THRESHOLD   DEAD SOUL TRIBE   DIVINE TEMPATION  
12.09.2004 @ Komma

THRESHOLD wurden ja in letzter Zeit immer bekannter. Schon ihr Live Werk "Critical Energy" sahnte (u.a. auch bei Earshot) großartige Kritiken ab und mindestens genauso gut verhielt es sich mit ihrem aktuellsten Studio Album "Subsurface", das am 2. August der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Kein Wunder also, dass es THRESHOLD sind, die diese Europatour headlinen, welche sie am Abend des 12. September ins Wörgler "Komma" führte.

Eröffnen sollte die Tiroler Gruppierung DIVINE TEMPATION, die ich schon bei diversen Gelegenheiten live erleben durfte und mich somit auch gehörig darauf freute. Mit einer minimalen Verspätung betrat die Band die doch relativ kleine Bühne vor dem auch ziemlich bescheidenen Publikumsbereich. Doch nicht einmal dieser wurde ausgefüllt und so befanden sich anfangs wirklich nur sehr wenige Leute vor Ort um der Band als Zuhörerschaft zu dienen. Trotzdem schlug sich die Formation meines Erachtens nach hervorragend. Sowohl die Darbietung auf der Bühne als auch die musikalische Leistung war ansprechend. Eine knappe halbe Stunde betrug ihre Spielzeit als sich DIVINE TEMPATION rund um die sehr aktive und hübsche Sängerin wieder vom Acker machten. Wenn auch das Publikum während des Auftrittes nicht sonderlich viel mitmachte, bekam die heimische Band doch recht viel Applaus und das Warten auf DEAD SOUL TRIBE begann.

Genau wie THRESHOLD sind die österreichischen Ausnahme Progger um das Multitalent Devon Graves bei InsideOut Music unter Vertrag und waren sicher nicht zuletzt Aufgrund dieser Tatsache als Special Guest geladen. Kurz vor 21 Uhr begann das Spektakel. Vor der Bühne war zu diesem Zeitpunkt um einiges mehr los als bei der Vorgruppe, jedoch immer noch nicht annähernd so viel, wie ich im Vorhinein erwartet hatte.
Trotzdem ließen sich die Jungs von DEAD SOUL TRIBE nicht davon abhalten eine Hammer-Show abzuliefern, wie man es ohnehin von ihnen gewöhnt ist und beinahe schon voraussetzt. Die Soundeinstellungen waren (wie übrigens bei DIVINE TEMPTATION ebenso) fast makellos und die Musiker, insbesondere natürlich Frontmann Graves lieferten eine Dreiviertel Stunde an hervorragender, emotionaler Musik.
Auch diese Gruppe hat mit "The January Tree" erst kürzlich ein Album veröffentlicht, das ich leider zu dem Zeitpunkt noch nicht mein Eigen nennen konnte und deshalb bedauerlicherweise nicht alle Stücke kannte. Doch wie zu erwarten reihte sich das neue Material bestens in die Setlist ein und verzauberte einen mit wunderschönen Melodien, aber auch sehr progressiven und rockigeren Teilen. Devon Graves zeigte sein Können wiederum nicht nur auf der E-Gitarre, sondern Griff auch hier und da zur Querflöte oder der (natürlich verstärkten) Akustikgitarre. Besondere Höhepunkte waren für mich die Klassiker wie "Feed", "Coming Down" (!) oder "…Into The Spiral Cathedral" aber auch "Spiders And Flies" vom neuen Album hinterließ tiefe Spuren in mir.
Erneut bewiesen DEAD SOUL TRIBE, dass sie live zur absoluten Speerspitze der Metal-Welt gehören. Selten sieht man eine Band, die so mit Leib und Seele dabei sind und sich dermaßen der Musik und dem Publikum hingeben und genau diesem die Chance gibt, das gleiche zu tun. Einfach eine Erfahrung, wo man absolut merkt, wie tief und echt sie doch ist.

Zu diesem Zeitpunkt war es eigentlich nicht mehr so wichtig, wie THRESHOLD spielen würden, schlecht konnte das Konzert als Ganzes gar nicht mehr werden. Ich versuchte also meine Erwartungen möglichst niedrig zu halten, um ja nicht enttäuscht zu werden. Während der Umbaupause betrachtete ich mir ein wenig das Publikum und man merkte regelrecht wie es wechselte. Allem Anschein nach waren recht viele nur wegen DEAD SOUL TRIBE ins Komma gekommen und während ihres Auftrittes still und leise nach vorne gegangen, hatten sich danach aber auch in gleicher Weise wieder verabschiedet. Dafür gesellten sich nun sichtlich mehr THRESHOLD Fans zur Bühne und die Stimmung schien wieder etwas lockerer und ausgelassener. Natürlich verstärkte sich dies, als die ersten Töne des neuen Tracks "Mission Profile" und die britischen Vorzeige Progressive Metaller die Bühne betraten. Zum ersten Mal an diesem Abend waren allerdings die Sound-Einstellungen nicht optimal. Die Drums schienen mir ein wenig zu dominant (trotz des total beeindruckenden Schlagzeugers ;-)) und die Stimme konnte man nur gut hören, wenn Mac in lautere Gefilde vorstieß. Zunächst schien es auch, als ob die Band nicht gerade in Höchstform wäre oder zumindest nicht gut gelaunt. Der Gitarrist direkt vor mir bewegte sich gar nicht und auch Sänger Mac war eher schüchtern und ruhig unterwegs. Im Laufe des Konzerts tauten sie aber ein wenig auf und bewiesen immer mehr Charme, wofür natürlich meistens Mac zuständig war. Immer mehr lief er auf der Bühne herum und blödelte ein bisschen mit seinen Band-Kollegen herum, sprang dann wieder (was seinen Schottenrock gefährlich weit nach oben bugsierte) und ging mehr aufs Publikum ein. Wenn für mich auf der Setlist auch Songs wie "Phenomenon", "Clear" oder "Life Flows" gefehlt haben, war ich doch mit dem Gebotenen sehr zufrieden, besonders da ich THRESHOLD live noch einmal um einiges besser als auf CD finde.

Hier noch die Setlist:

Mission Profile
Ground Control
Freaks
Into The Light
Long Way Home
Falling Away
Pressure
Revages Of Time
-------------------
Light And Space
Fragmentation

Für mich bisher eines der besten Konzerte des bisherigen Jahres mit sehr guten THRESHOLD und überragenden DEAD SOUL TRIBE.
www.thresh.net

shark
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Beitrag vom 28.09.2004
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