TUSKA 2005 - TAG6: DIMMU BORGIR   TESTAMENT   GAMMA RAY   PAIN CONFESSOR     
16.07.2005 @ Kaisaniemi, Helsinki

NAGLFAR...haben wir leider nicht gesehen, weil ein Photoshop auf unsere Speicherkarten vergessen hatte. Dadurch wurde Haralds Freude über sein, am vorigen Abend irrtümlicher Weise um acht Cent (statt 4,5 €) verkauftes Bier zwar getrübt, brachte die Welt im Wesentlichen aber auch nicht zum Einstürzen…
PAIN CONFESSOR war die erste Band, deren Setlistanfang ich gesehen habe und von der ich mir ein Bild machen konnte. Es handelt sich hierbei um ein metallisches „Mischmasch“ mit Knüppelpassagen inklusive Kreischgesang, Grunts und cleanem Gesang, das vielleicht am ehesten als melodischer Death Metal zu kategorisieren wäre. Dazu kommt noch eine gehörige Prise finnischer Melancholie und fertig ist das Konzept, das noch von sich hören und sagen lassen wird.

Die Band, die zur selben Zeit spielte wie PAIN CONFESSOR kennen bestimmt viele, allein wegen Frontmann „Ruoja“ aka Pasi Koskinen, dem ehemaligen Sänger von AMORPHIS: AJATTARA. Zu diesem Auftritt war auch Tomi Koivusaari von derselben Gruppe angeschafft, um AJATTARA an der zweiten Gitarre zu unterstützen. Um gleich einmal klarzustellen, auf „welch’ böser Schiene“ die Band fährt, schlugen dieser und Pasi nach Entern der Bühne ihre Köpfe gegeneinander und zogen anschließend ironische Grimassen, um letztendlich mit der Setlist anzufangen. Das Material der Alben wurde gut dargeboten, allerdings hätte ein bisschen mehr Bühnenshow nicht geschadet.

Die deutschen Power Metaller GAMMA RAY hätten wir uns live eigentlich um Einiges besser vorgestellt. Garstig gesagt kamen sie nicht besser rüber als eine durchschnittliche „Ich klemm’ mir mal ’nen Hoden ab“-Band. Wirklich positiv überrascht war ich allerdings von der guten Spiellaune und der positiven Energie, die die Band auf das Publikum zu vermitteln wusste.
LAKE OF TEARS konnten sogar mich begeistern, die nur vereinzelte musikalische Ergüsse dieser Formation kennt und beim Anhören ebendieser noch nie so wirklich Freudestränen vergossen hat. Besonders verzückt waren wir ja über den äußerst bezaubernden Fliegenpilzhut des Sängers, dessen Gesichtsausdrücke zum Teil vermuten ließen, nicht nur auf, sondern auch in sich Schwammerln zu tragen. Aber auch sonst schafften es LAKE OF TEARS in ihre Musikwelt zu entführen und einen bleibenden guten Eindruck von sich zu hinterlassen.

Als nächstes wurde uns das TESTAMENT vorgebetet. Mit den Amiveteranen ging es uns ungefähr genauso wie mit dem biblischen Werk: Nicht besonders aufregend und persönlich können wir auch nicht sehr viel damit anfangen, was wohl in erster Linie an der Musik und nicht an der Live-Performance lag.

In der etwas jüngeren Klasse rangen danach AMORAL, eine motivierte finnische Band, die technischen Death Metal allerhöchster Güte präsentiert. Fans dieser Spielart sollten diese Gruppe unbedingt mal antesten, sofern sie es noch nicht auf der letzten FINNTROLL-Tour getan haben oder das Debütalbum „Wound Creations“ noch nicht kennen.

Die vom Publikum heißersehnten norwegischen Black Metaller DIMMU BORGIR waren das Schlusslicht des Samstagprogramms. Die wahnsinnig furchterregend geschminkten Gesichter auf ihren Postern oder Promobildern zu sehen, bringen einen ja schon fast zum Erschaudern, in Natura verstärkt sich der Eindruck dann noch mehr, dass es sich bei dieser Band um kleine Jungs handelt, die unerlaubter Weise mit Mamas Schminksachen gespielt haben, um wie überirdische Horrorfilmfiguren zu wirken. So viel Bösheit auf einmal stieg uns dann schon fast übern Kopf. Klar wollen alle Bands so originell klingen und aussehen wie möglich, aber wenn man dann, so wie ich bei DIMMU BORGIR das Gefühl hat, dass nicht mehr dahinter steckt als die Ausrichtung der Band an eine bestimmte Menschenmasse und Erfüllung eines jeden Klischees , das diese Menschenmasse von der Gruppe erwartet, dann kann man das meiner Meinung nach schon als Massentauglichkeit beziehungsweise Mainstream bezeichnen.

So eigenartig es sich vielleicht anhört, am meisten an der Show von DIMMU BORGIR haben mich die selten so farbenfroh gesehenen Lichteffekte fasziniert, die dem Auftritt aus der Schwarz-Weiß-Tristesse verhalfen.

In Zusammenarbeit mit Harald


FOTOS + E-CARDS
www.tuska-festival.fi

Kristina
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Beitrag vom 06.09.2005
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