RUISROCK 2005 - FREITAG - MIT RAMMSTEIN   CHILDREN OF BODOM   TURMION KÄTILÖT   UVM.  
08.07.2005 @ Ruissalo - TURKU

Vom 8. bis zum 10. Juli führte es uns nach Turku (der 4. größten Stadt Finnlands) zum diesjährigen Weizenfest (RUISROCK), das mit seinem Bestehen seit 1970 eines der ältesten Rockfestivals überhaupt ist und heuer von 71000 Zusehern heimgesucht wurde.
An den drei Tagen wurden Größen wie RAMMSTEIN, HIM, PARADISE LOST, THE HELLACOPTERS, THE HIVES, WITHIN TEMPTATION uvm. auf sage und schreibe vier Bühnen geboten. Lokalisiert ist das Festivalareal direkt am Meer, auf der kleinen Insel Ruissalo und so war auch eine Schwimmmöglichkeit zur Abkühlung gegeben. Für weiteren Spaß sorgte eine Hevikaraoke-Bühne auf welcher die teils vorhandenen Gesangeskünste zu Metalsongs zum Besten gegeben wurden.
Noch unwissend was uns erwarten würde, machten wir uns am ersten Tag auf ins Zentrum von Turku um zur eigens für das Festival eingerichteten Station der Busverbindung zu kommen. Nach etwa zwanzigminütiger Fahrzeit folgte noch ein Fußmarsch, welcher sich gegen Ende hin doch etwas in die Länge zog und schließlich rund 40 Minuten dauerte. Dies konnte uns erstmal nicht abschrecken und so betraten wir das Gelände und machten uns einen Überblick über die Bühnen. Leider war der Wettergott an diesem Nachmittag nicht gerade gnädig und so musste schon die zweite Band TURMION KÄTILÖT ihren Gang auf die Bühne wegen heftigen Gewitters erstmal verschieben und alle Anwesenden versuchten erstmal ein trockenes Plätzchen zu finden. So probierten auch wir in ein, auf dem Areal liegendes Gasthaus zu kommen und nach langem Anstellen gelang es uns auch irgendwie unter den Menschenmassen Platz zu finden. Warum die Organisatoren bei diesem Wetter einen riesigen Raum abgesperrt hielten und lieber etliche Fans im Regen stehen ließen blieb uns bis heute ein Rätsel.
Nach abflauendem Regen konnten dann endlich TURMION KÄTILÖT die Bühne entern, welche grob als die finnischen RAMMSTEIN umrissen werden können. Mit ihren witzig-originellen Bühnenoutfits und einer enormen Bühnenpräsenz gaben sie ihre abwechslungsreichen Songs zum Besten und ließen uns das Wetter schnell vergessen. Als Highlight entledigte sich Sänger Tuomas im Verlaufe des Auftritts seiner spärlichen Bekleidung, um am Ende nackt auf der Bühne zu stehen.
Von der Hauptbühne weg zog es uns dann zum ersten Mal zur direkt am Meer gelegenen Seebühne, die CHILDREN OF BODOM unsicher machten. Die Show startete mit dem Anlassen eines auf der Bühne stehenden Autos, gefolgt von einem Frank Sinatra like Intro (…and here are the sensational COB…). Zum Auftritt viele Worte zu verlieren hat glaube ich wenig Sinn. Man kann diese Jungs entweder lieben oder hassen und beim Großteil der Zuschauer traf ersteres zu, ließen sie sich doch nicht mal vom abermals hereinbrechenden, fast den gesamten Auftritt andauernden Gewitter abhalten, ihre Idole anzufeuern.
Mir persönlich kommen die Jungs auf der Bühne zu arrogant und selbstverliebt rüber. Musikalisch haben ihre Kompositionen für mich zu wenig Abwechslung und nachvollziehbare Strukturen.
Pünktlich zu den Headlinern RAMMSTEIN beruhigte sich das Wetter wieder und die zu 90 Prozent in RAMMSTEIN-Shirts gekleideten Anwesenden fieberten dem Auftritt der Deutschen entgegen, die für die finnischen Metalfans wohl die meisterwartete Band des Festivals war. So ganz nachzuvollziehen war das bei Ihrem Auftritt leider nicht. Längst steht bei der Formation die Show im Vordergrund, welche durch die im Übermaß eingesetzte Pyrotechnik und diverse Accessoires, wie einem übergroßen Kochtopf bestimmt wurde. Auf den Punkt gebracht wäre ein RAMMSTEIN-Konzert ohne diese Mittel wohl eine ziemlich desillusionierende Erfahrung, da abgesehen von den, den meisten wohl bekannten Hits (wie z.B. Engel, Du Hast, Mein Teil, Amerika etc.), sich die Songs meiner Ansicht nach oft im Regionen des unteren Durchschnitts bewegen. Aber wie bei vielen Phänomenen im Musikbusiness haben auch RAMMSTEIN ihren fixen Platz in diesem und wurden hier von den finnischen Fans euphorisch abgefeiert. Ob es jetzt daran liegt, ob sie die oft nur mit viel Interpretationsfreiraum sinnhaft erscheinenden Texte nicht verstehen oder ob es einfach dieses Gesamtkonzept ausmacht bleibt fraglich. Für die Formation konnte die Reise nach Turku jedenfalls als voller Erfolg gewertet werden – in musikalischer als auch geschäftlicher Hinsicht, war ihr Merchandisingstand alleine doch größer als der aller restlichen Bands gemeinsam.
Gerüchten zufolge werden alle RAMMSTEIN Bilder veröffentlichende Medien, welche keine ausdrückliche Genehmigung des Managements haben, verklagt. Um einen etwaigen Rechtsstreit mit der Band zu entgehen, müssen wir leider davon absehen Bilder des Auftritts in die Galerie zu stellen.

In Zusammenarbeit mit Kristina


FOTOS + E-CARDS
www.ruisrock.fi

Harald
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Beitrag vom 10.09.2005
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