Selbst Nikolo und Krampus wären, sofern sie davon gewusst hätten, sicherlich auch an diesem kalten Samstagabend im Arena-Dreiraum erschienen.
Denn lediglich diese zwei Hauptrollen jeder Weihnachtserinnerung fehlten noch um die Atmosphäre der Stimmung der Anwesenden gleich zu machen.
Das Publikum war zwar aus Sicht des Veranstalters leider spärlich vorhanden, aber für einen Nikolotag perfekt und passte wie der Lila-Schoko-Krampus in seine Alufolie.
Keine vierzehnjährigen, volltrunkenen, in sündteure Markenklamotten gesteckten, „echte Szenepunks/-kids“, die sich zwanghaft mit den witzigsten Imponiergesten einen Abend lang zu präsentieren versuchten.
Eben Leute, die sich für ihre Musik interessieren, wild darauf sind monatlich auch einige Euro in ein hochwertige Musikzeitschrift investieren zu können, um als SLAM-Zine Leserschaft bekannt zu sein.

SLAM-Zine, ein anfangs kleines, immer aber gutes, vielgeliebtes und gerne gekauftes Musikmagazin, das sich beachtlich hochgearbeitet hat. Jedoch für manche zu hoch um noch den Anschein eines richtigen Undergroundzines zu wahren. Doch muss man der Mannschaft von SLAM-Zine voller Respekt und Anerkennung die Hände schütteln, bieten sie doch im ganzen deutschsprachigen Raum all den Unmengen an Musikmagazinen gewagt und erfolgreich die Stirn.

Die bereits gelobte Fangemeinde, war jedoch an diesem einen Samstagabend, von der vorweihnachtlichen, familiär-gemütlichen Stimmung so eingenommen, dass jegliche Art von physischer Aktivität zu der hervorragenden Musik zu einem Ding der Unmöglichkeit wurde.
Das Musikrepertoire des Abends war breit gefächert und von exzellenter Güte, von Hard-/Emocore, über Punk und Ska zu einigen hervorragenden Alternative-Werken, war für jeden, der die ewig gespielten, abgelutschten Saufbaladen und Hymnen leid ist, etwas dabei.
So wurde der Abend zu einem angenehm abklingenden Nikolaustag, der mehr Anhänger verdient hätte und der, dem einen oder anderen Krampus die Schokolade erweichen lies.