SLAMZINE PARTY  
05.03.2004 @ Arena

Das Slamzine lud anlässlich der Veröffentlichung seiner aktuellen Ausgabe wieder in die Arena und bot eine äußerst angenehme Stimmung, die allerdings abseits von anderen einschlägigen Veranstaltungen, die eher auf Masse statt Klasse bauen, lag.

Mit „anderen einschlägigen Veranstaltungen“ sind jetzt keine Events in Gürtellokalen gemeint (zumindest nicht in denen, die traditionell dem Gürtelmilieu zugerechnet werden… ) sondern Rock-/Crossover-Abende/-Nächte, wie sie in WUK, Flex, Chelsea, Shelter oder auch der Arena stattfinden, die allerdings für ein breiteres Publikum angelegt sind.
Kann man bei diesen Veranstaltungen aktuelle Kassenschlager, totgehörte Klassiker und massenweise bei ihren Lieblingsnummer aufkreischende und die Tanzfläche stürmende Klone ihrer jeweiligen Lieblingsbands erleben - was in einem gewissen Alter zwar noch immer lustig aber nur noch ab einem gewissen Promillespiegel erträglich ist - gibt sich die Slamzine Party als reife Alternative, bei der einem trotzdem ein fettes Grinsen ins Gesicht gezaubert wird.
Zum Beispiel wenn man neben unverzichtbaren Neuveröffentlichungen wie Songs von der neuen MONSTER MAGNET (diese Band befindet sich übrigens auch am Cover der aktuellen Ausgabe) auch vernachlässigte Perlen wie CORROSION OF CONFORMITYs „Clean My Wounds“ zu hören bekommt. Was jetzt nicht heißen soll, dass nur Stonerrock und Verwandtes gespielt wird. Auch mit Punk, Crossover und allem Möglichem und Unmöglichem aus dem großen Bereich Rock wird man verwöhnt und muss nie das Gesicht aufgrund des einen ereilenden Beigeschmacks des gerade Aufgelegten verziehen.

Wenn die oben erwähnten, hier nicht beim Namen genannten Parties für MTV-Kiddies und Wochenend-Punkrocker sind, dann ist die Slamzine Party was für die härtere „Hi Fidelity“-Abteilung (ihr wisst schon: in Anlehnung an Nick Hornby). Zwar nicht elitär, aber immerhin doch etwas für Leute mit gehobenen Ansprüchen. Das liegt sicher daran, dass die Slamzine Party wohl hauptsächlich von Lesern dieses in Österreich wohl einzigartigen Printformats besucht wird und Leute, die ihr Geld in Fachzeitschriften investieren, naturgemäß nicht nur das 08/15-Zeux hören. Wer sich bekehren lassen wollte konnte bei dieser Gelegenheit natürlich auch gleich ein Exemplar kaufen.

So weit, so gut: Nette Party zum Tratschen und Mitwippen zu extrem lässiger Musik, die Tanzfläche war natürlich nicht so gefüllt wie anders wo, was ja auch nicht schlecht sein muss. Immerhin bedeutet das, dass es in Wien auch noch Events gibt, die das Prädikat „Klaustrophobiker-freundlich“ verdienen, ohne sich im Gegenzug mit dem Urteil „spaßfeindlich“ abstempeln lassen zu müssen. War alles schon da…

Den Slamzine-Leuten ist also eine nette Party ohne großen Schnickschack gelungen.
Und da es das nächste Mal (im Mai) schon ein bisschen wärmer sein wird, wird man sich dann auch nicht mehr um den Ofen positionieren beziehungsweise die Jacke anbehalten müssen, was nur eine unbeschränkte Empfehlung für diejenigen, die das eben Beschriebene schätzen können, bedeuten kann.


FOTOS + E-CARDS
www.slam-zine.com

Kronos
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Beitrag vom 09.03.2004
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