TUSKA 2006 - TAG1: ANATHEMA   NORTHER   WINTERSUN   SISTERS OF MERCY   IMPALED NAZARENE  
30.06.2006 @ Kaisaniemi, Helsinki

TAG 1 – das Leiden Beginnt…

Eine weitere Runde des Leidens wurde vom 30.06 bis 02.07 in Helsinki eingeläutet. Was zu erwarten war wusste ich schon im Vorhinein, nämlich Metal der Extraklasse und wie auch schon in den vergangenen Jahren war das Festival auch heuer wieder bestens organisiert.

Die Opener-Rolle des ersten Tages bestritten keine geringeren als IMPALED NAZARENE, welche sich durch alle Schaffensphasen brügelten und sichtlich Spaß hatten. Die Probleme der letzten Zeit, besonders in Deutschland (Auftrittsverbote, Indizierungen) veranlassten Frontmann Mika Luttinen zu mehreren Seitenhieben in Richtung Deutschland, und dies sehr zur Belustigung und Freude der Fangemeinde. Alles in allem ein gelungener Auftakt des Festivals. Munter weiter ging es dann mit der nächsten finnischen Formation – MOKOMA. Wer einmal das Vergnügen hatte diese Band live zu sehen, wird meine Freude über deren Auftritt verstehen. Die Band versteht es bestens die Energie der meist thrashigen Songs auf die Bühne zu bringen; also kein Wunder, das die Gruppe um Frontmann Marko Annala auch auf der diesjährigen FME (Finnsche Metal Expo) mit zu den Gewinnern gehörten. Mit im Gepäck hatte man ebenfalls dass zu Beginn des Jahres veröffentlichte Album „Kuoleman laulukunnaat“ aus welchem es ebenfalls Songs auf die Bühne schafften.
Als nächster Act auf der Mainstage wurden dann die Briten von ANATHEMA gefeiert. Konnte man Bassist Jamie schon die letzten Jahre als Besucher des Festivals antreffen, so war es eine noch größere Freude ihn und den Rest der Band auf der Bühne zu sehen. Und was zu erwarten war trat auch ein, ein fantastischer Auftritt mit Songs aus den Anfangstagen bis in die Neuzeit. Weiters bekam das Publikum die Ehre einen neuen Song zu hören, der für das neue Album sehr viel erwarten lässt.
Als nächstes stand ich dann vor der Qual der Wahl, spielten mit SUBURBAN TRIBE und den DEAHSTARS zwei hochkarätige Bands zur selben Zeit. Den Anfang machte ich mit SUBURBAN TRIBE. Die Band um Sänger Ville Tuomi hatte erst vor kurzem ihr neues Album „Revolt Now!“ unters Volk gebracht und nutzte diese Chance die Songs Live zu präsentieren. Natürlich wurden auch Hits wie „Silent Rain“, „Frozen Ashes“ oder „You Can’t Stop Us Now“ nicht ausgelassen. Unterstütz wurde man von Euge an der zweiten Gitarre, was dem Sound noch mehr Druck verlieh. Wie vorhersehbar abermals ein Überzeugender Auftritt der Band, wobei ich allerdings schon weit bessere Gigs von ihnen gesehen habe, was mir anschließend auch Ville bestätigte, der mit dem Auftritt auch nicht zu 100 Prozent zufrieden war. Auch der Zwischenstopp bei den DEATHSTARS war keineswegs enttäuschend. Sie wurden ebenfalls vom Publikum abgefeiert und spulten souverän die Hits ihrer zwei Alben runter. Den Sound der Schweden kann man lieben, oder eben auch nicht, aber eines muss man der Band zugestehen, nämlich aus einem Liveauftritt das Maximum herauszuholen und so war es eine Freude dem Gig zu verfolgen.
Weiter ging es auf der Hauptbühne mit SONARTA ARCTICA. Ich war schon gespannt, ob die Band irgendwelche Neuerungen zu bieten hatte und wurde in dieser Hinsicht leider enttäuscht. Der Auftritt war wie immer ohne Makel, aber genau das war der Punkt. Ein Auftritt der Band gleicht dem nächsten, ohne wenn und aber. Alles läuft leider immer nach dem gleichen Schema ab und endet schlussendlich in der „Vodka-Verabschiedung“. Sollten sich die Jungs in nächster Zeit nichts Neues einfallen lassen, werden ihre Auftritte immer uninteressanter, zumindest für mich! Dies soll nichts an der Qualität der Songs ändern, doch zu einer Bühnenpräsentation gehört einfach mehr als Ideenlosigkeit.
Das nächste Terminproblem folgte mit WINTERSUN und ARCH ENEMY. Den Beginn machte diesmal ARCH ENEMY. Aufgrund des großen Andrangs vor dem Photopit konnte man leider dem Geschehen nicht sehr gut folgen und so beschloss ich den Wechsel zur Sue Stage. Die kurze Zeit bei der Band um Frontgrunzerin Angela Gossow hörte sich aber sehr viel versprechend an, und so kann davon ausgegangen werden, dass ich einen klasse Auftritt verpasste. Entschädigung bekam ich allerdings beim Auftritt von WINTERSUN. Da ich schon einige nicht besonders gute Livekritiken der Band zu Gehör bekam, war ich auf meinen zweiten Festivalauftritt der Formation gespannt. Und wie schon beim ersten Mal konnte man mich vollends überzeugen. Die Jungs spielen drauflos und das mit einer Spielfreunde und Entspanntheit, dass es nur eine Freude ist. Hier konnten sich die Landsleute von SONATA ARCTICA eine Scheibe abschneiden, denn hier wurde wirkliche Unterhaltung geboten. Sichtlich Spaß am Gig hatte auch Petri Lindros von NORTHER, der abseits der Bühne die Show, nur mit einem kurzen Camouflage-Mini bekleidet, verfolgte.
Den Headliner des ersten Tages und somit auch das Ende vor den Aftershowpartys mimten keine geringeren als die zweite britische Band des Tages – THE SISTERS OF MERCY. Und mit ihrem Auftritt kam auch die größte Enttäuschung des Tages. Nicht nur, dass sich die Band mit lächerlichen Vorschriften und Verbindlichkeiten bezüglich des Photographierens bei mir nicht gerade beliebt machte, war auch die Darbietung on Stage unter jeder Kritik. Keine neuen Songs und eine teilweise Verschandelung der alten Hits. Gekrönt wurde dies noch durch Desinteresse und absolut demotiviertem Verhalten. Soviel zu den SISTERS und dem ersten Tag (bevor es zum Feiern zu einer der diversen Aftershowpartys ging)…


FOTOS + E-CARDS
www.tuska-festival.fi

Harald
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Beitrag vom 20.10.2006
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