DIMENSION ZERO   IMMEMORIAL   DETONATION   SOUL @ ZERO  
26.02.2004 @ Hafen

Etwas spät, zum Glück aber doch noch rechtzeitig, erreichte ich den Innsbrucker Hafen. Nachdem der Schnee abgeklopft war, ging es auf in die mittlere der drei Hallen, auch "Hades" genannt, um den letzten Termin der DIMENSION ZERO Tour, zusammen mit DETONATION und IMMEMORIAL, mitzuverfolgen.

Nicht lange war die Wartezeit bis um etwa 20.15 Uhr die ersten Töne der mir bisher unbekannten Gruppierung SOUL @ ZERO erklangen, und somit der italienische Dreier seinen Job als Opener für diesen Abend antrat. Viel los war noch nicht, war der eher mittelkleine Saal nicht einmal bis zur Hälfte gefüllt, aber was erwartet man sich schon an einem Donnerstagabend?
Sehr langsam aufbauende Songs, die ziemlich langatmig durch den Saal schallten, waren neben dem Mixen gänzlich verschiedener Einflüsse charakteristisch für die Band. Für den ersten Act des Abends war es wohl ein wenig zu anspruchsvoll, denn man musste sich extrem auf die Musik konzentrieren, um wirklich einen Eindruck davon zu bekommen. Wer dies allerdings tat, fand sicherlich großen Gefallen an der Band, wie auch ich, doch der Großteil des Publikums schien, trotz meiner Meinung nach sehr gut differenzierbarem Sound, den man im Hafen Zustande brachte, noch eher wenig begeistert, und so verwundert es nicht, dass die Menge noch einen "Sicherheitsabstand" zur Bühne hielt.
Wenn es mich nicht täuscht, spielten SOUL @ ZERO in den 30 Minuten, die sie zur Verfügung hatten, lediglich drei verschiedene Songs, die immer wieder mit schnellen, Black-artigen Passagen gefüllt waren, aber auch sehr langsame, atmosphärische Instrumental-Parts aufwiesen. Wenn der Sänger und Gitarrist auch eine etwas seltsame Show ablieferte, so muss ich sagen, dass ich doch recht beeindruckt von der Band war.

Nur knappe zehn Minuten war die Pause, bis die nächste Gruppierung des Abends die Bühne betrat. Zur Verwunderung der Anwesenden handelte es sich allerdings nicht um DETONATION, die eigentlich als zweite Band angeschrieben waren, sondern um die Polen IMMEMORIAL, welche sich (samt wunderschöner Sängerin Karla) vor dem Publikum aufstellte. Wem IMMEMORIAL ein Begriff sein sollte, weiß, dass es sich hier, wie bei einigen anderen polnischen Bands auch, um Death Metal der brutalen Art handelt. Das stellten die vier Musiker an diesem Abend auch klar unter Beweis. Kleines Manko war, dass der Sound leider schwächer war als bei dem Opener, sodass man das Gröhlen der Front-Frau zunächst nur sehr schwach vernahm, was auch später nur geringfügig besser wurde. Mit 45 Minuten hatten auch sie nicht sonderlich viel Zeit, doch es gelang ihnen, in dieser Zeitspanne sehr zu überzeugen und für sich zu werben. Technisch sehr anspruchsvoller und interessanter Death Metal wurde geboten, der Schwerpunkt der Songs lag auf dem 2004er Release "After Deny" der Gruppe und so wachten nun auch langsam die Zuschauer etwas auf. Endlich wurden ein paar Köpfe geschüttelt, und auch der Jubel vor und nach den einzelnen Stücken war bedeutend größer als bei der vorigen Formation. Als um 21.40 Uhr IMMEMORIAL ihre Instrumente wieder einpackten, waren wohl einige froh um die Bierpause, die sie einlegen konnten, andere wahrscheinlich enttäuscht, da nun keine Sängerin mehr das Auge erfreuen würde ;-).


Kurz vor Zehn war es nun an DETONATION, die Stimmung vor den Headlinern anzuheben, und dafür schienen die Zeichen recht gut zu stehen. Einige Besucher mehr hatten sich mittlerweile im "Hades" eingefunden und bildeten nun für Hafen-Verhältnisse an einem Wochentag ein recht gutes Publikum und eine mehr als brauchbare Grundlage für die Band.
Die Dänen nutzten ihre Chance ziemlich gut und heizten dem Publikum mit einigen guten Death/Thrash Stücken ordentlich ein. Mitreißende Soli, harte Riffs und eine recht gutes Agieren mit den Fans machten sichtlich beiden Seiten Spaß und so waren die Reaktionen auf die Gruppe seitens des Publikums durchwegs sehr positiv. Als die Gruppe dann auch noch "Cold" von AT THE GATES coverten, erreichte die Stimmung vorläufig ihren Höhepunkt. Wieder war es die zu leise Stimme, und diesmal auch der etwas zu laute Bass, die bei dem ganzen Auftritt etwas störten. Doch ansonsten empfand ich den Auftritt als recht gelungen, wenn er mich auch nicht so mitreißen konnte wie IMMEMORIAL zuvor.

Jedoch sollte das Highlight des Abends erst kommen…

Mittlerweile war es 23 Uhr geworden und die Klänge der Einleitung "The Introduction To What It Is" schallten durch den Raum. Gespannt wartete das Publikum, bis die vier Mannen von DIMENSION ZERO die Bühne betraten. Jubelschreie gingen durch die Menge als Jesper Strömblad (IN FLAMES), Jocke Göthberg (Ex-MARDUK), Daniel Antonsson und Hasse Nilsson auf der Erhöhung eintrafen und die Worte "This Is Hell" zu den harten, durchdringenden Riffs durch das Mikro gekreischt wurden. "Dimension Zero" hieß das erste Lied, das angestimmt wurde, und von Anfang an war die Stimmung unter den Metallern im Saal sehr gut. Obwohl nach DETONATION einige gegangen waren, waren doch noch einige Leute da, und endlich wagten sich die meisten davon näher zur Bühne und ließen die Köpfe ordentlich kreisen. Etwas härter und direkter kamen die Stücke herüber, als sie auf dem ohnehin schon recht heftigen Album zu finden sind, doch schlecht tat ihnen dies auf keinen Fall. Souverän spielten sich die melodischen Death/Black Metaller durch alle bisher erschienenen Veröffentlichungen und überzeugten mit sehr guter Darbietung von Musik und dem dazugehörigem Gekreische.
Leider reichte meine Zeit nicht, diese exzellente Gruppe bis zu Ende zu verfolgen, doch das, was ich zu sehen bekam, war eindeutig ein hervorragender Auftritt, welcher einen ziemlich guten Konzertabend krönte.

Die Setlist von DIMENSION ZERO war folgendermaßen:
Introduction To What It Is
Dimension Zero
Your Darkest Hour
Blodd On The Street
The Murder Inn
Di'i Minores
The Final Destination
Killing My Sleep
End
Amygdala
Helter Skelter
Not Even Dead Yet
Immaculate
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Through The Virgin Sky
Silent Night Fever
www.buehne-innsbruck.com

shark
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Beitrag vom 04.03.2004
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