DR. ROCK      
22.12.2004 @ Smaragd

Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christ(us)kind oder - je nach Auffassung des Betrachters - der Weihnachtsmann, sondern auch jedes Jahr kurz vor vor dem heiligen Abend stellt die oberösterreichische Hardrock-Band DR. ROCK ihr ganz spezielles, mit einer Unzahl von (Star-)Gästen gespicktes X-Mas-Konzert auf die Beine.
Der Tradition folgend geht diese Veranstaltung stets in Weyer, der ursprünglichen Heimat der Band über die Bühne, da aber die beiden Gründungsmitglieder der Gruppe, die Brüder Reinhard (v,g) und Peter Fischer(dr)sich längst in der Landeshauptstadt niedergelassen haben, lag es nahe, auch dort eine ähnlich konzipierte Veranstalung auszurichten.

Als Austragungsort wurde das schmucke Cafe Smaragd im Herzen der Linzer Altstadt auserkoren, und die Entscheidung pro Smaragd erwies sich als geradezu goldrichtig, wie sich nach und nach herausstellen sollte: Der Keller des Lokales füllt sich jedenfalls binnen weniger Minuten vollends, und wenig später standen die vier Doktoren im Dienst des Rock'n'Roll auch schon auf der Bühne, um das euphorische, ziemlich bunt gemischte Publikum mit einem absolut repräsentativen Querschnitt ihres bisherigen Schaffens zu beglücken.

Neben so mancher Kostprobe aus dem aktuellen Demo "You Don't Kick Ass" ("Titelsong"; "One Way") fanden durchaus auch Stücke älteren Datums wie "Damned In D-Land", "Makin` Fun Of Money" oder auch die unverzichtbare Bandhymne "Dr. Rock" Berücksichtigung. Die Audienz würdigte die Spielfreude der Band verdientermaßen mit ausreichend Feedback, und es sollte sich wieder einmal zeigen, dass der erdig-ungehobelte Hardrock-Sound im Stile von Bands wie AC/DC oder D.A.D. gerade live seine Wirkung keineswegs verfehlt.
Nach dem regulären Set bat die Band noch eine illustre Gästeschar auf die Bühne, um so manchen Evergreen gemeinsam zum Besten zu geben. Aber auch auf eigenes Liedgut wurde außen vor gelassen, wofür Ex-Gitarrist Harry Grasser extra noch einmal für seine einstige Band in die Saiten griff.

Mit Szeneoriginal Kurt Hieslmayr (Ex-KHC) hatte man ein lupenreines Rock'n'Roll-Showtier der alten Schule engagiert, das beim Oldie "Go Johnny Go" sowie bei Udo Jürgens "Aber bitte mit Sahne" die Leadvocals übernahm, und in bester Axl Rose-Manier seinen Allerwertesten zur Schau stellte. Aber auch die anwesenden Metalheads wollten befriedigt werden: Mit Magdalena Danner (GALLERY OF SOUND) am Mikro wurde der unsterbliche Klassiker "Holy Diver" (DIO)originalgetreu intoniert, ehe man mit "99 Red Balloons"("99 Luftballons") alles tat, um die mit Sicherheit ebenfalls anwesenden NDW-Nostalgiker entsprechend zu bedienen. Danners Bandkollege Mario Sterns durfte an diesem Abend ebenfalls sein (großes) Talent unter Beweis stellen, und begleitete die Band unter anderem bei einem EUROPE-Titel.

Neben einigen Liedern aus der Kategorie "Rock'n'Roll-Classics" mit dem quirligen Joe Putz (JUNKFUNK, HOT STUFF) als Frontmann, wurde auch dem Hrn. Ostbahn (Dessen Part von Rainer Tüchlberger übernommen wurde) persönlich mit zwei Coverversionen Tribut gezollt (unter anderem "57er Chevy").
Als letzter Gastmusiker dieses denkwürdigen Abends wurde der Gitarrist Alex Hornung (ESCHATON)auf die Bühne gebeten, der die Band bei deren Eigenkompositionen "Rock'n'Roll Devil" und "The Bitch Is Back" tatkräftig unterstützte.

Logischerweise lechzte das begeistere Publikum nach so einem Programm nach einer Zugabe, worauf die Band einen weiteren Kulhit aus dem Ärmel schüttelte: "Tainted Love" von SOFT CELL nämlich, das allerdings in der Version von MARILYN MANSON vorgetragen wurde. Resümierend kann auf ein äußerst wohltuendes Konzerterlebnis verwiesen werden, das erfreulicherweise ganz ohne Peinlichkeiten jeglicher Art wie etwa den Versuchen, altbekannte Weihnachtslieder in Rockversionen zu packen, auskam.
www.dr-rock.at

Hutti
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Beitrag vom 21.01.2005
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