MORGHULS CASTLE III  
08.04.2007 @ ESCAPE Metalcorner

In Kooperation mit Blackmetal.at bringt Silent Booking/Morghul himself SKYFORGER zurück nach Wien: Es ist MORGHULS CASTLE die dritte, außerdem mit TRIMONIUM, HEIDEN, WITCHCRAFT, MISANTHROPIC MIGHT und MONDSTILLE.

Doch zunächst sieht es nicht gut aus: Kaum eine dunkle Seele ist anzutreffen, als MONDSTILLE mit düster-verhaltenem, dank Keyboards und Geige mitunter recht experimentell anmutendem, aber gleichwohl rootigem Schwarzmetall loslegen. Mögliche Gründe A: Auch Black Metaller müssen bei Oma oder Tante Ostersonntagsschaus halten und können heute erst später (denn tatsächlich füllt sich das Escape noch halbwegs anständig, aber erst gegen Ende hin). B: 6 Bands und ein damit verbundener sehr zeitiger Abstieg ins Kellerloch schrecken angesichts strahlenden Sonnenscheins eher ab.

Wie auch immer, bei MISANTHROPIC MIGHT sieht es schon ein klein wenig besser aus, und die „menschenverachtende“ Truppe räumt mit ihrer zumeist nihilistisch rasenden Tonkunst (nicht zuletzt dank zusätzlicher Power einer zweiten Gitarre, sehr fähig bedient durch Herrn Ewald, BERSERK u.a.), ordentlich ab.


WITCHCRAFT stinken dafür ordentlich ab; zwar ist der traditionelle Sound der Truppe an sich nicht übel (aber eher unspektakulär), aber keine fünf Hanseln im Publikum motivieren verständlicherweise nicht allzu sehr. Also entweder zu wenig Leute weil Band eher schlecht, oder Band eher schlecht weil zu wenig Leute, sucht’s euch selber aus.

HEIDEN wissen dafür, wie schon zuvor in Wien (damals im Vorprogramm von LUNAR AURORA), zu gefallen, denn der rohe Pagan Metal der Jungspunde wird durch schlichte, aber gefühlvolle Gitarrenmelodien formidabel aufgewertet.

Wirklich gut wird’s dann aber bei TRIMONIUM, ihres Zeichens große SKYFORGER-Fans und stolze Träger von NOCTURNAL BREED-Shirts (hehe!). Zackig wird gethrash-blackt, dass die Bude wackelt, und der Höhepunkt bahnt sich an.

Denn dieser ist ganz ohne Zweifel SKYFORGER, die Wien triumphierend einnehmen. Die lettische Combo strotzt vor hymnischem Heavy Metal-Pathos, und die volksmusikalischen Elemente wirken bei keiner anderen Band so zwingend, passend und mitreißend, genau so wie die Wikingerschar in ihren Wämsen ganz einfach bestechend sympathisch rüberkommt. Spätestens bei den abschließenden Akustik-Nummern ist der ganze Saal eins und marschiert im stampfenden Liedgut geschlossen gen Walhall (oder eben dessen mythologischer Entsprechung im Lettischen). MORHULS CASTLE III ist doch noch gut geworden!
www.silent-booking.com/

marian
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Beitrag vom 24.04.2007
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