ASHRAM   RED  
16.09.2005 @ Kulturzentrum Hof

An diesem Freitagabend begab sich meine Wenigkeit, da ohnehin gerade in Linz weilend, nach langer Zeit wieder einmal ins altehrwürdige Kulturzentrum Hof in der Ludlgasse unweit des Donauparks.

Angesagt hatten sich an diesem Abend ASHRAM, die vor einiger Zeit das (musikalische) Erbe der im Raume OÖ viel beachteten FUR BALLOON angetreten hatten. Deren Combeback unter neuem Namen ist allerdings wohl kaum zu den zahlreichen Fans durchgedrungen, denn während FUR BALLOON das Kulturzentrum Hof früher spielend bis auf den letzten Platz füllen konnten, blieb der Zuschauerandrang an diesem Freitagabend weit unter den Erwartungen, da sich gerade mal ca. 20 Personen einfanden, um sich ASHRAM live zu gönnen.

Egal, mit RED begann mit gehöriger Verspätung das Konzertereignis: Das Welser Trio war mir schon vom ROCK IM SIXPACK 2004 ein Begriff, und schon damals vermochte das Trio bei meiner Person einen mächtigen Eindruck zu hinterlassen.

So auch an diesem Tag: Trotz der spärlichen Kulisse schüttelten RED eine Songperle nach der anderen aus dem Ärmel: Feiner, wohlklingender Alternative Rock mit Ohrwumgarantie eben, der auch von den wenigen Anwesenden überaus wohlwollend aufgenommen wurde. Was der Band um Sänger/Bassist Sebastian, Gitarrist Tibi (auch bei F.B.I. tätig) sowie Drumurgestein Victor (Ex-DELLA STREET, ARMOURGEDDON, FEED MY ANIMAL uvm.) allerdings noch fehlt, ist etwas mehr Promtion in eigener Sache, etwa in Form einer eigenen Internetpräsenz..

Danach bestiegen ASHRAM die kleine Hof-Bühne, vorerst aber nur zu dritt, um eine energiegeladenen Jamsession auf`s Parkett zu zaubern, und dabei auch entsprechend zu posen, was übrigens als eine der Spezialdisziplinen der Jungs gilt. Der Gitarrist bedeckte sein Haupt mit einer Schaffner- oder auch Postler-kappe, am Bass agiert übrigens neuerdings RED-Bassist Sebastian, der sich an diesem Abend bei Gott nicht schonte.

Danach erschien endlich Frontmann Mani Seidl, ein quirliger Rock `n` Roll-Entertainer der alten Schule, dessen Aktionsradius weit über den Bühnenrand hinausreichte. Sein Outfit setzte jenem des Gitarristen noch einen drauf, denn er verkleidete sich als Scheich, und lies nichts unversucht, das Publikum so oft wie nur möglich in die Show miteinzubeziehen.

Und diese hat es wahrlich in sich: Purer, leidenschaftlicher Hard Rock im Spirit der 70er erfreute die wenigen Fans, und dass ASHRAM ihre Musik mit einem Höchstmaß an Hingebung und Spielfreude zelebrierten, versteht sich dabei fast von selbst. Neben brandneuen Titeln sowie Stücken älteren Datums wie der alte Smashhit der Band „No Exit“, wo die Band von einem Gastgitarristen (Bob Zabek)unterstützt wurde, rundeten jede Menge Coverversionen von LED ZEPPELIN bis AC/DC (Bei „Highway To Hell“ wurde der zufällig im Publikum anwesende BEREAVEMENT-Frontmann Alex Malachuth spontan zum Leadsänger erklärt) die gelungene Darbietung ab.

Wer allerdings aus meinen Ausführungen folgert, bei ASHRAM würde es sich um eine reine Funband handeln, der könnte falscher kaum liegen: Die Band hat schon früher (also zu FUR BALLON-Zeiten) über ihre Musik sozialkritische Messages verbreitet, und jüngst tourten ASHRAM ihm Rahmen ihrer „Prisontour 05“ durch Strafanstalten im deutschsprachigen Raum, um den dortigen Insassen den oft tristen Alltag mit etwas Rockmusik aufzuhellen. Ausführliche und auch überaus amüsante Berichte von den Konzerten können im Übrigen auf Homepage der Jungs nachgelesen werden. Viele der neueren Stücke wie „When I`m free“ sind wohl auch als direkte Reaktion auf gewonnene Einrücke bei diversen Knastgigs, die natürlich großteils bestens ankamen, entstanden.

www.ashram.at

Hutti
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Beitrag vom 18.10.2005
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