein, dass dies auch an dem zu diesem Zeitpunkt leider etwas schlechteren Sound lag.

Bei VITAL REMAINS schließlich musste fast dauernd am Sound herum-gefuhrwerkt werden, aber abgesehen vom etwas leisen Schlagzeug war dies auch erfolgreich. Eine wahre Orgie vom rasendsten, was der zeitgenössische Death Metal hergibt, brutal, kitschig, schön. Fast so was wie die MANOWAR des Death Metal (Smiley, oder auch nicht?). Dazu pflichtgemäß bombastische antichristliche Intros. Wir waren betört, obwohl natürlich klar war, dass hier eigentlich was fehlt. Richtig: natürlich kein Glen Benton. Der Ersatzmann eiferte dem Gebrandmarkten meines Erachtens etwas zu sklavisch nach und konnte über stimmliche Schwächen kaum hinwegtäuschen. So wurde letztlich doch der schwitzende, frickelnde Suzuki zum optischen Mittelpunkt. Schwamm drüber, denn sonst war’s eine wirklich erstklassige Therapie für den Nacken, und nach einer letzten Zugabe wurden scharenweise schief hängende Köpfe glücklich in den weiteren Abend entlassen.
www.vitalremains.com/

marian
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Beitrag vom 27.04.2007
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