SCHANDMAUL   THE PUKE  
21.05.2004 @ Hafen

Nass bis auf die Knochen fanden sich die Metal und Mittelalter Fans an diesem Freitag gegen 19:30 beim Innsbrucker Hafen ein. Schon um die Zeit des Einlasses war klar, dass die Haupthalle des Hafens heute gut besucht sein würde, was mich ein wenig verwunderte, zumal an diesem Abend nur zwei Bands durch das Konzert führten und nicht wie sonst meistens um einige mehr. Aber so kommen zumindest die Fans der einzelnen Bands voll auf ihre Kosten, wenn ausnahmsweise mal länger als eine halbe Stunde gespielt wird. Was mich zusätzlich noch etwas überraschte war, dass sich diesmal die Zuschauermenge aus vielen verschiedenen Altersklassen zusammensetzte. So waren junge Metalheads genauso vertreten wie etwas ältere Leute (und sogar ein Religionslehrer aus meiner Schule ;-)).

Um ungefähr 20:40 war es dann soweit und THE PUKE, die heutigen Opener, betraten die Bühne. Die fünf Musiker, die sich dem Irisch-Folk-Rock gewidmet haben, kamen sofort sehr gut an und das Publikum, in dem sich wohl auch ein eigener kleiner THE PUKE "Fanclub" befand, schien die Musik der Innsbrucker sehr zu genießen. Zudem trug natürlich auch der recht gut gelungene Sound bei und so spielten sich THE PUKE mit Geige, Dudelsack, Flöte, Drehleier und natürlich auch dem passenden Outfit inklusive Schottenröcken schnell ins Ohr der Zuhörer. Auch bewies die Band eine unglaubliche Lockerheit und bemühten sich darum, die Zuschauer angemessen zu unterhalten, was ihnen Mal mehr Mal weniger gut gelang. Jedoch kam nie eine Angespanntheit auf, sogar als mal ein Kabel abhanden kam, blieb man gelassen. Wenn auch die Musik auf mich zwar nett, aber ein wenig eintönig wirkte, so war die Zuhörerschaft doch zufrieden und man versuchte auch eifrig, die Monotonie in Grenzen zu halten, was sich unter anderem in einem Lied über "Frühlingsgefühle", das hauptsächlich von der Drehleier und einer Maultrommel getragen wurde, bemerkbar machte. Was auch noch zusätzlich positiv auffiel war, dass die Lichtshow, wie auch später bei SCHANDMAUL, recht passend und untermalend wirkte und sehr gut ihren Dienst erledigte.
Höhepunkt des Auftritts von THE PUKE waren dann zwei Cover Versionen und ihr eigener Song "Broken Mirror", der hervorragend aufgenommen wurde. Sich immer mehr dem Headliner nähernd, nahm auch die Stimmung immer mehr zu und so kamen THE PUKE um ca. 21:25 zu einem Ende.

Nach einer guten halben Stunde und reichlich Zeit sich etwas zu trinken zu holen oder an die frische Luft zu gehen, tönten dann die ersten Klänge SCHANDMAULs durch die Halle. Von Anfang an ließen es die Deutschen etwas härter als ihre Vorgänger angehen und so war es auch für die Menge leichter mehr als nur mitzuschunkeln und mit dem Kopf zu nicken. So wurde getanzt und herumgehüpft und man sah beiden Seiten deutlich an, dass der Auftritt Spaß machte. SCHANDMAUL verstanden es geschickt die Aufmerksamkeit immer wieder unweigerlich auf sich zu ziehen, was ihnen sicherlich durch zwei schöne Frauen auf der Bühne um einiges leichter fiel. Wie schon zuvor erwähnt, war auch die Lichtshow, welche von einem eigenen mitgereisten Techniker gesteuert wurde, ungemein dafür geeignet die Atmosphäre noch zu verstärken. Besonders schön fand ich dann, als ein paar Fans zu einem ruhigen Lied Sternspritzer in der Menge verteilten und diese Stimmung machten. Einfallsreich ;-).
Dass die meisten, um nicht zu sagen alle, SCHANDMAUL Songs Ohrwurm Qualitäten haben, muss ja nicht unbedingt extra erwähnt werden, aber genau durch dieses Faktum wurde es auch für jene, die nicht so versiert mit den Stücken der Band waren, möglich mitzusingen und mitzutanzen.
Besonders die Bühnenpräsenz der sechs Musiker wusste zu beeindrucken, wo sich natürlich vor allem Sänger Thomas auszeichnete, indem er immer wieder kleine Geschichten zwischen den Songs erzählte und so geschickt durch den Auftritt führte. Mit sogar noch besserem Sound, als bei THE PUKE ausgestattet (großes Kompliment an die Sound-Techniker) spielte man sich mühelos von Klassikern wie "Teufelsweib", "Walpurgisnacht" oder "Herren der Winde" hin zu neuen Tracks wie "Drachentöter" oder dem Opener des neuen Albums ("Wie Pech und Schwefel") "Leb". So war es besonders die Mischung aus schnelleren und dann wieder eingängigeren Liedern, die das besondere an dem Auftritt der SCHANDMÄÜLER ausmachten.

Einmal mehr hat man also an diesem Abend bewiesen, dass, wenn die Band selbst viel Spaß an ihrer Darbietung hat, das Publikum praktisch mitgehen muss und auch viel Gefallen daran finden wird. Sowohl THE PUKE als auch SCHANDMAUL zeigten vorbildlich, wie man als Band aufeinander eingespielt sein kann und so war dieser Abend praktisch ein voller Erfolg. Gerne wieder.
www.buehne-innsbruck.com

shark
Weitere Beiträge von shark

1 bereits abgegebene Kommentare


Zurück

Beitrag vom 27.05.2004
War dieser Bericht
interessant?

352 Stimme(n)
Durchschnitt: 5.34
Diesen Beitrag bewerten:
  
Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: