OKTOBER BASH MIT DEMONIZE   HYPERION DEATHBIONICS   ANNUMINAS  
29.10.2005 @ Hafen

Das „Skeleton Bash“, der größte metallische Lichtblick der westösterreichischen Zivilisation, fiel heuer aus mir nicht näher bekannten Gründen weg, damit die Trauer aber nicht allzu groß wurde, stellte man das „Oktober Bash“ als eintägiges Miniaturfestival auf die Beine. Hauptattraktion des Ganzen war das zehnjährige EISREGEN-Jubiläum, welchem ich leider nicht beiwohnte und welches hier auch nicht weiter Erwähnung finden wird. Doch deswegen war ich ohnehin nicht hier, viel interessanter waren für mich die Auftritte, der weniger bekannten anwesenden Bands: DEAMONIZE, ANNUMINAS und HYPERION DEATHBIONICS, deren Einladung ich folgte.

Um 19:10, also über eine Stunde nach dem offiziellen Einlass, starteten ANNUMINAS mit ihrer Show, die binnen eines halben Songs unüblich viele Metalheads nach vorne lockte.
Zu meiner Schande hatte ich noch nie was von Ihnen gehört, kaum verwunderlich, da das Quartet erst seit 2003 ihr Unwesen treibt. Der Sound war ausgezeichnet, das Black/Death Metal Gemisch hatte einen sehr modernen Klang und bewegte sich weit abseits jeglicher Klischees, vor allem der Sänger konnte die Masse schnell für sich gewinnen. Dafür war die restliche Performance eher bescheiden. Die zwei Gitarristen schienen die Zuschauer gar nicht wahrzunehmen und konzentrierten sich rein auf das eigene Gitarrenspiel. Falls das gestellte „Coolness“ sein sollte, konnte man es leicht missverstehen. Nur der Drummer schien, angesichts der Tatsache, dass dies vielleicht sein letzter Auftritt mit der Band ist, die Begeisterung des Sängers zu teilen. Ansagen zwischen den Songs wären vielleicht auch nicht verkehrt gewesen, sie hätten den Sympathiewert noch steigern können. Kritikpunkte waren also vorhanden, konnten aber das Vergnügen, dieser viel versprechenden Truppe zu lauschen, nicht wirklich schmälern und man freute sich auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen.

Kurz vor 20:00 betraten dann die mittlerweile sehr beliebten HYPERION DEATHBIONICS die Bühne und eröffneten die Show mit einem ihrer bekannteren Songs, „Count My Sins“. Schnell fiel die Verbesserung gegenüber vergangenen Auftritten auf, das Klangbild war klarer und man schien an den einzelnen Songs noch zusätzlich gefeilt zu haben. Nur der Gesang war wie in vergangen Konzerten leise, obwohl sich dieser nicht verstecken müsste beziehungsweise sollte. Auch steigert sich die Anzahl der Fans enorm von Auftritt zu Auftritt. Der unkonventionelle Gitarrensound gepaart mit abwechslungsreichem Getrommel, machte den Sound schwer „bangbar“, fand aber deswegen nicht weniger Anklang. Die Band hatte sichtlich Spaß daran, miteinander zu agieren und dies schwappte auch auf das Publikum über. Vor allem die Ansagen des charismatischen Frontmannes begeisterten die Masse. Der Ersatz für die zeitraubende Flammenshow konnte sich ebenfalls sehen lassen, effektvoll salbte Aratron seine Gitarre mit vermeintlichem Kunstblut, klopfte ein paar Sprüche und spritze es andeutungsweise in die Menge, wo hauptsächlich weibliche Fans gefallen daran fanden, es sich ins Gesicht zu schmieren. Was sie nicht wussten: Das Blut stammte aus einer älteren Wunde, die während des Auftrittes wieder aufriss. Also für jene, die sich damit selbst besudelten: Es war echt! Erwähnenswert war auch die gute Beleuchtung, die vor allem den Drummer hervorhob, aber wer achtete hier denn noch auf so etwas. Nach erneut viel zu kurzer Spielzeit, verabschiedete man sich mit „Deathbionic“ und ließ eine beglückte Masse zurück. Ich werde wohl nicht der einzige sein, der sich auf ihr bald erscheinendes Album freut.

Das Auditorium verlangte bereits lautstark nach DEMONIZE, welche live eine Macht darstellen, die bekanntere Thrash Metal Größen leicht in ihre Schranken verweist. Die Gruppe schien ihre eigene Fanbase mitgebracht zu haben, obwohl es seit ihrem bejubelten Demo relativ still um sie geworden ist. Doch hier bewies man, dass eine herausragende live Performance reicht, um die meisten Metaller bei Laune zu halten. Das, oder eine Palette Bier, die sie freigiebig in der Menge verteilten. Wobei man die lautesten Schreihälse natürlich zuerst bedachte.

Nach DEMONIZE verließ ich weniger aus mangelndem Interesse, sondern vor allem aus gesundheitlichen Gründen das Festival. Den Leuten, die sich für die Auftritte von PUNGENT STENCH, EISREGEN und COLLAPSE 7 interessieren, lege ich den aktuellen Livebericht von Gunther ans Herz.



Playlist HYPERION DEATHBIONICS

Count My Sins
Underworld
Beast Soul Master
Battlefield
Deathbionic
www.buehne-innsbruck.com

Lenny
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Beitrag vom 05.11.2005
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