TAPE  
06.12.2003 @ Szene

Der angekündigte „Special Guest“, LOP-X, war im traurigsten Sinne des Wortes speziell. Auf die musikalische Seite dieser Formation einzugehen, werde ich unterlassen. Eine Erwähnung ist die Vorband lediglich auf Grund des Schlagzeugers wert, der während des gesamten Konzertes in die Menge starrte, als ob er ein potenzielles Mordopfer ausfindig machen wolle. Ansonsten war die Darbietung dieser Kapelle ein bestenfalls ambivalentes Erlebnis.

Als dann TAPE die Bühne betraten, war die Konzerthalle nur mäßig gefüllt. Ungefähr 50 Menschleins hatten den Weg in die Szene gefunden.
Aber von Enttäuschung oder musikalischer Unlust seitens der Band war nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil, betonte die Sängerin nach der ersten Nummer, dass sie sich über die Leute, die gekommen sind freue, da TAPE ja noch eine neue Band sei. Ob dieser Kommentar ernst gemeint war, kann ich nicht beurteilen. Von der Spielfreude der Band war ich jedenfalls positiv überrascht. Die Lied-lines wurden energetisch und kraftvoll vorgetragen, so dass die „Menge“ zu einem mehr oder minder enthusiastischem, jedenfalls aber zustimmend anerkennenden Mitnicken und streckenweise sogar Hüpfen bewegt werden konnte. Die beiden Gitarristen, Hanz und Gunnar, harmonisierten gut miteinander und produzierten mit Ike, dem Bassisten, sehr schwere, rockige Refrains.
Vom handwerklichen Aspekt gesehen ist TAPE eine sehr solide Live-Band, mit einem Blickmagneten als Frontfrau, deren Weiblichkeit ganz offensichtlich ein fixer Bestandteil des Bandkonzeptes darstellt.
Als Dacia in der Mitte des Konzerts mit ihren 10 Zentimeter hohen High-Heals auf das Drummerpotest kletterte, um dann mit Refrainbeginn rückwärts von der Bühne zu springen, hielten einige Konzertgäste den Atem an. Sie landete zum Glück ohne schwere Gelenksverletzungen.
Das Innovationspotenzial, welches der Band von verschiedensten Magazinen zugeschrieben wird, war für mich nicht ersichtlich. Nu Metal mit infantilen, dem Hip-Hop entlehnten Gesangslinien zu koppeln, halte ich eher für eine Marketingstrategie als für eine Idee, welche längerfristig interessant sein könnte. Aber das ist Geschmackssache.
Das Konzert mitzuerleben, machte auf jeden Fall Spaß und gute Unterhaltung ist auch eine nette Sache. Wenn man also die Möglichkeit hat, diese Band live zu erleben, sollte man diese auch wahrnehmen.

„yeeeeeeeeeeeeeehaaaaaaaaaaaaaaaaaa!“
www.tapemusic.com

Static
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Beitrag vom 13.12.2003
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